Politischer Protest: Lilith Wittmann gründet fingierte Bundesstelle für Open Data
Grundlage dafür war demnach Wittmanns Suche nach einer API der Katastrophenwarnapp Nina. Diese war wohl schnell gefunden und Wittmann dokumentierte sie kurzerhand selbst, da dies bisher noch nicht von offizieller Seite geschehen ist. Wittmann schreibt dazu: „Das war ja einfach. Natürlich war es das.“
Aus Sicht von Wittmann und vielen weiteren Open-Data-Aktivisten sollten derartige Schnittstellen frei verfügbar und nutzbar sein. Die Kritik daran, dass dies aber bisher kaum oder oft auch gar nicht der Fall ist, hat Wittmann nun in kreativen Protest umgewandelt und damit begonnen, die Dokumentation derartiger API selbst zu übernehmen.
Dokumentation erfreut nicht alle
Dazu gibt es nun die fingierte Bundesstelle für Open Data samt Website, einen Twitter-Account und ein GitHub-Repository, auf dem die eigentliche API-Dokumentation umgesetzt wird. Zusätzlich zu Beiträgen der Projektinitiatorin selbst finden sich dort inzwischen auch Beiträge von Dritten, die die Arbeit unterstützen.
Konkret umgesetzt wird das über das Open-API-Format. Damit lässt sich die nun auf der Website verfügbare Dokumentation erzeugen und auch leicht einsehen. Zudem gibt es aber auch Werkzeuge, die die so dokumentierten Schnittstellen schnell für die Wiederverwendung in eigenen Software-Projekten aufbereiten können. Darüber hinaus hat Wittmann das Python-Paket Deutschland erstellt, das einen Zugriff auf bestimmte Daten des Bundes ermöglicht.
Wittmann schreibt, dass einige das Projekt von ihr wohl fälschlicherweise für ein offizielles Projekt der Regierung gehalten haben, was sie in dem Blogpost aber erneut richtigstellt. Außerdem schreibt Wittmann zu den Reaktionen auf das Projekt: „Und die Bundesbehörden, die die API betreiben: Die teilten mit, dass man rechtliche Schritte prüfe und die API besser schützen wolle.“
Autor des Artikels ist Sebastian Grüner.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team