„Wir sind nicht echt“: Deshalb setzen Medien in Venezuela auf KI-Nachrichtensprecher
Angesichts zunehmender Repression gegen regierungskritische Journalisten in Venezuela kreieren mehrere Medien mithilfe künstliche Intelligenz Moderatoren, die ihre Nachrichten präsentieren. „Falls es dir nicht aufgefallen ist: Wir sind nicht echt“, stellen sich die Nachrichtensprecherin La Chama und der Nachrichtensprecher El Pana vor. „Wir wurden von künstlicher Intelligenz erzeugt, aber unsere Inhalte sind echt, qualitätsgeprüft und von Journalisten erstellt.“
KI-Moderatoren sollen menschliche Reporter schützen
Rund ein Dutzend venezolanischer Nachrichtenplattformen haben das Projekt gemeinsam mit dem kolumbianischen Journalistennetzwerk Connectas entwickelt, um der Zensur durch die autoritäre Regierung in Caracas entgegenzutreten und kritische Reporter zu schützen.
„Es ist unsere Antwort auf andere Operationen in Venezuela, die darauf abzielen, die Menschen zum Schweigen zu bringen, falsch zu informieren und Angst zu säen“, sagt der Direktor von Connectas, Carlos Eduardo Huertas.
Nach einer von Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentenwahl vor einem Monat wurden in Venezuela nach Angaben des Internationalen Zentrums für Journalisten (ICFJ) mindestens 13 Reporter und Fotografen festgenommen. Zudem wurden 15 ausländische Journalisten des Landes verwiesen. Der Nationale Journalistenverband beklagte zudem Angriffe auf Reporter und Redaktionen sowie Einschüchterungen von Medienschaffenden.