VW streicht 30.000 Stellen: Mobilität und Digitalisierung belasten

(Foto: dpa)
Autohersteller VW hat sich mit seinem Betriebsrat darauf geeinigt, in den kommenden Jahren 30.000 Stellen abzubauen. Mit den Kündigungen soll der angeschlagene Konzern wieder auf die Füße gestellt werden. Wie heise.de berichtet, werden alleine 20.000 Stellen in Deutschland wegfallen. Dennoch sollen alle Standorte in Deutschland erhalten bleiben, ebenso die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft, so Betriebsratschef Bernd Osterloh.
Osterloh hat einige der Gründe als „nicht verhandelbar“ erklärt. Neben dem Jobabbau wurden auch Mehrarbeit und weitere Sparprogramme diskutiert. Auch Sicherheit für die Belegschaft war ein Thema.
Keine betriebsbedingten Kündigungen vorgesehen
Die Kündigungen sollen laut dpa nicht betriebsbedingt erfolgen, sondern etwa mit Maßnahmen wie Altersteilzeit durchgesetzt werden. „Dieser Pakt ist für Volkswagen ein großer Schritt nach vorne, sicherlich einer der größten in der Geschichte des Konzerns.“, sagte Markenvorstand Herbert Diess zu den Plänen. Der gesamte Konzern beschäftigt weltweit mehr als 624.000 Mitarbeiter, 282 000 davon in Deutschland. Von den Neuerungen vorrangig betroffen sind die sechs westdeutschen VW-Werke (Braunschweig, Kassel, Emden, Wolfsburg, Hannover, Salzgitter) sowie VW-Sachsen.
VW will damit die Kosten bis 2020 um 4 Milliarden Euro pro Jahr drücken. Ein Großteil des gesparten Geldes soll in die Werke und neue Modelle investiert werden. Gemäß dem Branchentrend soll außerdem vor allem in die Bereiche Digitalisierung und Vernetzung sowie alternative Antriebe investiert werden.
Stellen, die zur Produktion konventioneller Fahrzeuge beigetragen haben, sollen künftig teilweise bei der E-Mobilität kompensiert werden.
VW hat immer noch viele betriebsinterne Baustellen
Volkswagen hatte in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten: Insbesondere der Abgasskandal sorgt dafür, dass der Konzern sparen muss. VW und die Arbeitnehmervertreter standen bei den Verhandlungen unter Druck. Der Abschluss des Zukunftspakts war die Voraussetzung für den Investitionsplan des Autobauers bis 2021, über den der Aufsichtsrat am Freitag in Wolfsburg beraten und vor allem beschließen sollte. Dabei geht es um die Budgetplanung von knapp 100 Milliarden Euro.
Einen solchen VW-Sanierungstarifvertrag gab es zuletzt 2006.
Passend zum Thema: VW: Dresden soll Modellstadt für E-Mobilität werden
VW: Bis 2025 soll jedes vierte Auto ein Elektroauto sein
via www.heise.de