Xbox 360: Darum sind die Spiele für die 19 Jahre alte Konsole plötzlich so teurer
Fast 19 Jahre ist es her, seit die Xbox 360 als Nachfolger der ersten Xbox Ende 2005 das Licht der Gaming-Welt erblickt hat. Die Produktion der letzten Konsolen, deren Nachfolge seitdem die Xbox One und die Xbox Series X/S angetreten haben, wurde bereits vor neun Jahren eingestellt. Mittlerweile ist es dank Xbox Cloud Streaming sogar möglich, ganz ohne Xbox die Spiele für diese auf dem PC zu zocken.
Man könnte also guten Glaubens annehmen, dass mit Ausnahme einiger Hardcore-Fans kein Hahn mehr nach den 360-Spielen kräht, die immerhin ebenso alt sind und in vielen Fällen längst einige Fortsetzungen erhalten haben. Und doch lässt sich aktuell beobachten, dass die Spiele für die Xbox 360 zuletzt spürbar teurer geworden sind – wie kann das sein?
Die Nachfrage bestimmt den Preis: Welche Xbox-360-Spiele teurer geworden sind – und warum
Die einfache Antwort auf diese Frage lautet wohl: Der Markt bestimmt den Preis, denn es ist die neuerlich erhöhte Nachfrage, die dazu führt, dass die physischen Kopien von Titeln wie Call of Duty 2 und Tomb Raider: Legend kräftig im Preis zugelegt haben.
Setzen wir zu einer längeren Erklärung an, wird es schon ein wenig komplizierter: Im August 2023 hat Microsoft angekündigt, den digitalen Xbox-360-Store Ende Juli 2024 dicht zu machen. Mittlerweile ist dieser Countdown abgelaufen. Zuvor fuhren die Fans der Xbox 360 fahren zwei unterschiedliche Taktiken: Da gab es diejenigen, die von den Rabattaktionen zum Ladenschluss Gebrauch machten und sich digital alle Spiele sicherten, auf die sie auch künftig nicht verzichten wollen; und es gibt (wohl noch immer) diejenigen, die die Sicherheit einer physischen Kopie der Spiele bevorzugen, damit sie ihr Lieblings-Game bis in alle Ewigkeit spielbar wissen.
Eben diese zweite Taktik ist es, die den Preis für die zum Teil 19 Jahre alten Spiele seit einiger Zeit in die Höhe treibt, wie thegamer.com genauer analysiert hat.
Xbox-360-Spiele im Schnitt 14 Prozent teurer als vor 1 Jahr
Spannend ist neben der Tatsache, dass der durchschnittliche Preis pro Spiel in den vergangenen zwölf Monaten um 14 Prozent gestiegen ist, auch, dass nicht alle Games teurer geworden sind. Crackdown, Lego Star Wars: The Complete Saga, Red Dead Redemption, Saints Row 2 und SoulCalibur 4 sind im untersuchten Zeitraum sogar günstiger geworden – bilden damit aber auch eine deutliche Ausnahme.
Während es laut thegamer.com keinen Einfluss auf die Preisveränderungen hatte, ob ein Spiel auch über den Xbox-Game-Pass verfügbar ist, scheint die Existenz von Versionen für die Playstation 3 sehr wohl einen Unterschied zu machen. Bei Spielen, die auch für die PS3 zu haben sind, betrug die durchschnittliche Preiserhöhung nur vier Prozent, was darauf schließen lässt, dass die Nachfrage hier nicht spürbar zugenommen hat.
Zu verdenken ist es den Xbox-360-Gamer:innen in jedem Fall nicht, dass sie ihre Lieblingsspiele am liebsten im gut sortierten Games-Regal wissen wollen – schließlich ist man bei einer digitalen Bibliothek immer nur einen Festplattenschaden davon entfernt, gleich alles auf einmal zu verlieren.
t3n-Autor Matthias Kreienbrink hat hier genauer analysiert, wieso rein digitale Spiele zum Problem werden können.