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Webdesign-Trends 2021 – Web und Alltag verschmelzen miteinander

Design ist immer ein Spiegel dessen, was gerade in der Welt geschieht. 2020 hinterlässt deutliche Spuren in den Trends des nächsten Jahres.

Von Kathrin Düring
5 Min. Lesezeit
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Webdesign als ein Spiegel dessen, was in der Welt geschieht. (Bild: Rawpixel.com / shutterstock)

Selten war man sich beim Webdesign so einig. Geht es um die Trends für 2021, sehen Webdesigner Realismus als stilgebendes Element ganz weit vorne. Das Digitale wird immer mehr zum selbstverständlichen Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Diesem Oberthema folgend splitten sich die Trends in folgende Designrichtungen auf.

1. Parallax-Animation

Webbasierte Animationen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass Webanimationen durch die Trennung der Seitenelemente in Vorder- und Hintergrundextreme noch komplexer werden, wodurch ein Parallax-Effekt entsteht. Als Parallax bezeichnet man die optische Illusion, die entsteht, wenn Objekte, die näher am Betrachter sind, sich schneller zu bewegen scheinen als Objekte, die sich in größerer Entfernung zum Betrachter befinden. Obwohl das etwas ganz Alltägliches ist, das man zum Beispiel bei einer vorbeiziehenden Landschaft aus dem Auto beobachten kann, wirkt der Effekt auf Websites zugleich real und surreal. Die auf diese Weise generierte Tiefe sorgt dafür, dass der Bildschirm zur Theaterbühne wird, während die Nutzer sich auf der Website bewegen.

2. Neumorphismus

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Neumorphismus ist der Nachfolger des Skeuomorphismus – ein Designansatz, bei dem bekannte, aus der Mode gekommene Materialien in aktuellen Designs dargestellt werden. Vor allem den App-Icons der frühen 2010er Jahre drückte dieser Stil seinen Stempel auf. Dieses Jahr hat der Neumophismus stark an Boden gewonnen: Er wird uns 2021 in das paradoxe Zeitalter des minimalistischen Realismus führen. Neumorphismus steht für die Verschmelzung beider Trends. Kennzeichnend für die Designs ist, dass sie anhand punktueller Schlagschatten und überlagert mit Semi-Flat-Farben Physis imitieren.

Am ehesten vergleichbar ist der Effekt mit dem digitalen Präge- oder Stanzdruck. Er ermöglicht es Designern, das haptische Erlebnis wiederzuerlangen, das in der Ära des Flat Designs verloren ging. Neben der optischen Erneuerung sorgt der Trend für eine stärkere Bindung zwischen Nutzer und Design. Der stilisierte Realismus wird uns 2021 bei Buttons, Suchleisten, Textboxen und diversen anderen digitalen Designs begegnen.

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3. Kompositionen aus abstrakter Kunst

Abstrakte Formen, vor allem diejenigen, die aus geometrischen Grundformen wie Quadraten und Kreisen bestehen, können simpel, minimalistisch und restriktiv wirken. Das nächste Jahr werden uns Webdesigner zeigen, welches Potenzial sonst noch in diesen Formen steckt. Sie werden sie in komplexe, ausladende Kompositionen einarbeiten, die genau die Freiheit verkörpern, nach der wir uns im Augenblick alle so sehr sehnen.

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Im Jahr 2021 werden abstrakte Kunstelemente Fotografien im Webdesign ablösen und so vor allem Startups, technischen Produkten und Apps eine ganz neue Bildsprache verleihen. Das Ergebnis sind Websites, die auch ohne vertraute Gesichter einen expressiven, lebendigen Eindruck vermitteln.

4. Angenehme Farben

Die Menschen verbringen immer mehr Zeit am Computer. Da ist es keine Überraschung, dass den Nutzern die Augen schmerzen, wenn sie über einen langen Zeitraum auf den Bildschirm starren. Die veränderte Nutzungsdauer berücksichtigen Webdesigner, indem sie augenschonendere Farbschemata verwenden. 2021 wird das Webdesign sukzessive reduziert, um Ablenkungen zu verringern und die Interaktion komfortabler zu gestalten. Hieraus lässt sich auch die Beliebtheit des Dark-Mode-Trends aus dem letzten Jahr ableiten, der den überwiegend weißen Bildschirmen gegenüberstand.

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In Zukunft beschreiten Webdesigner mit weichen Farbpaletten, wie heilsamen Grüntönen, pastellblauen Schattierungen, warmen Brauntönen oder hellen Pinktönen, einen Mittelweg. So erscheinen Farben im Webdesign 2021 deutlich weniger schrill und erzeugen auf natürliche Weise entspannende Ruhe und Gelassenheit. Webdesigner der Zukunft machen sich mehr Gedanken um Barrierefreiheit und Behaglichkeit als um dramatische Innovationen.

5. Webdesign für gesellschaftliche Zwecke

Mit der Covid-19-Pandemie und der Aufforderung, zu Hause zu bleiben, ist das Internet zu einem Zufluchtsort geworden. Virtuelle Konferenzen sind zur neuen Norm für geselliges Beisammensein und Unterhaltung geworden. Viele Läden setzen seither auf (neue) Online-Präsenzen, um ihr Geschäft am Leben zu erhalten. Webdesigner nahmen sich dieser Sache an. Sie haben gesehen, was für eine bedeutende Rolle das Netz eingenommen hat und kreieren entsprechend bedeutsame und wirkungsvolle Designs.

