Bei der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal sagte CEO Patrick Spence zwar zunächst, dass die neuen Ace-Kopfhörer (unser Test) einen guten Start gehabt. Sie hätten dazu beigetragen, das Umsatzwachstum im Jahresvergleich zu steigern und die Erwartungen des Unternehmens im dritten Quartal leicht zu übertreffen. Der Erfolg wurde jedoch durch anhaltende Probleme mit der neu gestalteten Sonos-App überschattet.
Spence fügte hinzu, dass aufgrund der noch erforderlichen Arbeiten an der Sonos App zwei Produkte, die ursprünglich für 2024 geplant waren, verschoben werden mussten. „Diese Produkte waren bereit für die Auslieferung im vierten Quartal“, sagte Spence.
Sonos verschiebt neue Produkte
Dem CEO zufolge arbeitet das gesamte Unternehmen nun „mit Hochdruck“ daran, die App zu reparieren. „Ich werde nicht ruhen, bis wir die Probleme gelöst haben und die Kunden wieder von Sonos begeistert sind“, sagte Spence laut The Verge während der Telefonkonferenz am Mittwoch, den 7. August 2024.
„Wir sind der Meinung, dass wir uns in erster Linie auf die App konzentrieren müssen“, so Spence weiter. Er fügte hinzu, dass die beiden „großen neuen Produkte“, die für das vierte Quartal geplant sind, erst dann veröffentlicht werden, wenn die App das Qualitätsniveau erreicht hat, das Sonos, die Kund:innen und die Partner:innen erwarten.
Eine Neuauflage der Soundbar Sonos Arc wird erwartet – und eine Set-Top-Box?
Um welche neuen Produkte es sich konkret handelt, hat das Unternehmen nicht verraten. Eines ist aber schon durchgesickert: Es handelt sich um einen Nachfolger der Edel-Soundbar Sonos Arc (Test).
Die nächste Top-Soundbar mit dem Codenamen „Lasso“ wurde im Juli von The Verge geleakt. Es wird erwartet, dass Sonos bei diesem Produkt einen ähnlichen Ansatz wie bei der Era 300 (Test) verfolgen und einen räumlicheren Klang bieten wird.
Zudem soll es das erste Sonos-Produkt sein, das die Technologie des niederländischen Start-ups Mayht integriert wird, das 2022 übernommen wurde. Bei der Ankündigung der Übernahme lobte Sonos Mayht für die „Erfindung eines revolutionären neuen Ansatzes für Audio-Wandler“.
Nach Informationen von Bloomberg könnte es sich bei dem zweiten Produkt um eine Set-Top-Box handeln. Dem Bericht zufolge hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren in Stellenanzeigen die Entwicklung eines „Home Theater OS“ angedeutet. Einem weiteren Bericht von Reporter Janko Roettgers zufolge sucht Sonos seit Jahren nach Möglichkeiten, eine größere Rolle beim TV-Streaming zu spielen. Hier hatte zuletzt Google mit seinem TV Streamer nachgezogen.
Sonos arbeitet seit Monaten an der Behebung der Probleme mit der Sonos-App
Dass die neue Sonos-App viel zu früh auf die Kundinnen und Kunden losgelassen wurde, räumte der Sonos-CEO im Zuge der Telefonkonferenz erneut ein: „Bei der App ist mein Drang nach Geschwindigkeit nach hinten losgegangen“, so Spence.
Viele Funktionen, die in der bisherigen sogenannten S2-App zu finden waren, fehlten, sodass Nutzer:innen zwar ein neues App-Design vor Augen hatten. Die Nutzererfahrung war jedoch so schlecht, dass sich CEO Spence schließlich im Juli offiziell für den Zustand der App entschuldigte und eine Update-Roadmap veröffentlichte.
Glaubt man Chris Welch von The Verge, plant Sonos in den kommenden Wochen einige Sonderangebote als eine Art Wiedergutmachung für Sonos-Kund:innen, die sich mit der unfertigen App herumärgern mussten.