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Ratgeber

Ich zahl das: So funktioniert der Cashflow bei digitalen Nomaden

Kurzfassung: Bar und online zu zahlen ist als digitaler Nomade etwas komplexer. Das perfekte Setup gibt es nicht, aber mit den richtigen Karten und ein paar Tricks kann man sich viel Ärger sparen.

Von Katsche P. Platz
4 Min.
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(Foto: Shutterstock)

Als Nomade ist man nicht einfach nur „gerne“ flexibel, man muss es sein. Aber der Spaß hört ein wenig auf, wenn man plötzlich keinen Flug mehr buchen kann oder kein Bargeld mehr bekommt, weil irgendwas mit der Kreditkarte nicht klappt. Ich selbst habe leider deutlich zu viele Stunden mit dem Suchen von Geldquellen verplempert. Um das Ende des Liedes bereits vorwegzunehmen: Ich habe noch von keinem Setup gehört, das einem überall absolut reibungslosen Geldverkehr garantiert. Aber mit ein paar Tricks kann man sich schon eine Menge Zeit und Nerven sparen.

Die Mischung macht’s

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Auf der einen Seite empfehle ich gerne, nicht nur einen Kartentyp zu besitzen. Visa und Master sollte es mindestens sein, wenn man sich Richtung Amerika bewegt, in jedem Fall auch American Express. An einer Auswahl recht kostengünstiger Karten, mit denen man im Ausland meist kostenfrei abheben kann, mangelt es inzwischen nicht mehr. Häufig empfohlen wird bei Visa die DKB, bei Mastercard die Barclaycard. Grundsätzlich kann man auch mit Maestro-Karten zahlen und Geld bekommen. Die Akzeptanz ist allerdings geringer, online wird es schwieriger und Bargeldabhebungen haben oft hohe Gebühren. Innerhalb Europas sind natürlich auch V-Pay-Karten nutzbar, bei manchen Banken auch weltweit. Im Zweifel: Alles dabei haben!

Der Teufel steckt im Eichhörnchen

Welche Karte wirklich „günstig“ ist, ist nicht leicht auszumachen. Weil ich hier keinen ausführlichen Kreditkartenvergleich aufmachen will, nur so viel: Es gibt verschiedene potenzielle Kostenpunkte, die man sich je nach Nutzungsverhalten mal grob zusammen rechnen muss.

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Keine Jahresgebühr haben viele, aber das muss nicht heißen, dass man damit auch günstiger fährt. So können weitere Kosten entstehen, wenn man im Ausland, in Fremdwährung und an bestimmten Automaten abhebt. Auch für die Zusendung von mTAN-SMS für die Verwendung bei Onlinekäufen verlangen mache Anbieter Gebühren.

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Ich selbst nutze übrigens keine Kreditkarten mit großen Versicherungspaketen oder anderen Zusatznutzen, denn meist sind die Versicherungsbedingungen so eng gestrickt, dass ich keine Hoffnung hege, jemals einen der groß angekündigten Absicherungsfälle erfolgreich melden zu können.

Die Masse macht’s

Wie schon angekündigt: Nicht nur von einigen Sorten sollte man Karten haben, sondern gerne auch mehrere von der gleichen. Ich halte es für angebracht, zwei Visa, zwei Master und eine Amex zu besitzen. Die Gründe und dahinterstehenden Geschichten sind lang. Es kommt immer wieder vor, dass Karten grundlos abgewiesen werden. Wenn dann kein Ersatz derselben, womöglich einzigen akzeptierten Kartenart zur Hand ist, steht man bereits mit einem Fuß in der Spülküche, wenn der nächste Geldautomat leider auf der anderen Seite des Mekong-Flusses liegt.

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Nicht kleckern

Natürlich kann auch aus Gründen mal eine Karte nicht funktionieren. Meistens nämlich, wenn kein Geld mehr drauf ist. Unterwegs geht das schneller als zu Hause. Der Mietwagen kostet nicht nur Geld, sondern es werden häufig auch großzügig Summen als Sicherheit blockiert. Gleiches geschieht gerne bei Hotels. Nachdem man einen Satz Flüge gebucht hat, ist das Limit auch gerne mal erreicht.

Daher lohnt es sich zumindest bei einigen der Karten, einen recht großzügigen Verfügungsrahmen einräumen zu lassen und/oder regelmäßig Geld auf das Kartenkonto zu überweisen. Vorteilhaft kann deshalb auch eine Debit-Karte sein, die direkt vom Konto abbucht und so schnell wieder „aufgeladen“ ist. Ebenfalls vorteilhaft sind Karten, bei denen man die Pin (online!) ändern kann. Bei so vielen Karten kommt man nämlich schnell durcheinander und der Brief mit dem Pin kommt leider nur bei der Meldeadresse an – wo auch immer das dann sein mag.

Warum kommt da nichts?

