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Satellitenkommunikation mit Smartphones: Nie wieder weiße Flecken

2023 wird das Jahr der Satellitenkommunikation für Smartphones. Nachdem schon Apple und Huawei das Feature auf einige Geräte gebracht haben, soll es 2023 auf Top-Android-Geräten Einzug halten und nicht nur als Notrufsystem dienen können.

3 Min. Lesezeit
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Alle iPhone-14-Modelle unterstützen die Satellitenkommunikation „Emergency SOS“ ab sofort auch in Deutschland. (Screenshot: Apple/t3n)

Weiße Flecken auf der Landkarte gehören bald in gewisser Weise der Vergangenheit an, denn Android-Smartphones der oberen Preisklassen werden ab der zweiten Jahreshälfte 2023 auch ohne WLAN und Mobilfunknetz funken können. Auch der zweite große Android-Chipentwickler, Mediatek, hat ähnliche Pläne.

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Satellitenkommunikation für Android-Smartphones kommt

Apples iPhone 14 und 14 Pro (Test) waren die ersten global erhältlichen Smartphones mit Satellitenkommunikation an Bord. In Deutschland ging der Service im Dezember 2022 an den Start und ermöglicht seitdem das Absetzen eines Notrufs per Satellit.

Bei Apples Lösung, die mit dem Netzwerk bestehend aus 24 Satelliten von Globalstar realisiert wird, ist es lediglich möglich, eine Nachricht aus vorgefertigten Textbausteinen zu versenden, um Hilfe in einer Notlage zu rufen. Dabei dauert das Versenden der Nachricht per SOS-Notruf um die 15 Sekunden.

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Für den Fall der Fälle ist das sicherlich vollkommen ausreichend und definitiv besser, als in der Wildnis verschollen zu bleiben. Die Lösung von Qualcomm namens Snapdragon Satellite verspricht derweil einen größeren Funktionsumfang und ein größeres Netzwerk.

Denn Qualcomm hat sich für seinen Dienst den Satellitenkommunikationspionier Iridium ins Boot geholt. Das Unternehmen bietet seit über 20 Jahren ein globales Netzwerk bestehend aus 66 Satelliten an, auf dem die teuren hauseigenen Satellitentelefone genutzt werden können.

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Die Telefoniefunktion bleibt zwar weiterhin exklusiv den Iridium-Geräten vorbehalten, Qualcomms Snapdragon-Satellite-Funktion, wie der Hersteller es nennt, ermöglicht aber eine Zwei-Wege-Textkommunikation. Dabei sollen Textnachrichten per SMS oder anderen Messaging-Diensten innerhalb von nur drei Sekunden verschickt werden können. Für den Notfall ist der Dienst Garmin Response an Bord, mit dem ähnlich wie bei Apples iPhones Notrufe verschickt werden können.

Snapdragon Satellite setzt auf das Satellitennetzwerk von Iridium. (Bild: Iridium)

Die Verfügbarkeit von Qualcomms Snapdragon Satellite bleibt begrenzt: Denn in diesem Jahr sollen zunächst nur Top-Smartphones mit Snapdragon-8-Gen-2-SoCs unterstützt werden. Dazu gehören etwa die Xiaomi-13-Familie, das Oneplus 11 und im Grunde auch Samsungs Galaxy-S23-Serie.

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Interessanterweise hat bislang keines der Unternehmen entsprechende Ankündigungen gemacht. Womöglich wird das Feature erst kurz vor dem offiziellen Start folgen – womöglich mit dem Launch von Android 14, das nativen Support für Satellitenkommunikation erhalten wird.

Der zweite große Android-Chipentwickler, Mediatek, hat auch schon ein erstes Smartphone mit Satellitenkommunikation in Kooperation mit der Bullit-Group, Lizenzhersteller von Ca- und Motorola-Smartphones, angekündigt. Die Unternehmen setzen dabei auf das Netzwerk des Startups Skylo, das mit einer Reihe regionaler und globaler Satellitenbetreiber zusammenarbeitet. Die Zeit für die erste Verbindung mit dem Satelliten und das Senden einer Nachricht beträgt nach Angaben der Ankündigung etwa zehn Sekunden.

Warum das Ganze?

Wie schon Apple im Zuge der Ankündigung des Dienstes erklärt hatte, geht es bei der Satellitenkommunikation nicht darum, das Mobilfunknetz zu ersetzen. Das wäre zu teuer und der Datenaustausch ist ohnehin begrenzt. Stattdessen wollen Apple und andere Unternehmen Nutzer:innen auch in abgelegenen Gebieten in absoluten Notfällen eine Möglichkeit geben, Hilfe zu rufen.

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Die großen Netzbetreiber haben ihre Mobilfunknetze zudem mittlerweile so weit ausgebaut, dass die Zeiträume, in denen Nutzer:innen offline sind, reduziert wurden. Daten von Opensignal zeigen etwa, dass in Deutschland der nationale Durchschnitt der Zeit, die Nutzer:innen ohne Signal verbracht haben, bei 1,1 Prozent lag.

Opensignal hat untersucht, wie viel Zeit Nutzer:innen in Deutschland ohne Mobilfunksignal verbracht haben. (Grafik: Opensignal)

Opensignal hat ferner festgestellt, dass in Deutschland Nutzer:innen vor allem in einigen ländlichen Bezirke in Süddeutschland wie Bayern und Baden-Württemberg mehr als zwei Prozent der Zeit ohne Empfang verbrachten. In mehr als der Hälfte der Kreise in westlichen und mittleren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt lag die Zeit ohne Signal den Daten zufolge bei unter einem Prozent.

Auch wenn die von Opensignal erfassten Ausfälle gering erscheinen mögen, verfügen Netze dennoch über weiße Flecken. Denn Mobilfunkbetreiber bauen zunächst ihre Netze in Gebieten mit einer hohen Bevölkerungsdichte auf. Andere Regionen sind indes kaum bis gar nicht besiedelt und schwer zu erreichen. Der Netzausbau in diesen Gebieten erweist sich als extrem kostspielig. In Bergregionen und ähnliche Bereichen dürften Satellitenverbindungen helfen, die Lücken zu schließen.

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