Yahoo kauft Tumblr für 1,1 Milliarden US-Dollar [Update]
[Update] Die Übernahme des Blogging-Dienst Tumblr durch InternetrieseYahoo ist beschlossene Sache. Die vieldiskutierten Gerüchte erweisen sich demnach als wahr: Tumblr wechselt den Besitzer für 1,1 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 855 Millionen Euro. Mitgründer David Karp bleibt weiterhin Tumblr-Chef. Marissa Mayer bekräftigte das Vertrauen in den 26-jährigen US-Amerikaner in ihrem Beitrag zur Übernahme. Dort heißt es: „David Karp ist einer der nettesten und empathischsten Menschen, die ich je getroffen habe, und einer der scharfsinnigsten und kompetentesten Gründer, mit denen ich je gearbeitet habe.“
Tumblr soll weiterhin unabhängig agieren. “Unser Team ändert sich nicht. Unsere Roadmap ändert sich nicht. Und unsere Mission […] hat sich mit Sicherheit auch nicht geändert“, verkündete Karp am gestrigen Montag auf einer Pressekonferenz. Der frischgebackene Multimillionär freut sich allerdings darauf, mit den gewonnenen Ressourcen die Vision des Blogging-Dienst weiterentwickeln zu können. Inwiefern Yahoo die enorme Reichweite von Tumblr nutzen möchte, ist bislang unklar. Fest steht nur, dass Yahoo sein Werbegeschäft durch das eingekaufte Inventar erweitern will. [/Update]
Die Gespräche zwischen Marissa Mayer, Chefin des Internetgiganten Yahoo, und David Karp, CEO von Tumblr, sind in vollem Gange, berichtete AllThingsD am gestrigen Donnerstag. Vieles deutet daraufhin, dass die beiden Verhandlungspartner eine Übernahme diskutieren. Verschiedene Quellen melden, der Verkaufspreis könne bei bis zu einer Milliarde US-Dollar liegen. Und auch Facebook zeigt offenbar Interesse.
Yahoo und Tumblr: Ein Versuch die Nutzerschaft zu verjüngen?
Anfang dieser Woche erklärte Ken Goldman, Chief Financial Officer von Yahoo, man müsse versuchen, mehr Nutzer im Alter von 18 bis 24 Jahren anzusprechen. Es sei wichtig, wieder „cool“ zu werden. Nach Meldung von AllThingsD könnte dieser Versuch in einer „strategischen Zusammenarbeit“ mit Tumblr resultieren. Ob eine Übernahem ansteht, bleibt allerdings unklar. Interne Quellen bestätigen jedoch, man stünde in „sehr ernsthaften“ Verhandlungen.
Tumblr hat seit 2007 in mehreren Investitionsrunden insgesamt 125 Millionen US-Dollar Kapital bei einer Bewertung von 800 Millionen US-Dollar aufgenommen. Der Social-Blogging-Dienst arbeite derzeit an einer weiteren Finanzierungsrunde – für Yahoo der ideale Zeitpunkt einer größeren Beteiligung. Wie GigaOm vor wenigen Stunden schreibt, deutet die enge Beziehung zwischen Tumblr-CEO David Karp und Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf Facebook als zweiten Interessenten hin.
Tumblr 2013: Bis zu 100 Millionen US-Dollar Umsatz
Tumblr zählt laut Unternehmensangaben derzeit rund 108 Millionen Blogs und rund 50 Milliarden Beiträge. Comscore meldet für April weltweit 117 Millionen Besucher. Der Traffic über Desktop-Geräte beträgt 37 Millionen, also etwas unterhalb der Zahlen von LinkedIn und Twitter. Die Umsätze liegen währenddessen auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau: Im letzten Jahr generierte der Webdienst 13 Millionen US-Dollar. Für dieses Jahr prognostiziert Tumblr Umsätze in Höhe von bis zu 100 Millionen US-Dollar.
Was würdet ihr von einer Übernahme halten? Ist Yahoo der richtige Investor für Tumblr?
Weitere Informationen
- Anleitung: Wie funktioniert eigentlich tumblr? – t3n News
- Phänomen Tumblr: Jetzt mehr Pageviews als Wikipedia – t3n News
- Yahoo Mail: Marissa Mayer präsentiert großes Redesign – t3n News
Ob das der richtige Investor für Tumblr ist möchte ich nicht beurteilen, da ich die strategische Zielrichtung von Yahoo nicht abschätzen kann. Zumindest halte ich die Investition für Yahoo aber für sehr sinnvoll und clever da Tumblr ein ganz anderes Klientel bedient als beispielsweise Facebook oder Google. Für Yahoo kann dies der Schritt in Richtung einer eigenständigen Zielgruppe sein sowie zukunftsweisend sein.
Passen würde es zu der Arbeit von Marissa Mayer und zudem bestätigten warum Yahoo derzeit an ihr interessiert war. Diese Frau ist durch ihr feines Gespür für Synergien und Trends einfach unbezahlbar.