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Warum viele Chefs sich wie Bernd Stromberg verhalten

Dass Mitarbeiterjahresgespräche oft Humbug sind, wusste schon Bernd Stromberg. Und die Ergebnisse einer Studie des Personaldienstleisters Randstad geben ihm recht. Und zeigen, was sich ändern muss.

Von Ekki Kern
2 Min. Lesezeit
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In guter Gesellschaft weil kein leuchtendes Beispiel für gelungene Mitarbeiterführung: Bernd Stromberg (Foto: DPA)

„Beliebtheit ist ja auch überschätzt. Als Chef kannst du gar nicht immer beliebt sein. Ausgeschlossen. Jedenfalls nicht zu Lebzeiten.“ Diese, vom Seriencharakter Bernd Stromberg, kundgetane Weisheit aus dem Büroalltag nehmen zumindest in Deutschland offensichtlich noch immer zu viele Vorgesetzte wörtlich.

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Dabei ist doch längst klar: Die Beziehung zwischen Arbeitnehmern und Vorgesetzten sollte offen, vertrauensvoll und für beide Seiten motivierend sein. Fakt ist aber wohl auch: Viele, die den Alltag in diversen deutschen Unternehmen kennen, können über derartige Idealvorstellungen nur müde lächeln.

Viele nehmen Kritik persönlich

Und dann kann es auch nicht verwundern, wenn Studien herausfinden, dass das Feedback durch Vorgesetzte den Arbeitnehmern in Deutschland „nicht den gewünschten motivierenden Effekt“ bringe, sondern vielmehr häufig sogar Unsicherheit und schlechte Laune.

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In vielen deutschen Unternehmen ist Feedback noch echte Mangelware. (Grafik: Randstad)

In vielen deutschen Unternehmen ist Feedback noch echte Mangelware. (Grafik: Randstad)

Das zumindest ist das zentrale Ergebnis des Arbeitsbarometers des Personaldienstleisters Randstad, für das in Deutschland 400 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren aus verschiedenen Branchen befragt worden sind. 30 Prozent der Befragten wissen offenbar nicht, wie sie auf Feedback reagieren sollen. 24 Prozent beziehen negative Bewertungen nicht auf ihre Arbeit, sondern nehmen sie persönlich. Zudem fühlen sich 21 Prozent nach eigenen Angaben „unwohl“, wenn sie Rückmeldung von Führungskräften erhalten.

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Regelmäßiges, konkretes Feedback wichtig

Kein gutes Feedback also für das Feedback der Chefs. Andreas Bolder, der bei Randstad den klingenden Titel Director Group Human Resources trägt, schlussfolgert aus derartigen Studienergebnissen, dass viele Unternehmen „noch weit von einer positiven Feedback-Kultur entfernt sind“: „In Deutschland berichten 35 Prozent der befragten Arbeitnehmer, dass in ihrem Unternehmen nur einmal im Jahr ein Mitarbeitergespräch stattfindet. Bei 32 Prozent gibt es nicht einmal das. Monatliches oder wöchentliches Feedback ist offenbar äußerst selten. Aber Feedback geben und erhalten, sind Fähigkeiten, die zur Normalität werden müssen. Dazu reicht ein Mitarbeitergespräch pro Jahr kaum aus.“

Damit sich die Situation in Zukunft verbessern möge, macht Randstad ein paar Vorschläge: Untersuchungen würden zeigen, dass Feedback dann effektiver werde, wenn zwischen dem Ereignis und der Rückmeldung an den Mitarbeiter wenig Zeit liege. Wenn Führungskräfte stattdessen ein volles Jahr lang Material für ein kritisches Mitarbeitergespräch sammeln, wirke das „eher demotivierend als konstruktiv“. Daher sollten Chefs versuchen, „auf verschiedenen Wegen“ und vor allem häufiger „mit konkretem Bezug zu einer Situation“ Rückmeldung zu geben.

