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Ratgeber

Warehouse Deals: Was hinter der Amazon-Resterampe steckt und wann du die besten Schnäppchen findest

Amazon Warehouse Deals stehen für viele Produkte zur Verfügung. Woher die Produkte kommen, was du dabei beachten musst und warum du beim Kauf nur selten verlieren kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

5 Min.
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In der Vorweihnachtszeit häuft sich regelmäßig die Arbeit für Paketdienste. (Foto: Frank Gaertner / Shutterstock.com)

Sie finden sich bei Amazon unter vielen Produktlistings als Gebrauchtware – und sind dennoch in vielen Fällen neu: die Amazon Warehouse Deals. Dabei handelt es sich um zurückgesendete Artikel , aber oft auch um Restposten mit nur geringfügigen Beschädigungen an der Verpackung. Die Warehouse Deals sind oftmals in unterschiedlichen Zuständen von „Neuwertig“ über „Sehr Gut“ bis „Gut“ erhältlich. Den Zustand „Akzeptabel“ findet man eigentlich so gut wie nie – in einem solchen Fall wird die Ware offenbar eher vernichtet (und wahrscheinlich auch nicht mehr als normal gebraucht angesehen). Du solltest in der Beschreibung schauen, welche Mängel das Retouren-Team eingetragen hat. Während bei einem Smartphone ein Kratzer möglicherweise störend ist, spielt er zum Beispiel auf dem Gehäuse eines Routers eher eine zu vernachlässigende Rolle. Abzug gibt es beispielsweise auch, wenn ein Teil des Zubehörs fehlt, was etwa bei einem nicht mit geliefertem USB-Kabel kein ernsthaftes Problem darstellen dürfte.

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Dabei gilt: In den meisten Fällen beschreibt Amazon die Mängel ehrlich, eher zu ehrlich – schließlich hat das Unternehmen kein Interesse, die Ware erneut durch den Retourenprozess schleifen zu müssen. Die Artikel werden geringfügig rabattiert (meist je nach Zustand zwischen 10 und 20 Prozent) bei Amazon selbst angeboten. Das Gute daran: Du hast die bei Amazon übliche Frist Zeit, um den Artikel zu prüfen und bei Nichtgefallen innerhalb von 30 Tagen über das übliche Retourecenter zurück zu schicken – gehst also kaum ein Risiko ein. Übrigens gelten bei den Versandkosten dieselben Regeln wie bei Neuware via Amazon (Stichwort: Nutzung von Prime-Mitgliedschaft und kostenloser Versand ab 29 Euro, bei Büchern generell kostenlos).

Ein besonderes Angebot sind meist DEals aus dem Buchbereich. Die werden gebraucht nämlich ebenfalls rabattiert – und gebraucht heißt bei Amazon lediglich, dass sie mal das Haus verlassen haben. Gelesen sind die Bücher in aller Regel schon aus Zeitgründen nicht. Es ist somit der einzige Weg, die Buchpreisbindung zu umgehen, da diese nur für Neuware gilt. Ähnlich sieht es bei Kleidung aus: Hier rabattiert Amazon meist sehr schnell und auch sehr stark, weil klar ist, dass ein Stück nur eine bestimmte Saison hat. Wenn der Händler es nicht schnell genug verkauft bekommt, droht ihm, es als Ladenhüter gar nicht mehr zu einem vernünftigen Preis loszubekommen – ein Problem, das die gesamte Branche on- wie offline hat.

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Bei Sonderaktionen werden Warehouse Deals zusätzlich vergünstigt

Besonders attraktiv sind Warehouse Deals mehrfach im Jahr, wenn Amazon hierauf noch einmal 20 Prozent mehr Nachlass gewährt. Der Hintergrund ist unter anderem, dass sich über die Monate bei verschiedenen Bestsellern viel Gebrauchtware ansammelt, die Amazon natürlich nicht lange lagern möchte. Dann heißt es allerdings schnell sein, denn viele Kunden suchen sich bereits im Vorfeld die passenden Artikel aus, mit dem Ziel sich diese direkt nach Aktionsstart zu sichern. Diese 20-Prozent-Aktionen gab es in den letzten Jahren regelmäßig zur Cyber-Monday-Woche und im Zusammenhang mit dem jeweiligen Prime Day, in einigen Fällen auch rund um weitere Aktionen, etwa zu Ostern.

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Beachten musst du dabei allerdings, dass es, da es sich um Gebrauchtware handelt, hierauf keine Herstellergarantie gibt. Anders als auf dem Flohmarkt oder per Kleinanzeige gekauft hast du hier aber etwas viel Wertvolleres – nämlich die zwei Jahre Gewährleistung durch Amazon.

