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Abfeiern im Metaverse: Gehört den virtuellen Konzerten die Zukunft?

Die deutsche Metaverse-Plattform Yabal veranstaltet virtuelle Konzerte. Wir haben mit dem Gründer darüber gesprochen, welche Strategie dahintersteckt und wie Musiker zukünftig vom Metaverse profitieren können.

3 Min.
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Live-Auftritt in der Metaverse-Plattform Yabal. (Screenshot: Yabal / t3n)

Etwas merkwürdig ist es schon, den Deutschrapper Mighty Mac Fluff im Metaverse zu sehen. Allerdings nicht aufgrund der Performance. Dank Motion-Capture werden seine Bewegungen in Echtzeit auf die Bühne übertragen und wirken bemerkenswert realistisch. Das Ganze findet auf der Plattform Yabal statt, die mithilfe von Cloud-Streaming auch auf meinem Macbook eine für Metaverse-Verhältnisse ungewöhnlich detailreiche Grafik liefert. Merkwürdig ist es indes, Teil eines Publikums zu sein, das aus 3D-Avataren besteht und neben einem Chat nur die aus Spielen wie Fortnite bekannten Emotes – also festgelegte Tänze oder andere Bewegungsfolgen – zur Verfügung hat, um Begeisterung auszudrücken.

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Der Auftritt von Mighty Mac Fluff Anfang Juni war nur eines von acht Konzerten, die Yabal als eine Art virtuelle Festivalreihe durchführt. Im Gespräch mit t3n macht Gründer und CEO Dominik Faber allerdings klar, dass die Plattform kein Festivalbetreiber ist und auch keiner werden will. „Ich habe keine Lust, ständig Konzerte zu promoten, das ist nämlich sehr anstrengend“, erklärt Faber lachend. Vielmehr sei das Ganze ein selbstgeschaffener Showcase, mit dem sein Unternehmen der Festivalbranche zeigen wolle, welche Möglichkeiten ihnen im Metaverse zur Verfügung stehen.

Mighty Mac Fluff: der virtuelle Avatar des Rappers. (Grafik: Yabal)

Nach Angaben von Faber steht Yabal bereits mit mehreren Festivalveranstaltern in Kontakt. Die könnten die Plattform beispielsweise nutzen, um auch außerhalb der Sommersaison Veranstaltungen durchzuführen. „So kann man ein bisschen das Winterloch überbrücken“, meint Faber. Die Festivalbetreiber könnten dank Yabal auch außerhalb der Saison Geld verdienen – und die Fans gleichzeitig schon mal heiß für das „richtige“ Event machen.

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Von virtuellen Konzerten über Fanartikel bis hin zu begehbaren Musikvideos

Die Besucherzahlen variierten bei den bisherigen Yabal-Konzerten nach Angaben von Faber recht stark. Am Ende ziehen bekanntere Bands eben auch im Metaverse ein größeres Publikum an als weniger bekannte Acts. „Auf der anderen Seite haben sie aber zumindest die Chance, eine weltweite Audience zusammenzubringen – zu einem Event. Das geht ja in der echten Welt nicht“, erklärt Faber. Das Metaverse könnte so auch Musikern mit einem weltweiten, aber eben doch sehr verstreut lebenden Publikum die Möglichkeit bieten, alle zu einem großen Konzert zusammenzubringen.

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Als Beispiel nennt Faber die Dresdner Band Ätna. Zu deren Metaverse-Konzert würden Fans aus ganz Europa zusammenkommen, die zuvor eine der echten Live-Shows des Electronica-Duo gesehen haben. „Das ist natürlich ein ganz cooler Use-Case, dass man alle Fans noch mal in einer Location vereint“, meint Faber.

Aber auch abseits der eigentlichen Konzerte bietet das Metaverse Musikern neue Chancen. Faber nennt zum einen den Verkauf von virtuellem Merchandise, wie beispielsweise virtueller Kleidung mit Bandlogo für die Avatare der Fans. Aber es gibt auf Yabal auch bereits deutlich interessantere Ansätze. Eine Tanzgruppe arbeitet beispielsweise an einer Art begehbarem Musikvideo auf der Plattform.

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Entertainment wird ein großer Treiber des Metaverse

Für Faber sind Konzerte am Ende nur eines von vielen Unterhaltungsangeboten, die es auf Yabal geben soll. So soll es beispielsweise auch Comedy-Shows oder E-Sport-Events geben. „Das wird natürlich nie alles ersetzen, was es in der echten Welt gibt, es wird aber schon ein sehr großer Markt für den Entertainment-Sektor sein“, glaubt der Gründer.

„Dass Künstler in Zukunft einen Ort im Metaverse haben, an dem Fans ihre Musik nicht nur hören, sondern auch erleben können, ist ein starker Use-Case für die Musikindustrie“, meint Faber. Damit könnte er durchaus recht behalten. Schon 2020 sahen sich 27,7 Millionen Menschen einen virtuellen Auftritt des US-Rappers Travis Scott an. Im selben Jahr prognostizierte das auf den Unterhaltungssektor spezialisierte Marktforschungsunternehmen Midia, dass Live-Konzerte im Internet das Potenzial hätten, eines Tages mehr Geld einzubringen als echte Konzerte. Und dabei bezogen sich die Marktforscher noch auf simple Streaming-Formate ohne echte Interaktionsmöglichkeiten.

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