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Gesucht: Dialog auf Augenhöhe

Grundsätzlich sei Feedback ein wichtiges Tool für Führungskräfte, um die Mitglieder eines Teams zu motivieren und weiterzuentwickeln, heißt es von Randstad. Richtig eingesetzt, helfe es Mitarbeitern dabei, einzuschätzen, wo sie mit ihrer Leistung und ihrem Engagement stehen, ihre eigenen Fähigkeiten auszubauen und sich besser einzubringen. Dazu gehöre, regelmäßig auf sie zuzugehen, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen und den Dialog auf Augenhöhe zu suchen.

Feedback sei zudem keine Einbahnstraße und Rechtfertigungsdruck sei schädlich, sagt Andreas Bolder: Grundsätzlich sollte man es als Chef „verstärkt auch bei positiven Ereignissen einsetzen“: Das unterstütze die Eigenständigkeit der Mitarbeiter und verstärke die Akzeptanz von kritischen Rückmeldungen.

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25 Kommentare
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Hans Wurst

Hallöchen!
Ich gehöre als Beamter des gehobenen Dienstes einer größeren Landeseinrichtung in NRW an, die sich auch seit Jahren vollmundig das Thema „Mitarbeitergespräche“ und „Führungsfeedback“ auf die Fahne geschrieben hat.
Dabei werden, seit ich bei dem „Verein“ bin, Sinn und Inhalt der Themen ins Gegenteil verkehrt:
1.) es wird von Seiten der höchsten Führung im Haus nur das checklistenartige Abarbeiten gewertet – ganz nach dem Motto „Führungsfeedback – gecheckt! Haken dran und jetzt: weiter wie bisher!
2.) In „Mediationsrunden“ werden die berühmten – und teuer eingekauften! – Bertelsmann-Produkte als Instrumente des „Rundlutschens“ und „Verwässerns“ angewandt; dazu zählen Flipchart, Memo-Karte, Gruppenkonsenz und Zerlaberung. Ergebnis: alles BES-TENS und „Extreem-Schulter-Klopfing“ !
3.) Einmal im Jahr hat man das „Recht“ die restlichen 364 Tage suboptimaler und demotivierender Führung vorsichtig zu kritisieren. Das ist genau so, als würde man auf einem Schiff nur eine Sekunde lang den Kurs prüfen und die restliche Teil einer ganzen Stunde Wind, Wellen und Strömung der zufälligen Route überlassen.
4.) Hält man sich an die Regeln 1. -3., dann ist man gewiss in der Elitegruppe der Fußatmer, Speichellecker und Rektaltaucher, was eine Beförderung zwangsläufig nach sich zieht.

Ich kann nur sagen: wieder so ein Infantilisierungs-Tool von Bertelsmann, womit die hohe Führung ein Kasperle-Theater für die „dummen Schafe“ aufbaut, in der Hoffnung, dass diese sich in dem Gefühl einer Wohlfühlblase mit Pseudo-Mitbestimmung und Schein-Wichtigkeit selbstzufrieden einfinden.
Und: es funktioniert!
Bald werden wir auch noch – wie z. B. in Japan – eine eigene Hymne einführen, die alle knieend laut singen müssen, wenn das Mitarbeitergespräch beginnt.

Ernsthafte Mitarbeitergespräche – und das meine ich in der Tat so, weil ich es so in meiner Zeit in der freien Wirtschaft noch erlebt habe! – gibt es nur in kleinen Firmen („Klitschen“), wo der Chef selbst mit anpackt und direktes „Feedback“ in Form von „Chef, hast Du ’n Arsch auf?!“ oder „Du faule Sau! Hast Du schon wieder verpennt!“ erfolgt. Alles andere ist nicht ehrlich, dient nur dem Selbstzweck einer Verwaltung und spiegelt nicht die Realität wieder.

Es gab ein Atomzeitalter, es gibt ein Informationszeitalter und wir schaffen das Bürokratiezeitalter.
Hoch lebe die Verwaltungsverwaltung, damit Beamte mehr im Büro hocken und Fleischwurstbrötchen pünktlich um 10 Uhr essen, statt sich auf der Straße am Wochenende in Uniform dem Bösen zu stellen.

Hau mir bloß ab damit!

