Anzeige
Anzeige
Ratgeber

Wie Innovationsabteilungen in Krisenzeiten ihre Schlagkraft bewahren

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten kürzen viele Unternehmen ihre Innovationsbudgets. Doch wer jetzt in die richtigen Themen investiert, sichert sich langfristige Wettbewerbsvorteile. So können strategische Innovationen auch in schwierigen Zeiten zum Erfolg führen.

4 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Auch in Krisenzeiten lohnt es sich, Innovationen voranzutreiben. (Grafik: Natalya Kosarevich/Shutterstock)

Die heutigen turbulenten Zeiten stellen Innovationsabteilungen auf eine harte Probe. Während viele Unternehmen in den Krisenmodus schalten und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, sehen wir oft, dass Innovationen als erstes auf der Streichliste landen. Das ist ein Fehler, denn gerade in unsicheren Zeiten können strategische Investitionen in Innovationen den Unterschied zwischen bloßem Überleben und echtem Aufblühen ausmachen.

Anzeige
Anzeige

„Konzentration aufs Kerngeschäft“ ist ein verständlicher Reflex in Zeiten geopolitischer Spannungen, steigender Energiepreise und Lieferkettenproblemen. Wer jetzt aber nur Kosten einspart, übersieht, dass die Welt sich rasant weiterentwickelt. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und datengestützte Geschäftsmodelle verändern ganze Branchen. Wer jetzt nicht investiert, verliert den Anschluss und riskiert seine zukünftige Wettbewerbsfähigkeit.

Wir sehen oft, dass mit dem Stoppen von Innovationsprojekten eine Abwärtsspirale beginnt. Wer nicht in die Zukunft investiert, hat bald keine Produkte und Dienstleistungen mehr, die sich von der Konkurrenz abheben. Noch schlimmer: Das Mindset für Innovation und die notwendigen Fähigkeiten verkümmern, wenn sie nicht kontinuierlich gepflegt werden.

Anzeige
Anzeige

Repositionierung von Innovationseinheiten: Eine strategische Notwendigkeit

Innovationen sind in Krisenzeiten wichtiger denn je. Historisch gesehen haben viele Unternehmen gerade in solchen Zeiten einen großen Sprung nach vorne gemacht. Siemens beispielsweise nutzte die Finanzkrise 2008, um gezielt in Automatisierung und Energieeffizienz zu investieren – mit Erfolg. Ein anderes Beispiel ist Lego: Anfang der 2000er Jahre stand das Unternehmen vor enormen Herausforderungen. Anstatt sich nur auf Einsparungen zu fokussieren, entwickelte es mit Mindstorms ein Produkt, das die Marke neu belebte. Diese Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie nutzten Krisen als Chance für Innovation.

Damit das gelingt, müssen Innovationsabteilungen ihre Rolle als Wachstumstreiber und Differenzierungsfaktor klar definieren und selbstbewusst vertreten. Statt sich zu verstecken, sollten sie sich neu positionieren und zeigen, wie sie kurz- und langfristig zum Unternehmenserfolg beitragen können. Der Schlüssel liegt darin, sich auf die richtigen Themen zu konzentrieren – wir nennen sie „Winning Topics“.

Anzeige
Anzeige

Winning Topics: Der Schlüssel zur strategischen Innovation

Winning Topics sind Innovationsfelder, die für das Unternehmen echten Mehrwert schaffen. Sie zeichnen sich durch drei Kriterien aus:

  1. Marktpotenzial: Sie adressieren echte Kundenbedürfnisse und haben das Potenzial für hohe Umsätze.
  2. Fit zum Unternehmen: Sie passen zur strategischen Ausrichtung und bauen auf vorhandenen Kompetenzen auf.
  3. Timing: Sie sind zeitlich und ressourcentechnisch umsetzbar und passen in die aktuelle Projektplanung.

Gerade in Krisenzeiten ist es entscheidend, dass Innovationsabteilungen sich auf diese Winning Topics fokussieren. Die Bandbreite ist groß – von KI über datengestützte Geschäftsmodelle bis hin zu Prozessoptimierungen.

Anzeige
Anzeige

Der Winning Topics Star: Ein Rahmenwerk für den Erfolg

Um Innovationseinheiten optimal aufzustellen, haben wir den „Winning Topics Star“ (WTS) entwickelt. Dieses Framework analysiert fünf Dimensionen, die für erfolgreiche Innovationen entscheidend sind:

  • a) Strategie: Wie gut passt die Innovationsarbeit zur Unternehmensstrategie?
  • b) Enabler: Inwiefern gibt es effektive Projekte, Use-Cases und Vehikel wie Accelerators zur Förderung der Innovationskraft?
  • c) Fähigkeiten: Inwieweit verfügt das Unternehmen über die erforderlichen Kompetenzen und Ressourcen um die Innovationsvorhaben umzusetzen?
  • d) Kultur: Wie innovationsfreundlich ist das Mindset in der Organisation und wie werden Innovation und Wandel aktiv gefördert?
  • e) Prozesse: Inwieweit unterstützen die Prozesse und Strukturen die Innovationsarbeit?

Der WTS hilft Unternehmen, ihren Status quo zu bewerten, Optimierungsbedarf zu erkennen und ambitionierte Ziele zu definieren. (Abbildung: Kawohl/Borchers)

Ein Unternehmen, das gezeigt hat, wie sich gezielte Innovation in Krisenzeiten auszahlt, ist EnBW. 2016 stand das Unternehmen vor einer gewaltigen Transformation: Der Wandel vom klassischen Energieversorger hin zu einem modernen Infrastrukturpartner war eingeläutet, aber noch längst nicht abgeschlossen. Erste Innovationsprojekte liefen, doch es fehlte an Skalierung. Digitale Kompetenzen waren in vielen Bereichen noch unzureichend, und auch die Unternehmenskultur spiegelte den Wandel nur bedingt wider. Hierarchische Entscheidungsprozesse verzögerten die Umsetzung neuer Ideen.

Doch EnBW nahm diese Herausforderungen an. Bis 2023 hatte das Unternehmen seine Innovationsstrategie konsequent umgesetzt. Die Energiewende wurde aktiv vorangetrieben, neue Geschäftsfelder ausgebaut. EnBW investierte massiv in Innovationshubs und Startups, wurde zum Vorreiter im Bereich Elektromobilität und baute datengetriebene Kompetenzen auf. Innovationskultur wurde nicht nur gefördert, sondern fest in der Organisation verankert. Starre Strukturen wurden durch agile Prozesse ersetzt, was eine schnellere Anpassung an Marktveränderungen ermöglichte.

Anzeige
Anzeige

Fazit: Innovation als Schlüssel zur Zukunftssicherung

Die Lehre aus erfolgreichen Beispielen ist klar: Wer Innovation als verzichtbaren Luxus betrachtet, gefährdet seine Zukunft. Gerade jetzt, wo Krisen die Märkte verändern, haben Unternehmen die Chance, sich strategisch neu auszurichten. Der Winning Topics Star hilft dabei, Innovation gezielt einzusetzen, statt nach dem Zufallsprinzip zu experimentieren.

Es reicht nicht nur, Innovation zu verteidigen – sie muss aktiv als Motor für nachhaltigen Unternehmenserfolg genutzt werden. Die strukturierte Identifikation der richtigen Innovationsfelder ist dabei essenziell. Unternehmen, die das verstehen, werden nicht nur diese Krise meistern, sondern gestärkt aus ihr hervorgehen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige