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Wohnungsbau der Zukunft: Dieser Roboter „druckt“ ein Haus in nur 24 Stunden

Charlotte ist kompakt und kann Häuser aus verfügbaren Materialien wie Sand oder Schutt errichten. In Zukunft könnte der Bauroboter nicht nur auf der Erde, sondern auch auf dem Mond zum Einsatz kommen.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Ist das die Zukunft des Hausbaus? (Foto: Shutterstock / guteksk7)

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Könnten Bauroboter die Lösung sein? Wie Heise berichtet, haben zwei australische Unternehmen an einem Modell getüftelt, das Häuser im 3D-Druckverfahren herstellen kann. Das würde den Bau enorm vereinfachen – auch auf dem Mond.

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Ist das die Lösung für den Wohnungsmangel?

Auf dem diesjährigen International Astronautical Congress haben die australischen Firmen Crest Robotics und Earthbuilt Technology in Sydney einen ungewöhnlichen Bauroboter vorgestellt. Die spinnenartige Maschine namens Charlotte soll Gebäude aus lokal verfügbaren Materialien wie Sand, Erde oder Bauschutt errichten – sowohl auf der Erde als auch auf dem Mond. Charlotte arbeitet nach dem Prinzip der additiven Fertigung: Sie nimmt Rohstoffe auf, bindet sie mithilfe eines eigenen Extrusionssystems und trägt sie anschließend schichtweise auf – ähnlich wie ein 3D-Drucker. So könnte ein Wohnhaus mit einer Fläche von 200 Quadratmetern innerhalb von nur 24 Stunden entstehen.

Die Entwickler:innen versprechen einen deutlich geringeren Energieverbrauch als bei herkömmlichen Bauverfahren. Auch die Anzahl der benötigten Arbeitskräfte könnte reduziert werden, was in Zeiten akuten Fachkräftemangels einen weiteren großen Pluspunkt darstellt. Sollte Charlotte also in der Lage sein, Häuser schnell und emissionsarm zu errichten, könnte das Verfahren tatsächlich einen wichtigen Beitrag zur Lösung der globalen Wohnungsprobleme leisten. Allein in Deutschland fehlen mehr als eine halbe Million Wohnungen, vor allem bezahlbarer Wohnraum ist rar. Je nach Prognose ist sogar von bis zu einer Million Wohnungen die Rede. Aber auch in Regionen, die durch Kriege oder Naturkatastrophen zerstört wurden, könnten Bauroboter wie Charlotte beim Wiederaufbau helfen.

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Auch ein Einsatz auf dem Mond ist denkbar

Die Entwickler:innen haben allerdings noch sehr viel weiter gedacht: Charlotte wurde bewusst leicht und klappbar konstruiert, um auch für Weltraummissionen geeignet zu sein. Der Roboter lässt sich kompakt zusammenfalten, transportieren und anschließend in fremden Umgebungen einsetzen. Crest Robotics und Earthbuilt Technology sehen Charlotte deshalb auch als ein potenzielles Werkzeug, das im Rahmen der Artemis-Missionen der NASA zum Einsatz kommen könnte. „Auf dem Mond benötigen wir vollkommen neue Baugeräte“, erklären die Entwickler:innen. „Charlottes agile und anpassungsfähige Struktur ermöglicht schnelles Errichten von Gebäuden auch unter extremen Bedingungen.“

Trotz der ambitionierten Pläne steht der Bauroboter Charlotte noch vor großen Herausforderungen. Der Prototyp befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium und bis zum Bau vollständiger Gebäude auf der Erde sind noch viele technische Fragen zu klären. Dazu zählen unter anderem die Materialbeständigkeit sowie die Einhaltung von Baustandards und statischen Anforderungen. Für den Einsatz im Weltraum kommen zusätzliche Hürden hinzu: Hier muss die Maschine unter extremen Bedingungen funktionieren. Nicht nur die Gravitation ist eine andere als auf der Erde, auch die Temperatur- und Strahlungsbelastung unterscheidet sich deutlich.

Charlotte muss noch viele Hürden überwinden

Trotz der ehrgeizigen Pläne, eines Tages Siedlungen und Forschungsstationen im All zu errichten, liegt der Fokus bei der Entwicklung von Charlotte zunächst auf Anwendungen auf der Erde. Neda Mohammadi von der University of Sydney, die sich unter anderem auch mit Smart Cities befasst, sieht in der Baurobotik großes Potenzial, um einige der drängendsten Probleme im Wohnungsbau zu lösen. Die Entwickler:innen suchen daher aktiv nach neuen Partner:innen und zusätzlicher Finanzierung, um die Weiterentwicklung und Erprobung der Technologie voranzutreiben.

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