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Mitleser

Hahaha! Ein wenig langatmig wie so Texte aus den Behörden nun mal eben so sind, aber herzerfischend real. Schon mal ans Satireschreiben für „Die Anstalt“ nachgedacht?
You made my day! Und: hefting Schulterklopfing.

Antworten
Hans Wurst

Ich „arbeite“ bereits in einer Anstalt und erhalte jede Menge Geld für mein Schriftwerk. Was ich hier geschildert habe, ist pure Realsatire. Wenn man dann noch die tatsächlichen Begebenheiten direkt vor der Nase und hautnah miterlebt, dann aber die verlautbarten Meldungen der hauseigenen Propaganda-Abteilung wahrnimmt, könnte ich mich in einen Brieföffner stürzen. Das wäre aber Missbrauch dienstlich gelieferter Führungs- und Einsatzmittel….Danke dennoch für das Feedback! Schönes Wochenende noch!!!

Titus von Unhold

„Alles andere ist nicht ehrlich, dient nur dem Selbstzweck einer Verwaltung und spiegelt nicht die Realität wieder.“

Das (und den Satz davor^^) kann man so unerschreiben.

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Hans Wurst

Was soll ich sagen: am liebsten würde ich alles hinschmeißen und meinen alten Beruf ausüben.

mars

Mit einem Wort: Mega

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Truenet

Und warum gehen Sie dann nicht in Ihren alten Beruf?

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thomas

Zwischen 9:30 und 10:40 schien ja nicht viel im Amt zu tun gewesen zu sein…

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Hans Wurst

Hahaha! Interessant, dass auch um 08:44 Uhr bei Ihnen keinerlei andere Tätigkeit angesagt sind, als einzeilige Kommentare zu verfassen.
Das „im Amt“ hätte ich auch gerne mal – so ein klein wenig Büroschlaf tut ja ganz besonders gut.
Ist natürlich klar, dass ich unter der Woche mein „Wochenende“ habe, damit meine Kollegen und ich dem „braven Bürger“ alle die Probleme vom Hals halte, von denen er nichts wissen will.
Da ich in der Schule nicht so gut aufgepasst habe und mein Abitur, nebst Fachhochschulabschluss und Diplom in Guatemala-City für eine Solar betriebenen Baumarkttaschenrechner getauscht habe, darf ich als letzte Bastion zwischen den bierseligen, Fußball liebenden und selbstgerechten Bi-Ba-Butze-Bürgern in deren Gute-Welt-Blase zwischen dem absoluten Wahnsinn mit dem wirklich vorhandenen Bösen den Puffer spielen. Dabei ist immer wieder eine Genugtuung für mich und meine Kollegen zu sehen, wie schockiert und erschrocken der Bürger blickt, wenn er einmal in seinem Leben das erleben muss, was Alltag für meine Kollegen und mich ist.
Achja: @Truenet: Programmierer, Radio- und Fernsehtechniker und auch Schwimmmeister, werden nicht mehr benötigt; zumindest nicht für eine angemessene Bezahlung, die es mir ermöglicht meine Haus und meine Familie zu unterhalten. Der einzige Verein, wo wenigstens die Kohle stimmt, ist die öffentliche (Verbrechens)-Verwaltung! Obwohl – Auftragskiller wäre auch noch lukrativ oder Lotto-Millionär oder Redakteur in einem, der zahlreichen Internet-Blogs…

ein NRW-Beamter

Großartig formuliert, genau so ist es! Hinzuzufügen wäre noch, das bei ebendieser Landeseinrichtung auch die alle drei Jahre stattfindenden Beurteilungen der Beamten eine einzige Farce sind. Die Beurteilungen stellen ja auch ein Feedback dar, anhand dessen eine Beförderungsreihenfoge festgelegt wird. Da wird sich dann u.a. auch auf diese sinnlosen Mitarbeitergespräche bezogen. Und nur, wer mit dem Kopf bis zum Anschlag im Hinterteil eines Endbeurteilers sitzt, hat (neben weiblichen Beamten) eine Chance, eine Beurteilung mit Beförderungschance zu bekommen. Das erlebe ich so seit 27 Jahren alle drei Jahre unverändert. Wer auch mal Kritik übt und seine Meinung äußert, bekommt genau das als Negativ-Merkmal in die Beurteilung geschrieben. Dies führt dazu, dass immer mehr der Beamten entweder zu Speichelleckern mutieren oder frustriert innerlich kündigen. Klima der Angst nennt man das auch. Nix mit kooperativem Führungsstil.

