Xing in der Gender-Falle: Frauen erscheinen teilweise nicht in den Suchergebnissen
Xing-Suche mit Sprachproblemen
Dass die Suche Frauen nicht berücksichtig, ist dabei nur wenigen Usern bekannt. Dabei dominieren Männer in der Ergebnisliste – und schließen Frauen mit wohlmöglich gleichen Qualifikationen aus. Weiter heißt es im Blogbeitrag, dass Xing dringend etwas an seiner Suche ändern müsse: Schließlich sei es „ im 21. Jahrhundert nicht mehr schwer, einer Suchfunktion beizubringen, dass Fotograf gleich Fotografin ist.“
Alexander v. Klopmann, Head of Digital Communications bei Xing, schreibt unter den Blogbeitrag von Lisa Ringen, dass der Hinweis „noch nicht bekannt“ war. Laut diversen Berichten ist es dennoch möglich, dass Xing dieses Problem schon längst bekannt ist.
Im September 2016 hatte Xing noch mit seiner intelligenten Erkennung – zum Beispiel bei Spitznamen – und besseren Suchergebnissen geworben. Viel getan hat sich anschließend nicht. Frauen, die inzwischen ebenfalls auf dieses Problem gestoßen sind, lösen das, indem sie die männliche und weibliche Berufsbezeichnung gleichzeitig angeben. Zufriedenstellend ist diese Lösung jedoch nicht. Irene Gronegger schreibt auf ihrem Blog, dass dieser Fakt besonders für zahlende User bei Xing von Bedeutung sein könnte, da bestimmte Funktionen nur begrenzt zur Verfügung stehen.
Update vom 4. Mai 2017, 15 Uhr: Frank Legeland, PR-Head von Xing, hat auf unsere Anfrage reagiert und auf folgenden Tweet verwiesen:
Nochmals vielen Dank für Ihren Hinweis. Die Kritik ist
berechtigt und nachvollziehbar. Unsere Entwickler werden das schnell lösen. https://t.co/smKjzy4ub2— XING_de (@XING_de) 4. Mai 2017
„Die geäußerte Kritik ist nachvollziehbar und wir gehen das Thema mit unseren Entwicklern schnell an“, so Legeland gegenüber t3n.de.
Einem Multi Millionen Euro Unternehmen ist so etwas unbekannt? Entweder fehlt es hier an Wert Einschätzung oder an Motivation Wow bin erstaunt
„Augen auf bei der Jobvergabe: Solltest du explizit nach einer weiblichen Angestellten suchen, gibt es ein paar Stolpersteine. “
Das wird dann in Zukunft eher schwieriger. Wenn man explizit nach Beraterin, Fotografin etc. sucht findet man doch jetzt nur Frauen oder habe ich da was falsch verstanden? Also genau das explizit Gewünschte. Um Diskriminierung zu verhindern müsste man bei einer Suche nach Beraterin dann in Zukunft doch auch die Berater anzeigen und nicht nur bei Suche nach Berater auch Beraterin oder ist das dann keine Diskriminierung?
Da ist sie wieder diese Problemstik die es in manchen Sprachen nicht gibt, siehe Englisch. ;-)
Ich verstehe das Problem und klar es sollte einerseits keinen Unterschied zwischen Mann und Frau mehr geben, bei den Begriffen wie Fotograf oder Fotografin usw. lässt sich das sicher lösen.
Ich bin aber davon überzeugt, dass Xing keinerlei Ausgrenzung von weiblichen Kontakten betreibt, als Arbeitgeber ist mir hier nie etwas negativ aufgefallen…doch wenn ich ehrlich bin. Es gibt Bereiche in denen man automatisch mehr Frauen oder Mönner in den Suchergebnissen findet….dies erscheint mir auch völlig logisch da eine Suche, geschlechtsunabhängig, von sehr vielen Faktoren abhängt.
„…dass Fotograf gleich Fotografin ist.“
So wie es ja mal war!
Bevor Gender-„Experten“ behaupteten es wäre nicht so.
Als sie erklärten, bei „Fotograf“, „Berater“ oder „Grafiker“ würde jeder nur an Männer denken, wodurch Frauen „unsichtbar gemacht“ würden. Das sei diskriminierend und die Sprache müsse radikal „gegendert“ werden.
Nun hat Xing also diese Glaubenslehre umgesetzt. „Fotograf“ ist nun gendergerecht männlich, „Fotografin“ weiblich.
Und das wird jetzt Xing vorgehalten. Und zwar mit demselben Argument, für welches Kritiker zuvor als frauenfeindlich diffamiert wurden: das die Menschen bei „Fotograf“ eben nicht nur an Männer, sondern an Männer UND Frauen denken!
@unbekannt…
Da haben Sie sicher recht. Die negativen Auswirkungen des Genderwahnsinns sind jetzt schon sichtbar.
Für Netzwerke wie Xing ist das aber auch eine Herausforderung, denn die Autorin des Artikels schreibt, sie Suche speziell Angebote für Frauen bzw. eine weibliche Schreibweise.
Wenn ich einen Job Suche und ich weiss Angebote dazu werden in der Kategorie blau, grün oder Fotogräfin angezeigt, dann ist es mir völlig egal was als Suchwort oder Kategoriebegriff verwendet werden muss, denn ob Fotograf/Fotogräfin benutzt wird, darf laut Gender-Gleichstellungs-Gesetz keinen Unterschied in den Ergebnissen ergeben. ….
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……und ab hier passt es nicht mehr. Nur, das ist dann ein anderes Thema als Xing.
@ Christian
„Für Netzwerke wie Xing ist das aber auch eine Herausforderung“
Eine Herausforderung die Xing garnicht bewältigen kann!
Findet „Fotograf“ Männer und Frauen, ist das Diskriminierung von Frauen. Ihnen wird dadurch ihre Weiblichkeit abgesprochen. Denn…
… „Fotograf“ meint nur Männer!
Findet „Fotograf“ nur Männer, ist das diskriminierend. Frauen werden ausgeschlossen, bzw. unsichtbar gemacht. Denn…
… „Fotograf“ meint Männer UND Frauen!
Ein Genderparadoxon über das sich Feministinnen nur freuen können. Denn egal was man tut, es eröffnet die Möglichkeit des Vorwurfs der Diskriminierung als Endlosschleife.
Die Autorin des obigen Artikels schafft es auch nicht, das unter einen Hut zu bringen!
Erst ist „Fotograf“ eine allgemeine Bezeichnung,
– „…dass Frauen bei der allgemeinen Suche nicht ausgegrenzt werden.“
beinhaltet also Mann und Frau,
– „…dass Fotograf gleich Fotografin ist.“
um dann zu erklären, daß „Fotograf“ männlich ist.
– „…indem sie die männliche und weibliche Berufsbezeichnung gleichzeitig angeben.“
Wieso „Frauen, die bei der Suche ausgegrenzt werden, sind hierbei keine Seltenheit“? Männer werden genauso ausgegrenzt. Wenn man nach „Programmiererin“ sucht, erscheinen auch keine Männer. Wenn „Programmierer“ nicht männlich sein darf, dann darf ergo „Programmiererin“ auch nicht weiblich sein. Wenn schon, dann beides.
Und übrigens ist das kein Xing-Problem. Die Suche von LinkedIn und vermutlich vielen weiteren Netzwerken verhalten sich wie Xing.