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Werbung im Auto angezeigt: So verärgert Stellantis seine Kunden

Vollbild-Ads im Infotainment sorgt bei Stellantis-Kund:innen für Frust – besonders Jeep-Fahrer:innen sind betroffen. Riskiert der Konzern, mit dieser Strategie seine treue Kundschaft zu vergraulen?

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Jeep-Fahrer:innen sind von neuen Werbeanzeigen genervt. (Foto: Shutterstock / emirhankaramuk)

Der Automobilkonzern Stellantis nutzt das Infotainment-System seiner Fahrzeuge jetzt als Werbefläche für Vollbild-Popups – eine Entscheidung, die bei vielen Kund:innen für Unmut sorgt. Wie das Online-Magazin Tech Story berichtet, scheint das Unternehmen Werbeeinnahmen über die Nutzungsfreundlichkeit zu stellen. Stellantis vereint zahlreiche bekannte Marken unter seinem Dach, darunter die amerikanischen Hersteller Jeep und Chrysler sowie europäische Marken wie Fiat, Peugeot und Opel.

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Werbung auf dem Fahrzeugdisplay sorgt für Ärger

Zahlreiche Stellantis-Fahrer:innen berichten online über die störenden Werbeanzeigen, die insbesondere Jeep-Besitzer:innen betrifft. Sie sehen sich zum Beispiel mit Werbung für Mopars erweiterten Garantieservice konfrontiert – und das jedes Mal, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Das sorgt nicht nur für Frust, sondern beeinträchtigt auch die Nutzung essenzieller Funktionen wie Navigation oder Mediensteuerung. Nutzer:innen müssen die Werbung manuell schließen, um ihr Infotainment-System wieder normal verwenden zu können.

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Ein Stellantis-Sprecher erklärte, dass diese Anzeigen Teil eines Vertrags mit SiriusXM seien, einem amerikanischen Anbieter für Satellitenradio und Streaming-Dienste. Viele Neuwagen werden mit einer vorinstallierten SiriusXM-Funktion ausgeliefert, die zunächst kostenlos genutzt werden kann, aber später ein kostenpflichtiges Abonnement erfordert.

Abos und Werbung: Die Geduld der Kundschaft schwindet

Neben dem störenden Nutzungserlebnis steht auch die Fahrsicherheit in der Kritik. Stellantis empfiehlt Kund:innen, die Vollbildanzeigen einfach zu schließen – doch das könnte zu Ablenkungen während der Fahrt führen. Zwar hat das Unternehmen angekündigt, die Häufigkeit dieser Werbeeinblendungen zu reduzieren, doch der Vertrauensschaden ist womöglich bereits entstanden.

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Der Trend zu Abonnements und werbebasierten Zusatzfunktionen stößt bei vielen Autofahrer:innen zunehmend auf Widerstand. BMW verlangte zuletzt Gebühren für Sitzheizungen, Mercedes sperrte Services hinter einer Paywall – und jetzt setzt Stellantis auf Werbung im Infotainment. Angesichts der ohnehin hohen Neuwagenpreise, die 2024 im Durchschnitt bei 48.700 Dollar lagen, erwarten Käufer:innen ein hochwertiges Fahrerlebnis und nicht zusätzliche Kosten und aufdringliche Werbung. Viele Kund:innen fühlen sich angesichts dieser neuen Strategie nicht mehr wertgeschätzt, sondern nur noch als Teil eines werbefinanzierten Ökosystems.

Von 1881 bis heute: Die Geschichte des E‑Autos in Bildern Quelle: picture alliance / akg-images

Stellantis riskiert den Verlust treuer Kund:innen

Die Einführung von Werbeanzeigen könnte für Stellantis zum Risiko werden. Innerhalb der Jeep-Community suchen technisch versierte Fahrer:innen bereits nach Möglichkeiten, um die unerwünschten Werbeanzeigen zu deaktivieren. In Online-Foren werden erste Software-Hacks und Drittanbieter-Lösungen diskutiert, um die Pop-ups dauerhaft zu blockieren.

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Auch ohne den Frust über die unerwünschten Anzeigen hat der Absatz von Jeeps in Nordamerika zuletzt nachgelassen. Grund dafür sind Qualitätsprobleme und veränderte Präferenzen seitens der Verbraucher:innen. Statt das Fahrerlebnis zu verbessern, verärgert das Unternehmen seine Kund:innen jetzt erneut und könnte sie dadurch ungewollt zur Konkurrenz treiben. Sollte Stellantis an dieser Strategie festhalten, droht ein langfristiger Schaden für die Markenloyalität und das Vertrauen in das Unternehmen.

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