Antworten
Hans Wurst

Der Ausdruck „kooperative Führungsstil“ hört sich meiner Meinung immer an, wie „saufen ohne Kater“ oder „gesund im Schichtdienst“. Im Deutsch-LK wurde so etwas als Oxymoron bezeichnet.
Letztlich aber würde ich sogar freiwillig auf einen „Stern“ oder dreihundert Euro verzichten, wenn die interne Wertschätzung in „unserem Verein“ gegeben wäre. Spätestens aber, als eine gewisse Dame einer gewissen Partei (die sich SOZIAL nennt) als Ministerpräsidentin abgewählt wurde und dann nahtlos – dank deren Lobbyarbeit! – in die Führung einer Unternehmung wechselt, die Braunkohle in NRW verstromt und dafür den Hambacher Forst geräumt sehen wollte- spätestens da sah man, wie der Laden läuft: „Wessen Brot ich ess‘, dessen Lied ich sing'“ – da offenbarten sich die Rektaltaucher und Heerscharen der „Zunge-in-Anus-Stecker“.
Pseudo-Empörung und Schein-Kritik sind die Werkzeuge des aufstrebenden Beamten; Ehrlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne „ihr“…

Karstinio

na ja … schreiben können Sie ja ganz gut … aber inhaltlich ist es eben nur Geschimpfe in alle Richtungen – also völlig destruktiv. Sie sind offensichtlich frustriert und sollten sicherlich ernsthaft darüber nachdenken, was anderes zu machen ;)

Antworten
Hans Wurst

Wie ich bereits oben ausführte:
sie zählen zu der Majorität der Bürger, die in einer angenehmen Blase leben und die ganze Realität selten bis bisweilen überhaupt nicht zu sehen bekommen.
Das soll auch so sein, denn für den Rest sind meine Kollegen und ich da, um Ihnen traumatische Erfahrungen zu ersparen und sie vor dem – wirklich! – Bösen zu schützen.
Das ist keineswegs bösartig gemeint, sondern einfach nur die – cineastisch – berühmte Frage:
„Welche Pille willst Du nehmen? Die rote oder die blaue?“
Ich habe die rote Pille genommen und deswegen weiß ich, dass es schwer ist, ihnen zu vermitteln, was tatsächlich passiert, ohne dabei in den Bereich von Extremisten, Populisten, Verschwörungstheoretikern oder schlicht Geisteskranken einsortiert zu werden. (Nebenbei – ich nehme auch noch andere Pillen…(;oD)

Und ja: ich denke tatsächlich darüber nach, irgendwie neu zu starten, denn die meisten meiner Kollegen werden nicht alt: entweder im Dienst (das ist – gottlob – NOCH selten), aber häufiger ein / zwei Jahre nach dem Ruhestand durch Auswirkungen des Schichtdienstes, oder – leider – durch die eigene Dienstwaffe, was unter dem Mantel der Verschwiegenheit gedeckelt wird.
Oft sind es aber nicht die Erfahrungen der „Straße“ in unserem Verein, sondern die interne „Behandlung“ durch Vorgesetzte, die einen an den Rand der Selbstaufgabe drängen. Nicht umsonst heißt es bei uns: der wahre Feind sitzt im höheren Dienst – die sogenannten „politischen Beamten“…

Jerry

I Love it ❤️

Das Schönste, was ich seit langer Zeit lesen durfte. Ich stimme voll und ganz zu!

Antworten
Martin Bubenheimer

Ein Unternehmen, das Titel wie „Director Group Human Resources“ einführt, hat den wertschätzenden Bezug zu Mitarbeitern auch noch nicht so ganz verinnerlicht. Wenn es schon Englisch sein muss, wäre z.B. „Human Relationships“ ein Schritt in die richtige Richtung.

