Geld ist kein Problem für Wework. Erst im März hatte der Büroanbieter 300 Millionen US-Dollar von Investoren erhalten. Schon damals wurde über eine Milliardenfinanzierung spekuliert. Nun kündigt das Unternehmen Vollzug an: 4,4 Milliarden Dollar erhält es von seinem Hauptinvestor Softbank, wie am Donnerstagabend bekannt wurde.
Die Finanzierung teilt sich in zwei Summen auf: Drei Milliarden Dollar gehen demnach in den Mutterkonzern. Teilweise erwirbt Softbank dafür neue Anteile, teilweise bereits im Umlauf befindliche Anteile. 1,4 Milliarden Dollar fließen zusätzlich in drei Tochterunternehmen in Asien: Wework plant eigene Firmen in China, Japan sowie Südostasien und Korea. Diese Summe beinhaltet auch eine zuvor kommunizierte Finanzierung von 500 Millionen US-Dollar.
Wework ist eines der höchstbewertetsten Startups der Welt
Mit dem Kapital ändert sich auch die Struktur des Aufsichtsrats. Softbank hat dort künftig zwei Sitze. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des japanischen Unternehmens, Ronald D. Fisher, und Mark Schwartz, Mitglied des Verwaltungsrats, werden einen Blick auf die Aktivitäten Weworks werfen.
„Wework nutzt die neuesten Technologien und seine eigenen proprietären Datensysteme, um die Art und Weise, wie wir arbeiten, radikal zu verändern“, lässt sich Masayoshi Son, der Vorstandsvorsitzende von Softbank, in einer Mitteilung zitieren. Wework-Mitgründer Adam Neumann zeigte sich indes „demütig“ ob „dieser starken Bestätigung unserer Mission“.

Wework hat mehr als 150.000 Mitglieder in seinen Büroräumen weltweit und verwaltet 160 Locations in 16 Ländern. Das Unternehmen gilt als eines der höchstbewertetsten Startups überhaupt, zuletzt soll es 20 Milliarden Dollar wert gewesen sein. Allerdings stößt es auch auf Kritik. Wework bezeichnet sich selbst als Coworking-Pionier. In Deutschland monieren Experten diese Wortwahl. Das Unternehmen betreibe eine gewöhnliche Bürovermietung, kein Coworking, heißt es.
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