
Die Liste der im Netz gestreuten Corona-Falschmeldungen ist lang – und besteht aus bisweilen äußerst abstrusen Behauptungen. Dennoch verbreiten sich krude Theorien darüber, dass Microsoft-Gründer Bill Gates uns beispielsweise im Rahmen einer bislang nicht existenten Impfpflicht Mikrochips injizieren will oder dass für die Covid-19-Symptome eigentlich der 5G-Mobilfunkstandard verantwortlich ist, rasant über das Internet. Vor allem Whatsapp wird gerne zur Verbreitung dieser und ähnlicher Theorien genutzt. Ein neuer Chatbot soll jetzt dabei helfen, dort verbreitete Unwahrheiten über die Pandemie als solche zu entlarven.

Der Whatsapp-Chatbot soll die Verbreitung von Corona-Falschmeldungen einschränken. (Screenshot: Whatsapp Web / t3n)
Der Chatbot wird von dem internationalen Faktenprüfernetzwerk des gemeinnützigen Poynter Institute betrieben und mit einer Million US-Dollar finanziell von Whatsapp unterstützt. Dem Bot könnt ihr direkt über Whatsapp Fragen stellen oder Schlagworte wie 5G vorsetzen, woraufhin er passende Beiträge aus einer Datenbank von Faktenprüferartikeln ausspuckt. Der Chatbot ist vorläufig nur auf Englisch verfügbar, einige der dort als Antworten ausgespielten Quellen sind allerdings in deutscher Sprache verlinkt. So führte uns ein kurzer Test zu Beiträgen der deutschen Faktenprüfer des Recherchezentrums Correctiv.
Whatsapp: So nehmt ihr Kontakt zur Faktenprüfer-Chatbot auf
Um den Chatbot zu kontaktieren, müsst ihr per Whatsapp „Hi“ an die Nummer +1 (727) 291-2606 senden. Alternativ könnt ihr auch diesen Link benutzen. Auf eurem Mobilgerät solltet ihr dann automatisch auf die Website von Whatsapp weitergeleitet werden. Klickt ihr dort auf Senden, müsste sich der Messenger öffnen. Auf dem Desktop erscheinen zwar eine Fehlermeldung und der Hinweis, Whatsapp herunterzuladen, darunter befindet sich aber auch ein Link, um über das Web-Interface des Messengers zu dem Chatbot Kontakt aufzunehmen. Dafür müsst ihr aber Whatsapp-Web eingerichtet haben.
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Die finanzielle Unterstützung des Faktenprüfernetzwerks ist Teil einer größeren Kampagne von Whatsapp, um die Verbreitung von Corona-Falschmeldungen auf der Plattform einzudämmen. Schon im April 2020 hat die Facebook-Tochter im Rahmen der Maßnahmen die Weiterleitung von Nachrichten eingeschränkt. Das soll auch funktioniert haben: Nach Unternehmensangaben sank die Zahl der weitergeleiteten Nachrichten um 70 Prozent.
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