Von wegen Tischkicker: Damit ködern Startups ihre Mitarbeitenden wirklich
Der Ruf der Startup-Welt besagte lange: Kickertisch und Tischtennisplatte sind in jedem Großraumbüro zu finden, um die Mitarbeitenden zu motivieren. Allerdings findet man einen Kicker heute nur noch in rund jedem siebten Startup-Büro, wie eine Umfrage des Bitkom herausgefunden hat. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass nur jedes dritte Startup seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überhaupt Spieleangebote zur Verfügung stellt. Das Klischee, alle Startups würden ihre Angestellten nur mit Gaming für die Mittagspause ködern, trifft also nicht zu.
Doch was können Startups ihren Mitarbeitern bieten?
Die 206 befragten Startups geben an: Für eine gute Arbeitsatmosphäre setzen sie vor allem auf Homeoffice und mobiles Arbeiten. 89 Prozent der Startups und damit die überwiegende Mehrheit bieten ihren Angestellten diese Möglichkeit. Ebenfalls sehr beliebt zur Mitarbeitermotivation sind Teamevents, die von 81 Prozent der Startups organisiert werden, Vertrauensarbeitszeit, die drei Viertel der Startups nutzen, sowie Gleitzeit in sechs von zehn Fällen. „Der Kicker sollte als Startup-Klischee endgültig ausgedient haben. Im immer härter werdenden Wettbewerb um die besten Leute versuchen Startups die Wünsche und Erwartungen der Bewerber und Mitarbeiter zu erfüllen – und dabei geht es vor allem um Themen wie Arbeitsplatzgestaltung und flexible Arbeitszeit“, sagt Jenny Boldt, Leiterin Startups beim Bitkom.
Welches Klischee allerdings nach wie vor zutreffend erscheint: Finanzielle Boni sind vergleichsweise selten. Nur wenige Startups wollen ihre Mitarbeitenden mit guten Gehältern motivieren. Lediglich ein Viertel der Startups versucht Angestellten überdurchschnittliche Löhne zu bieten. Beliebt sind aber kostenlose Getränke und der berühmte Obstkorb, den zumindest fünfzig Prozent der Startups anbieten.
Dieses Diagramm des Bitkom zeigt, an welchen Leistungen sich Mitarbeitende sonst noch erfreuen oder eben nicht erfreuen dürfen:
Natürlich ist es schön zu sehen, dass Startups nicht mehr alleine auf nette Pausenangebote setzen. Allerdings sollten Homeoffice und mobiles Arbeiten spätestens seit der Corona-Pandemie zum Standard gehören. Das als großartige Benefits zu loben, wäre übertrieben. Ich glaube außerdem fest daran: Das wirksamste Mittel zur Mitarbeitermotivation ist immer noch ein faires Gehalt. Und da schneidet die Startup-Szene eben selten sehr gut ab.
Vicky Bargel
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Auch hier hast Du, Vicky, völlig Recht.
Ist ein bisschen so wie das mit den Praktikanten ist. Ausbeuten und nicht dafür zahlen wollen.