Antworten
Hans Wurst

Richtig! Ein toller Begriff, werden doch aus zahlreichen Subjekten und Individuen Objekte gemacht. Bei mir auf der Arbeit spricht man von „Einsatzmitteln“ statt von Beamten oder Kollegen. Zuallererst sollte das Menschenbild der Führung in ein humanistisches korrigiert werden. „HR“ als Bezeichner für Mitarbeiter einzusetzen zeigt, wie man sich von Seiten der sogenannten „Führung“ auch sprachlich deutlich distanzieren will.

Antworten
Beamter

Der Begriff Human Ressources klingt in etwa so wie das, was in meiner Behörde über die eingesetzten Kollegen gesagt wird, nämlich „Vollzeiteinheit“.
Wir sprechen von kooperativem Führungsstil, beleidigen das arbeitende Fußvolk aber mit „VZE“.
Naja, knapp zwölf Jahre werde ich es bis zur Pensionierung noch aushalten, obwohl es von Jahr zu Jahr schwieriger wird.
Euch allen einen schönen Arbeitstag

Antworten
Piepmaus

Ich kann Hans Wurst nur zustimmen.
Ich habe in mehrerem Firmen erlebt, dass das Mitarbeitergespräch ungern und unmotiviert durchgeführt wurde. Man muss es ja machen…
Beim Feedback vom Chef wird eigentlich nur negative Kritik geäußert. (Auch bei den Kollegen; liegt also nicht an mir…). Und was man besser machen kann. Die guten Leistungen dagegen werden weitgehenst ausgespart.
Ich begreife dies aber langsam als System der Arbeitgeber. Haust Du Deinem Angestellten die negativen Dinge um die Ohren, nimmst Du ihm gleich den Wind aus den Segeln bezüglich Gehaltserhöhungen. Nach dem Motto: „Du willst mehr Geld? Dann musst Du aber besser werden und mehr leisten.“

Antworten
Annedore Tautz

was sagt uns das? Ohne das richtige kommunikationshandwerkszeug geht gar nichts und solange das nicht erlernt wird,grad von Führungspersonal ,werden solche Installationen ineffektiv bleiben,genauso ,wie das Wort „habt ihr schon mal supervision gemacht“schon zum Unwort degradiert wird , weil keiner gewaltfreie, wertschätzende Kommunikation so gelernt hat,dass die bedürfnisse wirklich effektiv erforscht werden,dazu lege ich nur z.B. GFK nach MarschalB.Rosenberg ans Herz

Antworten
AE1

Das Problem ist doch, dass die meisten Führungskräfte nicht gelernt haben, wie man richtig führt. Woher sollen sie es auch wissen, die wenigsten werden mit dieser Fähigkeit geboren. Die gute Nachricht ist aber: man kann es lernen, die meisten sind keine hoffnungslosen Fälle.
Daher sollten die Unternehmen meiner Meinung nach angehenden und neuen Führungskräften viel mehr Handwerkszeug mit auf den Weg geben. In unserer Firma (mittelstänisches Familienunternehmen) wird das seit einigen Jahren so praktiziert, wir zahlen unseren Führungskräften eine 2 Jähre Weiterbildung zum Thema Führung und Persönlichkeitsentwicklung. Chefs bzw. Führungskräfte sind genauso Mitarbeiter und es wird oft übersehen, dass mit der Verantwortung auch Druck und mentaler Stress verbunden sind. Wenn ich mir die teilweise sehr zynischen Kommentare weiter oben so ansehe, dann komme ich aber zu dem Schluss, dass die Schuld nicht alleine bei den Unternehmen und Führungskräften zu suchen ist. Ein wenig mehr Menschlichkeit, Wertschätzung und Verständnis in die andere Richtung wären sicherlich auch nicht verkehrt.

Antworten
Hans Wurst

„Ein wenig mehr Menschlichkeit, Wertschätzung und Verständnis in die andere Richtung wären sicherlich auch nicht verkehrt.“

GENAU DAS ist eine Einsicht, die man in allen Bereichen zunehmend als DIE Lösung ansehen sollte.