Ein paar Dinge solltest du beim Kauf von Warehouse Deals allerdings beachten:

Auch wenn die Beschreibungen meistens korrekt sind, wird Amazon insbesondere verstecke Mängel einer Ware weniger sicher bemerken als derjenige, der den Artikel dann nutzt. Ein Wackelkontakt, Pixelfehler oder ähnliche funktionale Einschränkungen solltest du daher sehr genau prüfen. Prüfe, ob wirklich das komplette Zubehör dabei ist – die Angaben seitens Amazon sind hier nicht immer korrekt und zuweilen fehlt ein Kabel oder eine Anleitung. Überprüfe bei Hardware außerdem mit geeigneten Tools, ob diese bereits in Benutzung war und versuche (zum Beispiel bei Festplatten, Smart TVs oder Notebooks), die Zahl der Betriebsstunden auszulesen.

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Ein Tipp, um das teilweise knappe Angebot an Warehouse Deals zu erweitern, kann es übrigens sein, in den anderen europäischen Amazon-Dependancen ebenfalls nach entsprechenden Deals zu schauen, etwa bei Amazon.fr, Amazon.it, Amazon.es oder Amazon.co.uk. Einzige Einschränkung ist hier die geringere Auswahl an Bezahlverfahren – in vielen Ländern müssen die Kunden mit der Kreditkarte zahlen. Zusätzliche Zoll- oder Einfuhrabgaben hast du übrigens aufgrund des EU-Binnenmarktes nicht zu befürchten (Ausnahme: Großbritannien nach dem Brexit). Lediglich die Versandkosten (hin und gegebenenfalls zurück) können etwas höher sein.

Warehouse Deals mit Pferdefuß: Bei diesen Waren solltest du aufpassen

Zwei fiese Tricks gibt es im Zusammenhang mit den Warehouse Deals – den einen auf Kosten von Amazon, den anderen auf Kosten des Zweitbesitzers: In einigen Fällen wird die Seriennummer zum Erschleichen von Leistungen genutzt, beispielsweise beim Herunterladen dazu passender Software, bei der zur Lizenzierung die passende Seriennummer der Hardware angegeben werden muss. Auch bei den beliebten Angeboten für Kaffeemaschinen soll es schon vorgekommen sein, dass der Käufer Angebote für entsprechende Gratiskapseln nicht nutzen konnte, weil der unehrliche Vorbesitzer zwar die Maschine zurückgeschickt hat, sich online aber dennoch mit den Gratiskapseln eingedeckt hat.

Aus diesem Grund sind Software und Konsolenspiele ebenso ein schwieriges Produkt, weil hier gegebenenfalls nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, ob deren Code bereits für den eigentlichen Zweck oder beispielsweise auch für die Beschaffung von Upgrades genutzt wurde. Daher ist hier Vorsicht angebracht, wobei auch Amazon in vielen Fällen darauf hinweist, wenn ein solcher Code möglicherweise bereits verwendet wurde. Dem Händler kann man in diesem Fall noch nicht einmal einen Vorwurf machen, denn ob ein solcher Code „jungfräulich“ ist, kann insbesondere das Support-Team nicht mit dem vertretbaren Aufwand ermitteln.

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Ein weiterer (mehr als asozialer) Trick ist auch, ein möglichst hochwertiges seltenes Gerät zu bestellen und zu retournieren – nur mit dem Ziel, es dann einige Tage später, wenn es rabattiert in den Warehouse Deals landet, über ein anderes Konto erneut zu bestellen. Das ist nicht nur asozial, sondern könnte auch über kurz oder lang zur Sperrung bei Amazon führen. Dennoch ist das eine Vorgehensweise, über die in einschlägigen Foren regelmäßig geschrieben wird und gegen die Händler mit einer mehr oder weniger automatisierten Retouren- und Verwertungskette wie Amazon mit seinen Warehouse Deals machtlos sind.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Erika

Ich möchte den Autor höflich darum bitten, den Begriff „asozial“ möglichst nicht zu verwenden. In der Alltagssprache kann man ihn zwar leider nicht selten beobachten. Letzten Endes handelt es sich allerdings um NS-Sprachgebrauch. Aus diesem Grund halte ich es für durchaus sinnvoll, auf den Begriff – insbesondere in journalistischen Artikeln – zu verzichten.

Brauchbare und zutreffendere Alternativen sind „unsozial“ oder „antisozial“ in Hinsicht auf das Verhalten.

Es würde mich freuen, wenn ich zumindest einen Anstoß für entsprechende Reflexion geben konnte. Vielen Dank!

Antworten
Martin

Das waren auch gerade meine Gedanken zu dem Artikel und der Wortwahl.

Und bei der Beschreibung des Autors „…Berater für Content, Kommunikation und digitale Ideen“ stelle ich mir persönlich die Frage der Beratung nicht mehr.

Es ist für mich Zeit auch noch den RSS-Feed von t3n endlich zu beenden.

Antworten
Sascha Nemeth

Ich sehe kein Problem bei der Verwendung der Begrifflichkeit „asozial“, solange das Wort den Umstand korrekt adressiert.

Ich finde es eher bedenklich, das Sie den Begriff mit dem von Ihnen angeführten NS-Sprachgebrauch assoziieren und deshalb krampfhaft nach einem passenden Pseudonym glauben hinweisen zu müssen.

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