Work-Flow-Musik: Der Schlüssel zu gesteigerter Produktivität und besserer Laune?

Viele Menschen, die in einem Büro oder im Homeoffice arbeiten, hören dabei Musik. Sei es, weil das Radio im Hintergrund dudelt oder indem sie gezielt ihre liebsten Songs über Kopfhörer spielen, um sich von der Außenwelt abzuschotten. In manchen Fällen kann die Musik sogar dabei helfen, die Produktivität zu steigern, wie eine Studie von mehreren amerikanischen Forscher:innen (via PLOS One) zeigt.
Diese Musik hilft euch bei der Arbeit
Um herauszufinden, welche Klänge euch dabei helfen, eure Arbeit schneller zu absolvieren, haben die Forscher:innen knapp 200 Teilnehmer:innen herangezogen. Diese wurden in vier Soundkategorien eingeteilt. Zunächst bekamen einige Teilnehmer:innen aktuelle Pop-Hits auf die Ohren. Dazu gesellte sich speziell dafür komponierte Deep-Focus-Musik, die sich durch minimalistische Töne, langsames Tempo und keinen strikt definierten Rhythmus auszeichnet. Eine dritte Gruppe bekam Work-Flow-Musik mit moderatem Tempo und einem gleichbleibenden Beat. Als Baseline hörte eine Gruppe Bürogeräusche.
Während sie die Klänge hörten, mussten sie einen sogenannten Flanker-Test durchführen. Bei diesem Test werden mehrere Pfeile in einer Reihe angezeigt. Die Teilnehmer:innen sollen sich nur auf den mittleren Pfeil konzentrieren und schnellstmöglich einen Knopf drücken, um zu sagen, ob der Pfeil nach links oder rechts zeigt. Dabei wurden immer wieder ablenkende Elemente angezeigt. Dieser Test lief über zehn Minuten mit der jeweiligen Musik oder den Geräuschen im Hintergrund.
Das Ergebnis: Nur Teilnehmer:innen, die die Work-Flow-Musik hörten, erzielten bessere Testergebnisse. Zudem verbesserte sich bei 76 Prozent der Work-Flow-Hörer:innen die Stimmung nach der Aufgabe. Zum Vergleich: Andere Klangkulissen verbesserten bei weniger als 50 Prozent der Hörer:innen die Stimmung. Zudem haben die Forscher:innen festgestellt, dass die Testergebnisse eng mit der Stimmungsverbesserung zusammenhingen. Wer durch die Musik bessere Laune bekam, schnitt auch besser ab.
Laut Forscher:innen sollte Work-Flow-Musik einen klar nachvollziehbaren Rhythmus mit einem Tempo von etwa 119 Beats pro Minute haben und sich auf simple Melodien stützen. Ferner sollte es keinen Gesang geben und die Musik eine moderate Lautstärke haben, um Ablenkungen zu vermeiden. Außerdem sollten Hörer:innen keine emotionale Bindung zu dem Gehörten haben, da Stimmungsschwankungen ebenfalls dafür sorgen, dass die Produktivität leidet.
Wer Work-Flow-Musik ausprobieren will, kann diverse Playlisten auf bekannten Streaming-Diensten und Plattformen wie Youtube finden – ein Beispiel findet ihr oben als eingebettetes Video. Wie die Forscher:innen betonen, können die Ergebnisse von Person zu Person aber variieren. Wer grundsätzlich keinen ausgeprägten Bezug zu Musik hat, könnte durch die Hintergrundbeschallung eher abgelenkt werden – und tatsächlich ohne Nebengeräusche effizienter arbeiten.