Anzeige
Anzeige
News

Wisst ihr noch? Als der Microsoft-CEO über das iPhone lachte

Mit der Vorstellung des ersten iPhones löste Apple einen Hype aus. Nur der damalige Microsoft-Chef Steve Ballmer ließ sich davon nicht anstecken. Er lachte vor laufender Kamera über das Apple-Gerät. Das Interview ist schlecht gealtert.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Steve Ballmer 2012 bei der Vorstellung von Windows Phone. Die Geräte konnten dem iPhone nicht gefährlich werden. (Foto: picture alliance / dpa | Susana Bates)

Auf der Macworld 2007 musste Steve Jobs zwar etwas tricksen, um die Vorstellung des ersten iPhones glatt über die Bühne zu bringen, doch das hat sich gelohnt: Nicht nur eingefleischte Apple-Fans waren von der Präsentation des Touchscreen-Smartphones begeistert.

Anzeige
Anzeige

Die Konkurrenz bemühte sich dagegen schnell, die Nachteile des iPhones in den Vordergrund zu stellen. Als der damalige Microsoft-Chef Steve Ballmer 2007 in einem Interview gefragt wurde, wie seine erste Reaktion nach der Vorstellung des iPhones aussah, musste er erst einmal lachen.

In der Reihe „Wisst ihr noch?“ blicken wir auf kuriose und spannende Ereignisse der Tech-Vergangenheit, die damals für Schlagzeilen gesorgt haben, heute aber kaum noch in Erinnerung sind. Alle Artikel der Reihe findet ihr hier. 

Viel zu teuer und keine E-Mail-Maschine

„500 Dollar, komplett subventioniert? Mit einem Tarif? Ich dachte, das ist das teuerste Telefon der Welt.“ Neben dem Preis fand er noch einen weiteren Kritikpunkt: „Es spricht Geschäftskunden nicht, denn es hat keine Tastatur. Das macht nicht gerade zu einer guten E-Mail-Maschine.“ Etwas versöhnlicher legte Ballmer dann aber nach: „Es könnte sich sehr gut verkaufen – oder nicht.“

Anzeige
Anzeige

Vielleicht war die Aussage mit dem Touchscreen als kleine Retourkutsche an Steve Jobs gedacht, der bei seiner Präsentation Smartphones mit Tastatur als negatives Beispiel in seine Präsentation einbaute. „Sie haben alle diese Keyboards, die da sind, ob man sie braucht oder nicht“, so Jobs. Eines der Beispiele war das Motorola Q, ein Blackberry-ähnliches Gerät, auf dem das Microsoft-System Windows Mobile for Smartphone lief.

Für Ballmer war das Motorola Q dagegen das Paradebeispiel für ein Smartphone. „Sie können das Motorola Q bekommen. Für 99 Dollar.“ Wenig überraschend beschrieb der heutige Ex-Microsoft-Mann das Windows-Telefon als „sehr fähiges Gerät“, das Nutzer:innen ähnliche Vorzüge wie das iPhone biete. Musik, Internet, E-Mail, Instant Messaging? Alles kein Problem. „Ich schaue darauf und sage: ‚Ich mag unsere Strategie wirklich sehr‘.“

Anzeige
Anzeige

Auf die Nachfrage des Reporters, wie Microsoft dem iPhone konkurrieren wolle, reagierte Ballmer schon fast genervt: „Aktuell verkaufen wir Millionen, Millionen, Millionen Telefone pro Jahr. Und Apple verkauft null Telefone pro Jahr. In sechs Monaten werden sie das mit Abstand teuerste Telefon auf dem Markt verkaufen. Lassen Sie uns abwarten, wie der Wettbewerb läuft.“

Microsoft verpasste die Smartphones

17 Jahre später ist das Urteil klar: Während Apple nach wie vor sehr erfolgreich (weiterhin sehr teure) Smartphones verkauft, ist Microsoft längst nicht mehr im Geschäft. Ans Motorola Q dürften sich nur die wenigsten erinnern.

Anzeige
Anzeige

2016 gab Ballmer gegenüber Bloomberg an, wenn er alles noch mal machen könne, wäre er schon Jahre früher ins Geschäft mit mobiler Hardware eingestiegen. Laut Bericht habe die Frage, ob Microsoft eigene Smartphones und Tablets bauen sollte, die Beziehung zwischen Ballmer und Microsoft-Gründer Bill Gates belastet.

Auch seine Aussage über den iPhone-Preis schien Ballmer zu bereuen, er sagte: „Ich wünschte, ich hätte über das Modell der Subventionierung von Telefonen durch die Betreiber nachgedacht“, so der Ex-Microsoft-Chef. Durch Apple hätte es eine echte Innovation des Geschäftsmodells gegeben.

Microsofts weitere Geschichte mit eigenen Smartphones ist bekannt. 2014 schloss das Windows-Unternehmen die Übernahme von Nokia ab. Der finnische Hersteller hatte zuvor Lumia-Smartphones mit dem Betriebssystem Windows Phone gebaut. Doch große Marktanteile konnte sich Microsoft mit eigenen Geräten nicht sichern. Ende 2016 wurde die Produktion deswegen eingestellt.

Anzeige
Anzeige

2020 startete Microsoft mit dem Surface Duo einen neuen Versuch – diesmal mit einer angepassten Android-Version. Dem ersten Modell folgte 2021 das Surface Duo 2. Dessen Software-Support läuft im Oktober 2024 aus. Neue Microsoft-Smartphones sind nicht in Sicht.

Steve Ballmer hatte damit übrigens nichts mehr zu tun. 2014 trat er bei Microsoft den Rücktritt an und kaufte das NBA-Team Los Angeles Clippers – bei dem er prompt die Apple- durch Microsoft-Surface-Geräte austauschte.

Das iPhone ist nicht dabei: Die größten Apple-Flops

Schau dir jetzt Apples größte Produktflops in unserer Bildergalerie an Quelle: (Foto: Shutterstock/Drop of Light)
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige