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Hype oder Hope? Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Hyperloop

Zwölf Minuten Reisezeit für eine Strecke, für die man mit dem Auto 1,5 Stunden braucht? Das klingt ziemlich fantastisch – und soll mit dem Hyperloop Wirklichkeit werden. Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten zum Zug der Zukunft.

Von Anton Weste
4 Min. Lesezeit Anzeige

Wie wahrscheinlich ist es, dass der Hyperloop tatsächlich kommt? (Bild: Schutterstock/ Volodimir Zozulinskyi)

Abu Dhabi – Dubai in 12 Minuten.

Hamburg – Berlin in 16 Minuten.

Brüssel – Barcelona in 30 Minuten.

Das sind nur einige der geplanten Strecken, die mit dem Hyperloop Wirklichkeit werden könnten.

So phänomenal diese Reisezeiten klingen, so viele Fragen werfen sie auch auf. Was ist der Hyperloop überhaupt? Wie funktioniert er? Und wie wahrscheinlich es ist, dass er tatsächlich kommt? Ist der Hyperloop nichts als ein Hype oder eine ernstzunehmende Innovation, die schnelleres, umweltfreundliches Reisen in der Zukunft ermöglicht?

1. What? Was ist der Hyperloop überhaupt?

Beim Hyperloop handelt es sich um ein landgestütztes Transportmittel für Personen und Güter, das sich entlang fester Trassen bewegt – so weit also ganz ähnlich wie Züge. Das Hochgeschwindigkeitssystem, das sich aktuell noch in der Entwicklung befindet, benötigt aber keine Gleise, sondern fährt in großen Vakuumröhren. Weltweit wird an unterschiedlichen Standorten und im Rahmen verschiedener Projekte daran geforscht und getüftelt. Fahren soll der Hyperloop in den schnellsten Streckenabschnitten mit nahezu Schallgeschwindigkeit.

Eine Geschwindigkeit von bis zu 1.200 Kilometer pro Stunde soll erreicht werden. (Bild: Shutterstock/Vitamin444)

2. How? Wie funktioniert der Hyperloop?

Das klingt schon mal nach Wow. Aber wie funktioniert das? Die Technik hinter dem Hyperloop ähnelt der der Rohrpost. Der Hyperloop wird in Röhren verlaufen, die teilvakuumiert, also nahezu luftleer sind. In diesen Röhren bewegen sich Kapseln, in denen dann Passagiere oder Güter Platz finden. Ein elektrisch erzeugtes Magnetfeld treibt die Kapseln an, beschleunigt sie und bremst sie zum Halten wieder ab.

Die Kapseln sollen bis zu 1.200 Kilometer pro Stunde schnell werden und damit nahezu Schallgeschwindigkeit erreichen. Diese hohen Geschwindigkeiten sind möglich, weil durch das Vakuum quasi kein Luftwiderstand besteht. Auch Reibungsverluste sollen eliminiert werden und zwar durch einen Kompressor am vorderen Teil der Kapseln, der die in der Röhre noch vorhandene Restluft ansaugt und unter die Vorrichtung pumpt. So schweben die Kapseln wie auf einem Luftkissen.

3. Why? Welche Vorteile bietet der Hyperloop?

Ein Punkt liegt natürlich auf der Hand: Reisen mit dem Hyperloop wäre extrem schnell und die Zeitersparnis enorm. Verglichen mit Flugreisen wäre diese Art der Fortbewegung aber nicht nur schneller, sondern zugleich auch deutlich umweltfreundlicher. Denn die Energie, die zum Antrieb der Kapseln benötigt wird, soll durch Solarzellen generiert werden, die außen an den Hyperloop-Röhren montiert werden.

Ähnlich wie bei Zügen könnten auch beim Hyperloop zusätzliche Einheiten, also weitere Kapseln, angehängt werden, um so mehr Menschen oder Güter transportieren zu können.

Durch die Schwebefunktion der Kapseln würden neben der Reibung auch die Abnutzung von Rädern, Reifen, Schienen oder Achsen wegfallen, die wir bisher aus dem Zug- oder Autoverkehr kennen – was geringere Kosten und weniger Aufwand für Wartung und Reparaturen bedeuten würde.