2021 werden wir mehr Designs und Bilder sehen, die mit sozialen und ökologischen Themen zu tun haben. Es gibt immer mehr Marken, die sich mit gesamtgesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen und sich auf einer tieferen Ebene mit ihren Nutzern verbinden. Webdesigner erkennen zunehmend ihre neue Rolle, nämlich der Welt in schweren Zeiten zur Seite zu stehen.

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6. Scroll-Transformationen

Wenn Nutzer scrollen, führen sie eine physische Handlung aus, indem sie ihre Finger über die Maus wandern lassen. Diese Aktion erzeugt eine Reaktion auf dem Bildschirm. Interaktion ist eine Form der Teilhabe. Sind Nutzer in aktuelle Dinge involviert, steigert das ihr Interesse. Das Scrollen ist eine der subtilsten Formen der Interaktion. Daher werden Webdesigner 2021 das visuelle Feedback verstärken, das Nutzer beim Scrollen erhalten. Das kann zu einer Änderung des Farbschemas, komplexen Animationen oder völlig veränderten Layouts führen. Webdesigner werden dafür sorgen, dass sich jedes Scrollen ganz neu anfühlt.

7. Digitale Interpretationen physischer Produkte

Produkte sind oft das Herz einer Website. Die Websites des nächsten Jahres werden ihr Herz auf der Zunge tragen: Produkte inspirieren Designelemente durch kreative, digitale Interpretationen physischer Medien. Das kann in Form von Farbe geschehen, die quer über eine Seite verwischt wird, oder in Form von Bildern, deren Formen sich an denen von Smartphones orientieren. Dieser Ansatz erzeugt nicht nur eine visuelle Synergie zwischen Produkt und Website, die Websites fühlen sich zudem natürlicher und überraschender an. Da Websites zu immer wichtigeren Alltagsbegleitern werden, erscheint dieser Trend als direktes Abbild unserer heutigen Zeit.

8. Interaktive Fragebögen

Der Moment, in dem ein Nutzer eine Landingpage besucht, ist vielleicht der kritischste der User-Journey. Er bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Neugier und Gleichgültigkeit. Statt den Nutzer Produktbeschreibungen lesen und selbst Entscheidungen treffen zu lassen, nutzen immer mehr Marken Fragebögen, um ein interaktives Erlebnis zu kreieren. In Form von Quizzes stellen sie Multiple-Choice-Fragen, die sich auf die Vorlieben und Abneigungen der Nutzer konzentrieren, um ihnen genau die Produkte anbieten zu können, die zu ihnen passen. Aus Designsicht führt das zu Landingpages, die eher wie eine Reihe von Karten mit animierten Übergängen dazwischen wirken als normale Websites. Angesichts dessen, wie erfolgreich diese Kennenlern-Quizzes potenziellen Käufern das Gefühl vermitteln, bereits Teil eines Services zu sein, gehen wir davon aus, dass Onboarding-Befragungen zur Standardfunktion im Webdesign werden.

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9. Dreidimensionale Farben

Der Trend bei Farbschemata im Webdesign geht bereits seit einer Weile in Richtung Farbverläufe. In 2021 werden Farbübergänge lebensechter als je zuvor. Mit Blick auf Apples kommendes Betriebssystem Big Sur erwarten wir Farben, die gesättigt und dreidimensional sind – fast wie eine Frucht, die man vom Bildschirm pflücken kann. Der Trend wird durch feine Schattierungen erreicht, durch die die flachen Icons der Vergangenheit abgerundet wirken. Er wird hauptsächlich bei App-Icons Anwendung finden, aber auch Webdesigner werden auf die sauberen Übergänge der Farbverläufe verzichten und stattdessen auf vermischte Hintergrundfarben setzen, da sie weniger perfekt und natürlicher wirken. Der Trend ist ein Indiz dafür, dass die Webdesign-Farben 2021 realistischer werden.

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Kantenhuber

Das Gestalten mit dem Internet vollzieht sich ähnlich wie einst bei Desktop Publishing: das fing bei grellbunt mit wilder Fontmischung an und steht heute bei grafischer Reduktion.

Viele denken eben, dass jede Menge Augenpulver zu mehr Aufmerksamkeit führt. Wesentlichkeit und nachhaltige Verankerung im Gedächtnis der Betrachter führt aber vor allem über Konzentration der Mittel und Reduktion der optischen Mittel. Daran führt kein Weg vorbei. Schlicht.

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Doberfrau

Leider hat die Marketingbranche den wichtigsten Trend mal wieder nicht mitbekommen: die Umweltthemen. In Zeiten von „Fridays for Future” sollte man auch mal darüber nachdenken, wie die Ökobilanz von Marketing aussieht und da macht Online- und E-Mail-Marketing leider eine traurige Figur. Der Trend zu immer mehr Animation und Gamification, der keinerlei Sinn stiftet sondern das verquere Ästhetikverständnis von Marketingflachleuten und einer infantilen Zielgruppe repräsentiert, verbraucht dummerweise Unmengen Energie!
Aber damit kann man Marketingfachfrauen, die sonst gerne mal im Bioladen einkaufen, ja nicht kommen – Hauptsache Klickibunti ohne Sinn und Verstand. Ganz ehrlich: diese Art Marketing nervt nur noch!

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Bigfood

Ich stimme Doberfrau und Kantenhuber völlig zu.
Mfg ihr Bigfood.

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Vincent Rammelt

Wo sind hier die tollen Bilder, die es bei den 2022 Trends noch gab. Schade, aber einiges kommt von der Textbeschreibung sehr bekannt vor.

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