AE1 – sie haben verstanden!!!

Antworten
Blumento Pferde

Wichtig wäre zu wissen, warum ein Personaldienstleister, mit der unpersönlichsten Personalführung eine solche Studie betreibt. Glaubwürdig weil Geschäftsführungswechsel eine neue Richtig andeutet um die Hoffnung der eigenen Angestellten auf Änderung zu schüren? Der Wandel käme zu spät!

Mit Abschaffung des Personalleiters / Prokuristen als zweiten Mann/ Frau hinter dem Inhaber wurde die Innovation und Identifikation des Personales und das wichtige Vertrauen in Führung abgeschafft! Da kam der Boom der Personaldienstleister! ( Wir machen für Sie die Arbeit – weil Sie ja keinen Personaler mehr haben!)
Einführung des Controlling / BWL stattdessen, war der Tod von Kreativhandeln (z.B. KVP) im personellen Investitionsbereich oder experimentalem Fortschritt. Manipulation bestimmt den Alltag. Anlernbare Tätigkeit braucht keine Fachkräfte! Zertifizierung schreibt aber Fachkräfte vor!? Die IHK hilft – neue Berufsbilder aus alten …zu kürzerer Lehrzeit. Es sterben unsere Inhabergeführten Unternehmen – NEIN es gibt STARTups. Wie lange? Wie viele? Banken glauben heute mehr den selbstmanipulierten Zahlen, als dem Lebenslauf Ihrer Kontoinhaber. Wohl dem der Alle zur Kontoauflösung führt! Amen

Ja und da wäre noch der Zwiespalt in objektiver Betrachtung zwischen Personaldienstleister und Amt für Arbeit – wer macht welchen Job und zu wessen Lasten/Gewinn – angesichts niedrigster Arbeitslosenquote !? Ob jetzt mit englisch, chinesisch oder amerikanisch….Menschen brauchen keine Quoten, aber Sicherheit, Kreativität und sind gemeinschaftsabhängig. Daher entsteht Mobbing auch nur bei Disharmonie des Arbeits-Gemeinschafts-Umfeld und dem Mangel an Verständnis für Arbeitsbelastung. Denn 67% der Betriebe laufen auf Personalsparmodus mit Kapazitätsüberlastung. Folglich steigen die gesundheitlichen Ausfälle, Kriminalität und das Mobbing aus Unzufriedenheit. Was noch alles?

Fachkräftemangel? Nein Danke – haben wir in Deutschland je unsere Fachkräfte befragt – oder waren das nur ungefragte „Wirtschaftsweise“ aus dem Parteibuchkabinett der Wahlberater mit dem Scheckbuch der Lobbyisten?

Mitarbeitergespräche führen – heisst zuhören können! Kein Papier-Multipli – Fragenspiel im jährlichen Rhytmus – ab heute online. Kennt jemand noch einen KVP? Wo wurde der Letzte geschrieben, im Team diskutiert, erprobt und umgesetzt? Das wäre mal eine interessante Studie ;-) Es wird Zeit, gemessen am „Untergang unseres Bildungssystems“, das man sich auf alte Wurzeln besinnt um neue Blüten zu erzielen! Sofern das nicht nur im Schrebergarten funktioniert – die wir ja alle eingestampft haben, weil die arbeitende Bevölkerung keine Zeit mehr hat….für die „Freuden des Lebens“.

Antworten
Brat Reader

@hanswurst — Nice!!!!
Falls du kein t3n Redakteur bist, solltest du noch heute einer werden! Dein Kommentar ist so unglaublich gut. Danke dafür, made my day!

Und falls du schon bei t3n arbeitest…. chapeau t3n !