Über 120 Teams auf der ganzen Welt arbeiten an der Umsetzung. (Foto: Shutterstock/Marianna Ianovska)

4. Who? Wer ist an der Entwicklung des Hyperloops beteiligt?

Wie könnte es anders sein: Auch beim Hyperloop hat natürlich Unternehmer und Telsa-Chef Elon Musk seine Finger im Spiel. Er hat das Konzept des Hyperloops im August 2013 in einem Whitepaper vorgestellt und einen Wettbewerb ausgelobt, an dem über 120 Teams aus der ganzen Welt teilnahmen und dabei Ideen zur Umsetzung erarbeiteten.

Ausgedacht hat Musk sich die Funktionsweise des Hyperloops aber nicht. Schon 1799 ließ der britische Mechaniker George Medhurst seine Idee der „atmosphärischen Eisenbahn“ patentieren, bei der Züge per Luftdruck über einen Kolben bewegt werden. Medhurst entwickelte die Idee Jahre später weiter, indem er die Luft innerhalb der Tunneln abpumpte, um Züge ohne großen Luftwiderstand durch die Röhren bewegen zu können. Realisieren konnte er diese Pläne jedoch nicht.

Seit Musk die Idee wieder an die Öffentlichkeit gebracht hat, gibt es Startups auf der ganze Welt, die an der Weiterentwicklung und Umsetzung des Hyperloops forschen, darunter zum Beispiel Hyperloop Transportation Technologies in den Vereinigten Staaten, Hardt Hyperloop in den Niederlanden und Virgin Hyperloop One, ebenfalls in den USA.

Bedeutet kein deutsches Startup, keine Hyperloop-Deutschland-Pläne? Keineswegs! Unter dem Titel Vision for Europe veröffentlichte Hyperloop One 2017 neun Konzepte für mögliche Hyperloop-Strecken in Europa. Die längste davon ist ein kreisförmiger Streckenverlauf durch Deutschland, der die Städte Berlin, Leipzig, Nürnberg, München, Stuttgart, Frankfurt und Hamburg miteinander verbinden soll. Die insgesamt 1.991 Kilometer lange Strecke soll in 142 Minuten zurückgelegt werden können.

5. When? Und wann kommt der Hyperloop endlich?

Tja, das ist die große Frage. Stand jetzt sind all diese Pläne noch sehr theoretisch. Nach und nach entstehen zwar erste Teststrecken, bisher allerdings noch im sehr kleinen und vergleichsweise langsamen Rahmen. So hat beispielsweise in Las Vegas nach 400 unbemannten Versuchen am 8. November 2020 eine erste Testfahrt mit echten Passagieren stattgefunden, allerdings nur auf einer Strecke von 500 Meter bei einer Höchstgeschwindigkeit von 172 Kilometern pro Stunde.

Bis der Hyperloop auf längeren Distanzen einsatzbereit ist, werden wir uns wohl noch ein paar Jahre, in Deutschland wahrscheinlich sogar Jahrzehnte, gedulden müssen.

Impulse zur Zukunft der Mobilität: Die Hypermotion Dubai und Frankfurt

Was es aber schon früher gibt (und zwar bereits in diesem Spätsommer und Herbst) ist weiterer Input rund ums Thema „Zukunft der Mobilität“. Wenn du dich für den Hyperloop und die generelle Transformation von Mobilität und Logistik interessierst, solltest du unbedingt auf der Hypermotion Frankfurt (14. – 16.09.2021) und der Hypermotion Dubai (02. – 04.11.2021) vorbeischauen. Sie bieten ein reichhaltiges virtuelles Messeprogramm mit hochwertiger Interaktion und decken alle Themen rund um die Zukunft des Verkehrs-, Logistik- und Mobilitätssektors ab.

Sei dabei, wenn hochkarätige Speaker aus der ganzen Welt neue Mobilitätsideen wie den Hyperloop präsentieren und diskutieren. Neben innovativen Pitches erwarten dich spannende Keynotes und inspirierende Sessions mit  Führungskräften, politischen Akteuren, Experten aus den Bereichen Umweltschutz und Mobilität und vielen mehr.

Alle Infos zur Hypermotion Dubai

Du willst noch tiefer in die Mobilität und Logistik der Zukunft einsteigen? Im Themenspecial Fortschritt ist Bewegung liest du auch:

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