Doch selbst mit ausreichend Karten und Kohle auf den Konten und den richtigen Pins zur Hand können Engpässe entstehen. Insbesondere, wenn zur Zahlung mit der Karte weitere Autorisierungen erforderlich sind. Häufig muss etwa eine SMS empfangen werden. Dumm, wenn die deutsche SIM-Karte nicht zur Hand ist oder – auch schon passiert – in dem Land die deutsche Karte einfach keinen Empfang hat. Danke, Neukaledonien! Ich empfehle daher, im sicheren Hafen die Arten der Sicherheitsabfragen so zu verteilen, dass man unterschiedliche Systeme nutzt. Also mal SMS, mal eine App auf dem Handy und so weiter.

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Und natürlich sollte man vor jedem Landeswechsel sicherstellen, dass die Karten für das neue Ziel auch freigeschaltet sind. Denn viele Banken sperren automatisch Karten für Bargeldabhebungen in bestimmten Ländern. Um auf Nummer sicher zu gehen, am besten immer kleine Beträge im geschützten Bereich des Abflugs- und Ankunftsflughafens abheben. Das signalisiert dem Kreditinstitut einen Ortswechsel.

100 Prozent gibt es nicht, außer bei der Einstellung

Wenn trotz aller Vorkehrungen kein Geld zu bekommen ist oder sich der Flug einfach nicht buchen lässt, dann ist auch das nicht das Ende der Fahnenstange. Ausspionierte Karten (auch schon passiert, danke Bali) können auch im Ausland ersetzt werden. Bei mir dauerte das allerdings knapp zwei Wochen, was wiederum okay war, weil ich solange an einem Ort war. Zur Not hilft die Hotline der Kreditkartenunternehmen weiter, eine deutsche Botschaft, Paypal oder ein Freund, der einem den Flug auslegt. Egal in welchem Alter, rate ich von Anrufen bei der Mutter in solchen Szenarien ab. Bei allem, nicht nur bei Kreditkarten, kann schlussendlich nur eins helfen: Ruhe bewahren und durchatmen. Es wird sich immer irgendeine Lösung finden.

PS: Als Deutscher im Ausland eine Kreditkarte des jeweiligen Landes zu beantragen lohnt meist nicht. Häufig sind dafür Gehaltskonten oder Meldebescheinugungen erforderlich oder die Einzahlung von meist mindestens vierstelligen Geldbeträgen (in Euro). Und die Kontrolle der Banken ist leider nicht überall auf der Welt so wie in Europa.

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Mehr Tipps und Tricks für digitale Nomaden findest du hier.

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Dein t3n-Team

AndreasM

Wenn ich mir als „digitaler Nomade“ Gedanken über die Jahresgebühren meiner Kreditkarte machen muss, lebe ich wohl über meine Verhältnisse, bin planlos oder gehe nicht genug in die Tiefe.

Die o.g. „Probleme“ lassen sich mühelos auf – richtiger Stromadapter, richtige SIM-Karte, richtige Kleidung, richtige Reiseapotheke übertragen und gelten analog in der analogen Welt der Dinge.

Nachdem man den weitgereisten Nomaden (Mekong, Bali, Neukaledonien) ausreichend bewundert hat, muss man sich fragen, warum er es als Problem empfindet, dass viele Dinge anders sind als zuhause.
Dieses Neue, unerwartete, herausfordernde ist doch der Sinn „neue Welten und unbekannte Weiten“ zu erforschen. Hat sich Capt. Kirk jemals darüber Gedanken gemacht, dass seine Amex nicht akzeptiert wurde?

Die „Tipps“ des obigen Artikel frühstücken analoge Reiseführer seit 100 Jahren im 1ten Kapitel ab.
Warum macht er es sich so schwer und kompliziert?

Antworten
Katsche

Hallo Andreas,

lieben Dank für Dein Feedback.

Die Artikel in dieser Kolumne zielen auch auf Menschen, die (noch) keine DNs sind. Zahlungsmittel ist ein Thema ist, über das es sich lohnt vorab nachzudenken und nach dem ich häufig gefragt werde. Auch mit langjährigen DNs habe ich dieses Thema schon oft diskutiert. Zumindest kein uns bekannter Reiseführer konnte diese Problematik bisher lösen. Das mag auch daran liegen, dass ein Nomadenleben eben kein verlängerter 2-Wochen-Urlaub ist und an vielen Ecken nicht so glorreich, wie viele denken. Das wiederum ist die zentrale Fehlvorstellung, mit der ich (auch) in dieser Kolumne versuche aufzuräumen. Das weiß zwar jeder DN (ab einem bestimmten Punkt), aber die anderen eben nicht. Zudem muss ja nicht jeder jeden Fehler selbst machen ;-)

Solltest Du das perfekte Setup in Sachen Zahlungsmitteln gefunden, freue ich mich auf eine Nachricht.

Liebe Grüße
Katsche

Antworten

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