Warum Sam Altman oder Ursula von der Leyen Handschuhe mit sechs Fingern zugeschickt wurden
Bildgeneration mithilfe von künstlicher Intelligenz ist heute allgegenwärtig. Jetzt haben Sam Altman, Scarlett Johansson oder Ursula von der Leyen sechsfingrige Handschuhe zugeschickt bekommen. Dahinter steckt ein PR-Stunt eines Start-ups, das auf die Gefahren von KI aufmerksam machen möchte.
Künstliche Intelligenz hat oft Probleme mit Händen
Wer schon einmal mit Programmen wie Adobe Firefly, Midjourney oder DALL-E getestet hat, wird immer wieder Fehler bei der Darstellung von Menschen festgestellt haben. Das Gesicht – gerade die Augen – und vor allem Gliedmaßen wie Finger werden zuweilen sehr abstrakt dargestellt. Oft haben Hände mehr als fünf Finger.
Das Startup Saidot bedient sich bei typischen KI-Fehlern und will damit gleichzeitig auf die Gefahren der künstlichen Bildgeneration hinweisen. Deshalb nähte es sechsfingrige Handschuhe zusammen und schickte diese an führende Politiker und wichtige Personen, die die Geschicke der Entwicklung von künstlicher Intelligenz leiten oder begleiten. Veera Siivonen, CCO und Mitbegründerin des finnischen Startup-Unternehmens Saidot sagt dazu Folgendes: „Die KI entwickelt sich so schnell, dass niemand ihre Auswirkungen und die aufkommenden Risiken vollständig vorhersehen kann.“
Diese Prominenten besitzen jetzt sechsfingrige Handschuhe
Sam Altman von OpenAI war der erste Adressat. Saidot forderte ihn auf, die künstliche Intelligenz an menschlichen Werten auszurichten. Ursula von der Leyen erhielt als Präsidentin der Europäischen Kommission ebenfalls das abstrakte Kleidungsstück. Sie soll laut Saidot über die Notwendigkeit einer wirksamen Regulierung nachdenken.
Die Schauspielerin Scarlett Johansson bekam ebenfalls Post. Hintergrund ihrer Handschuh-Aktion waren die Schlagzeilen im Mai 2024, als OpenAI einen Chatbot mit einer menschlichen Stimme veröffentlichte, die Johansson (Filme: Black Widow, Lucy) sehr ähnlich war. Damit will Saidot auf die Bedeutung digitaler Rechte hinweisen.
Auch Mark Zuckerberg wurde Teil des PR-Stunts. Laut dem Magazin TheNextWeb lobte Saidot den Unternehmer und Meta-Chef (Facebook und Co.) für seine Unterstützung von Open-Source-Modellen künstlicher Intelligenz. Allerdings kam mit dem Lob auch eine Mahnung: Trainingsdaten müssen aus nachhaltigen Quellen stammen.
Das sind die Gefahren von Bildgeneration mittels künstlicher Intelligenz
Es gibt ein enormes Potenzial für Missbrauch und Desinformation. KI-Bilder sehen mittlerweile täuschend echt aus und können von Laien kaum mehr erkannt werden – solange die Personen im Bild Hände mit fünf Fingern besitzen.
Künstliche Intelligenz lernt die Erstellung von Bildern zudem anhand riesiger Datenmengen. Diese Datensätze werden oft ohne die notwendige Urheberrechts-Klärung verwendet. Sie reproduzieren also Werke fremder Autoren. Mit manipulierten Bildern kann man Personen aber auch anderweitig großen Schaden zufügen: Mit der Erstellung sogenannter Deepfakes. Das meint die Erstellung von Bildern durch unregulierte Bildgeneratoren. Diese können zum Beispiel zur Erstellung von Nacktbildern genutzt werden oder Bilder von Personen in politisch oder gesellschaftlich fragwürdigen Situationen erschaffen.