Antworten
sunny

Dann lass ich doch meinen Dampf auch mal ab. Als Redakteur fuer internationale Medien muss ich sagen, dass vieles von Ihnen, Herr Hans Wurst, richtig ist. Natuerlich erhalten die meisten Buerger, die ich gerne als
Lemminge bezeichne, kaum Informationen darueber. Aber wenn
man sich dazu entscheidet, mal fuer eine gewisse Zeit (z.B. 1 Jahr) ins nicht deutschsprachige Ausland zu gehen und anschliessend wieder zurueckkommt, merkt man ohne Detailinfos zu haben dennoch, wie wertlos der gemeine Deutsche fuer seinesgleichen – also andere Deutsche – ist. Das ist ein gemachtes Problem, das sich durch jahrelange und gezielte Konditionierung zu dem aufgebaut hat, was es in Deutschland heute gibt. Und dieses Problem existiert leider nicht nur in Beamtenjobs oder Jobs generell, sondern in allen Bereichen. Sie nannten das Wort „Menschlichkeit“. Mehr Menschlichhkeit waere wuenschenswert. Allerdings wird dieses Wort sehr unterschiedlich ausgelegt. Da wird ein kleiner Praezedenzfall geschaffen und damit automatisch suggeriert, Deutschland sei menschlich. Ob es im Bereich von Jobs ist oder woanders. Deshalb kann ich viele ihrer Aussagen unterstreichen, ohne konkret werden zu wollen. Da faellt mir gerade ein… mit Ihren Aeusserungen sind Sie ja ein Whistleblower :D hehehe

Antworten
Hans Wurst

(Hach – endlich wieder ein Tag frei – vor dem Wahnsinn ist nach dem Wahnsinn. Das aber nur am Rande!)

@sunny: Ja, richtig! Ich habe durch meine Verwandtschaft im nahen und fernen Ausland unglaublich viele Kontakte außerhalb Deutschlands. Da ich selbst mehrere Fremdsprachen spreche und seit meinem 12. Lebensjahr regelmäßig – teilweise über Monate – in Frankreich gelebt habe, blicke ich oft mit befremden von „außen“ auf mein Geburtsland. Es kommt mir vor, wie auf dem Spielplatz: wenn mein Geburtsland dazu übergeht sich als „Bestimmer“ aufzuschwingen, kommt sehr schnell der Punkt, wo die anderen Staaten „Halt, Stop!“ sagen – egal ob in der Sache etwas richtig oder falsch ist. Den Grund sehe ich hier im Auftreten der typisch deutschen „Basta!“-Mentalität und dem Bevormundungsdrang bis ins Kleinste durch Regeln und Gesetze.
Eine solche Regelungsdichte frustriert, da man praktisch täglich IMMER – auch ungewollt – permanent gegen Vorschriften verstößt.
Davon lebt der besondere Schlag alter Männer, die mit sauber gescheiteltem weißen Haar, Lesebrille und akkurat gefaltenem Zettel am Samstagnachmittag – nach dem Mittagessen und vor dem Kaffee versteht sich! – in Heerscharen die Polizeiwachen in Deutschland aufsuchen, um dort als Hobby-Denunziant bis zur gedanklichen Erektion, Speichelfäden ziehend, über den Verfall der Sitten fabulieren, wenn der Nachbar seine Mülltonnen nicht richtig an den Straßenrand stellt, Kindergeschrei die gesetzliche Mittagspause stören oder „die Jugend“ nicht in Reih und Glied in schwarzen Lederstiefeln durch die Straßen marschiert, sondern – und das geht ja nun gar nicht! – „Spaß“ hat.
Diese archetypischen „Deutschen“ waren und sind das Fundament – egal ob im Kaiserreich, im Dritten Reich, in der DDR und im Hier und Jetzt, die durch unreflektierten preußischen Kadavergehorsam, Obrigskeitshörigkeit und schlichte Boshaftigkeit in der Pyramide der „Radfahrer“ stehen: nach oben buckeln, nach unten kräftig treten.
Uupps! Ich benötige wieder meine Beta-Blocker und meine Blutdrucktabletten, sowie meine Räucherstäbchen und meine Yoga-Matte…
So – jetzt muss ich mal schauen, wann der Super-Puma über dem Dach meiner Butze schwebt, acht vermummte Kollegen sich abseilen und mich verschwinden lassen.
Obwohl – in der Botschaft Ecuadors in London soll wieder ein Zimmerchen frei geworden sein…ich pack‘ mal schnell mein Köfferchen….

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