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Xing: Coronakrise zwingt Mutterkonzern New Work SE zu Kündigungen

New Work SE, das Unternehmen hinter dem Karrierenetzwerk Xing, will 16 Millionen Euro Jahreskosten sparen und wird dazu auch Stellen abbauen. Grund soll die Coronakrise sein.

2 Min.
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Xing-Mutter New Work SE muss sparen. (Foto: Shutterstock)

Der Zeit gegenüber hat New Work SE bestätigt, dass die Auswirkungen der Coronakrise im Unternehmen zu Sparbemühungen führen werden. So will New Work im kommenden Jahr 16 Millionen Euro einsparen. Dabei werde es auch zu Stellenkürzungen kommen, weil allein mit Sachkostensenkungen das angestrebte Volumen nicht erreicht werden könne, so New Work.

Sachkostenkürzungen reichen nicht

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Unklar ist derzeit, welche und wie viele Jobs abgebaut werden sollen. Bei Honeypot, der erst 2019 für 22 Millionen Euro übernommenen Jobplattform für IT-Fachkräfte, sind bislang 30 Kündigungen bestätigt. Auch für Kununu Engage, eines im Jahr 2017 gegründeten Tochter-Startups der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu, hat New Work bevorstehende Kündigungen bereits bestätigt. Kununu Engage ist ein SaaS-Tool (Software-as-a-Service) zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit. Die Gespräche mit den Mitarbeitervertretungen in anderen New-Work-Unternehmen laufen derzeit.

Die Ankündigung massiver Kosteneinsparungen kommt für Mitarbeitende und Öffentlichkeit überraschend. Noch im August Firmenchefin Petra von Strombeck ein „stabiles Geschäft“ verkündet. Sie erwartete zu diesem Zeitpunkt noch ein rund zweiprozentiges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Etwas mehr als einen Monat später ist davon nicht mehr die Rede.

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Zwar würden die Kerngeschäfte stabil laufen, so New Work SE gegenüber der Zeit, allerdings schlage die Coronakrise in den Bereichen Werbung und Events durch. Das führe zu einem deutlich geringeren Wachstum als im Vorjahr und erfordere Sparmaßnahmen. Als wesentliche Sparpotenziale hat New Work dabei mit Honeypot und Kununu Engage bereits „einzelne Aktivitäten“ identifiziert, in die in der Vergangenheit investiert worden sei.

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Das ist die New Work SE

Die New Work SE entstand im Frühjahr 2019 durch Umbenennung der früheren Xing SE. Zur New Work SE gehören neben Xing, Honeypot und Kununu Engage auch das Arbeitgeberbewertungsportal kununu sowie InterNations, ein soziales Netzwerk für Menschen, die im Ausland arbeiten. Im ersten Halbjahr erzielte New Work SE einen Umsatz von etwas mehr als 136 Millionen Euro, was einer Steigerung von sechs Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Das Unternehmen beschäftigte zum Ende des ersten Halbjahres 2020 rund 2.000 Menschen.

t3n meint:

Wenn wir uns den Geschäftsbericht der New Work SE aus dem ersten Halbjahr 2020 (PDF) einmal genauer ansehen, stellen sich Fragen. Dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen war, haben wir bereits gesehen.

Schauen wir auf die Unternehmensbereiche, so zeigt sich, dass alle Segmente leichte bis deutliche Verbesserungen zeigen, mit Ausnahme des Bereichs „BSB Marketing Solutions & Events“. Hier sank der Umsatz um 26 Prozent auf 8,9 Millionen Euro. Nanu?

Rechnen wir es kurz nach. Wenn also der Umsatz mit der genannten Rate gesunken ist, dann betrug er im Vorjahr rund 12 Millionen Euro, damit etwas mehr als drei Millionen mehr. Woher nun das Erfordernis, 16 Millionen einsparen zu müssen, kommen soll, ist unklar, zumal die fehlenden drei Millionen über das Gesamtplus mehr als ausgeglichen werden. Die Argumentation, das läge an der Coronasituation, geht jedenfalls zahlenmäßig an der Sache vorbei.

(Dieter Petereit)

Passend dazu: Xing-Mutter New Work steigert Umsatz trotz Corona

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Dein t3n-Team

Christian M.

In Wirklichkeit will die New Work SE die 16 Millionen investieren, damit die gefeuerten MitarbeiterInnen herausfinden können, was sie wirklich wirklich wollen…

Antworten
m.irfan

Ich denke, 16 Millionen sind nicht genug.
New Work SE sollte mehr investieren müssen.

Antworten
Peter

Warum übernehmt Ihr die Argumentation von Xing mit dem Wort „zwingen“ in der Überschrift?

Statt
„Xing Coronakrise zwingt Mutterkonzern New Work SE zu Kündigungen“

wäre doch mit
„Xing Coronakrise „zwingt“ Mutterkonzern New Work SE zu Kündigungen?“
und „zwingt“ in Anfrührungsstrichen und einem „?“ am Ende zielführender und neutraler.

Wie Ihr schon geschrieben habt, geht es der Xing-Muttergesellschaft sehr gut – die Dividende soll halt steigen und man begründet einen leichten Knick halt mit „Corona“

Antworten
Dieter Petereit

Das mag die neue Definition von Neutralität sein. Die richtige Definition ist, dass man berichtet, was ist und dann einordnet, wie man das sehen kann. Zunächst einmal gibt es keinen Grund, nicht zu glauben, dass New Work die Coronakrise stark zugesetzt hat. Erst im zweiten Schritt fällt die gestellte Frage auf, die aber seitens New Work möglicherweise auch so beantwortet werden könnte, dass sie der eigenen Argumentation nicht widerspricht. So ist es einem Unternehmen etwa stets erlaubt, die Planung zu adjustieren. Das kann dann ebenso durch die Coronakrise bedingt sein, muss sich aber rechnerisch nicht abbilden lassen. Man darf eben Fragen, die sich stellen, nicht mit ihren Antworten gleichsetzen.

Antworten
Peter

Schon klar – wer aber nur die Überschriften durchscrollt hat den Eindruck, dass die Einsparungen bedingt durch Corona sind. Es gibt aber noch andere Gründe wie falsche Einschätzung des Marktes, unpasende/zu teure Aquisitionen, Managementversagen und vieles mehr.

Es ist ja ein Unterschied, ob ein Unternehmen einen Gewinnrückgang von 10% hat oder ob der Umsatz auf Null runtergeht. Im zweiten Falle wäre so eine Überschrift gerechtfertigt.

In Eurer Überschrift wäre zumindest ein „?“ am Ende angebracht. Ihr wollt ja nicht nur die Pressemitteilungen der Unternehmen unkritisch veröffentlichen.

Danke aber für Eure Site und die Infos.

Robert

@christian:

Da spricht ein Insider ;)? (bzgl. wirklich wirklich wollen..)

Einen faden Beigeschmack hat das Ganze! Warum hier direkt Mitarbeiter gefeuert werden, statt Einsparungen über Kurzarbeit oder eine geringe, vorübergehende konzernweite Gehaltsanpassung zu versuchen, bleibt schleierhaft!

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