Xiaomi Pad 7 Pro angesehen: Wo dieses Tablet ein iPad überbieten kann

Auf dem Tablet-Markt ist Apple seit Jahren einsame Spitze. Laut Statista lag der iPad-Hersteller im vierten Quartal 2024 bei einem Marktanteil von 31,7 Prozent. Dahinter folgen Samsung mit 17,9 und Amazon mit 11,6 Prozent. Zwar stand Apple schon einmal besser da. Die Konkurrenz bietet allerdings auch ein breites Portfolio an sehr günstigen Geräten an, die abseits von der Galaxy-Tab-S-Serie oftmals nicht mal mit der Performance des Standard-iPads mithalten können. Außerdem profitieren die Apple-Tablets von einem langen Software-Support. Gerade günstige Android-Geräte sind davon oft ausgenommen.
Wer das Beste haben will, muss allerdings viel Geld auf den Tisch legen. Ein iPad Pro mit M4-Prozessor und OLED-Bildschirm kostet direkt beim Hersteller mindestens 1.199 Euro. Den Preis kann Xiaomi mit dem Pad 7 Pro locker unterbieten. Ab 499 Euro ist die Neuheit vom Mobile World Congress (MWC) zu haben. Fürs Geld verspricht der chinesische Hersteller nicht nur viel Leistung, sondern auch Funktionen, die das Apple-Tablet nicht bietet.
Das Xiaomi Pad 7 Pro hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem iPad
Dass das iPad eindeutig das große Vorbild für Xiaomi ist, wird sofort klar. Der Hersteller hat sich schließlich nicht nur von der Vorderseite der Apple-Tablets inspirieren lassen, sondern auch das Kameraelement und sogar das Tatastatur-Cover kopiert. Wie bei der ersten Version des Magic Keyboard fehlen bei der Xiaomi-Lösung die Funktionstasten. Apple hat hier bei der neuen Version gerade erst nachgebessert.
Wie die Apple-Tablets besteht das Gehäuse auch bei Xiaomi aus Aluminium. Ihr bekommt es in Grau, Blau und Grün. Eine ähnliche Farbpalette bietet Apple beim günstigen iPad für Einsteiger und dem iPad Air an. Technisch konkurriert Xiaomi vor allem mit dem letztgenannten. Dabei ist das Gerät mit 500 Gramm etwas schwerer als das Apple-Gerät (460 Gramm), der Bildschirm mit 11,2 Zoll aber auch etwas größer als beim Air (11 Zoll). Das merkt man allerdings kaum.

Die Kamera auf der Rückseite des Xiaomi Pad 7 Pro löst mit 50 Megapixeln auf – und sieht aus wie beim iPad. (Foto: t3n)
Wo Xiaomi Apple übertrifft
Besonders soll das Display des Pad 7 Pro überzeugen. Xiaomi spricht von einem „kristallklaren“ Bildschirm. Gemeint sein dürfte die hohe Auflösung von 3.200 x 2.136 Bildpunkten. Blenden lassen sollte man sich von diesem PR-Begriff allerdings auch nicht. Auf dem MWC war der Bildschirm schön hell und einzelne Pixel hat man nicht gesehen. So „kristallklar“ ist das Bild allerdings auch bei Apple- oder Samsung-Tablets. Bei einem weiteren Punkt hat das China-Gerät dann doch die Nase vorn. Die Bildrate liegt bei 144 Hertz. Dadurch fühlt sich die Bedienung butterweich an. Die teuren Pro-iPads schaffen „nur“ bis zu 120 Hertz, was aber immer noch mehr als ausreicht, das iPad Air kommt auf 60 Hertz.

Auf Wunsch gibt es das Xiaomi Pad 7 Pro auch mit mattem Display. Schreiben mit dem Stift soll sich darauf natürlich anfühlen. Ein großer Unterschied war aber nicht auszumachen. (Foto: t3n)
Auch bei den Kameras will Xiaomi groß auftrumpfen. Die Knipse auf der Rückseite schafft 50 Megapixel und nimmt Videos in 4K mit maximal 60 Bildern pro Sekunde auf. Und trotzdem dürfte sie kaum zum Einsatz kommen. Wer fotografiert schon regelmäßig mit dem Tablet? Viel sinniger ist die hochaufgelöste Frontkamera mit 32 Megapixeln für Videotelefonie. Auf technische Spielereien wie eine 3D-Gesichtserkennung verzichtet Xiaomi. Entsperrt wird per Fingerabdruck. Wie beim iPad 11 oder dem iPad Air.
Wie sich der verbaute Snapdragon 8s Gen 3 im Vergleich mit dem A16 Bionic (iPad) und dem M3 (iPad Air) schlägt, bleibt abzuwarten. So etwas lässt sich am Messestand weder ausführlich ausprobieren, noch anhand von wenigen Wischgesten durch die Menüs einschätzen. Beim Speicher geht Xiaomi mit Apple mit. 128 oder 256 Gigabyte stecken im Gerät. Einziger Unterschied: Der Variante mit 256 Gigabyte stehen zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite, bei der anderen sind es nur acht Gigabyte. Erweitern lässt sich der Speicher nicht. Hier dient Apple wieder als Vorbild.
Software mit vielen Funktionen
Bei der Software will Xiaomi Käufer:innen besonders viel bieten. Das installierte HyperOS 2 auf Android-Basis enthält etwa den Workstation-Modus. Wie Apples Stage Manager öffnen sich Apps dann als schwebende Fenster, die ihr frei platzieren könnt. Außerdem ermöglicht es Xiaomi, bis zu zwei Apps vom Smartphone aufs Tablet zu übertragen. Fraglich bleibt, wozu das gut sein soll. Schließlich könnte man die etwaige App ja auch gleich auf dem Tablet installieren.
Natürlich ist auch KI ein Punkt. Hier integriert Xiaomi zum einen großflächig Google Gemini, setzt zum anderen aber auch auf die eigenen Funktionen, genannt Hyper AI. Die umfassen unter anderem eine Schreibfunktion und die Möglichkeit, Bilder zu generieren. Ähnliche Features wird Apple mit iPadOS 18.4 im April 2024 auch nach Deutschland bringen. Gemini lässt sich nachträglich installieren, allerdings auch nicht in dem Umfang nutzen wie unter Android.
Erster Eindruck zum Xiaomi Pad 7 Pro
Beim Preis unterbietet das Xiaomi Pad 7 Pro mit einem Preis ab 499 Euro das iPad Air und das iPad Pro deutlich. Das normale iPad bleibt mit 399 Euro günstiger, kann aber weder bezüglich Bildschirm noch bei den KI-Funktionen mithalten. Welchen Mehrwert die Features bieten, lässt sich ohne echten Test kaum sagen. Für die iPads sprechen neben der in der Regel guten Performance der lange Support und das gute App-Ökosystem. Viele Anwendungen sind auch wirklich auf den großen Bildschirm angepasst. Muss nicht unbedingt ein Apfel auf dem Gehäuse untergebracht sein, könnte das Xiaomi aber interessant werden.
Das waren Apples größte Flops: