Web-Apps: 4 Gründe, warum ihnen die Zukunft gehört

Vorteile von Web-Apps gegenüber mobilen und Desktop-Apps
1. Gewöhnliche Apps benötigen Download und Installation – Web-Apps nicht
Niemand mag es, Dinge herunterzuladen und zu installieren, wenn doch die Möglichkeit besteht, sie sofort zu nutzen, was bei Web-Apps gegeben ist. Außerdem sind viele Nutzer aufgrund potentieller Malware in Downloads sehr vorsichtig geworden.
2. Gewöhnliche Apps unterliegen der Gefahr unrechtmäßig kopiert zu werden – Web-Apps sind sicher gegen Raubkopierer
Dieser Vorteil richtet sich vor allem an Entwickler. Aber Entwickler sind nunmal die Hälfte des Deals – ohne sie gäbe es keine Apps. Jeder Entwickler ist irgendwie vom Problem der Piraterie betroffen und es ist praktisch unmöglich, eine App zu schreiben, die nicht kopiert werden kann. Selbst per Hardlock geschützte Software kann heutzutage ausgehebelt werden. Die meisten Entwickler haben einfach aufgegeben, aber wenn es eine Möglichkeit gäbe, Raubkopien vollständig auszumerzen, würde das die Erlöse der Entwickler ordentlich ankurbeln.
3. Gewöhnliche Apps speichern deine Informationen an einem Ort – Web-Apps überall
Wenn man ein Programm auf seinem eigenen PC startet, ist alles perfekt. Alle Tastenkürzel liegen da, wo sie liegen sollen, alles ist richtig angepasst. Aber an jedem anderen Computer ist das Nutzererlebnis negativ beeinträchtigt. Man denke nur ans Drucken – will man sich an seinem eigenen PC etwas ausdrucken, so funktioniert das meist ohne Probleme. Sobald man aber andernorts drucken möchte, wird der Ablauf kompliziert. Von USB-Stick-Eskapaden bis hin zur E-Mail mit Anhang, die man an sich selbst adressiert sind alle Möglichkeiten umständlich und nervenaufreibend. Öffnet man aber eine Web-App, funktioniert alles auf jedem System gleich. Natürlich gibt es Dienste, die Daten übers Netz synchronisieren, aber das ist sogar ein Schritt mehr, als das, was eine Web-App leistet.
4. Gewöhnliche Apps können gefährlich sein – Web-Apps nicht
Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass Top-Hacker oder große Sicherheitsunternehmen verworrene Sandbox-Exploits im Browser finden. Aber größtenteils sind Web-Apps vom Computer isoliert und können diesem keinen Schaden zufügen. Die Browser Sandbox ist etwas, an dem Entwickler von Browsern hart arbeiten und es ist sehr selten, dass eine Website in der Lage sein wird, aus der Sandbox auszubrechen und bösartigen Code auf dem PC ausführt. Bei einer heruntergeladenen App ist die Gefahr infizierten Codes hingegen jederzeit gegeben.

Web-Apps wie Aviary übernehmen schon heute komplizierte Aufgaben wie Bildbearbeitung
Was Web-Apps derzeit noch hindert und warum viele dieser Vorbehalte unberechtigt sind
1. Vorwurf: Web-Apps sind langsamer als ihre Desktop-Pendants
Das stimmt, weil die Daten über eine Netzwerk-Verbindung bewegt werden müssen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Tatsache kippt, gibt Escalante zu bedenken. Internetverbindungen würden zunehmend schneller und Entwickler kreierten immer effektiveren Code – schon heute gebe es Web-Apps, die komplizierte Tasks wie Bildbearbeitung übernehmen können.
2. Vorwurf: Web-Apps können nur genutzt werden, wenn eine Internetverbindung besteht
Dieser Vorwurf ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Jeff Escalante verweist an dieser Stelle auf Dienste wie den gmail offline mode, oder die lokalen Speichermöglichkeiten für Web-Apps, die HTML5 mitbringt.
3. Vorwurf: Features wie Desktop-Benachrichtigungen über Growl oder die Möglichkeit, Anwendungen aus dem Dock zu starten sind im Browser nicht gegeben
Doch, beides ist möglich. Google testet beispielsweise zur Zeit gmail desktop notifications über den Chrome Browser. Über Fluid App lassen sich Websites aus dem Dock starten, für mobile Geräte lassen sich Web-Apps mittlerweile so anpassen, dass nahezu der Eindruck einer nativen App entsteht. Escalante resümiert, die Linie zwischen Desktop-Apps und Web-Apps verschwimme zunehmend, was Funktionalität und Interaktion in der Desktopumgebung angehe.
Wie seht ihr die Zukunft von Apps? Welche Variante wird sich durchsetzen, Web-Apps oder Desktop- und mobile Apps? Haben beide Modelle einzigartige Vorzüge? Welche Vorteile können euch überzeugen, welche Nachteile wurden hier eventuell noch nicht erwähnt? Schreibt uns doch in den Kommentaren, wie sich Apps eurer Meinung nach kurz-, mittel-, oder langfristig entwickeln werden.
Weiterführende Links:
- ‘Apps’, Your Time is Running Out – blog.jenius.me
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