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„Das Zockerhaus”: ZDF-Sendung wegen Sexismus und Homophobie in der Kritik

„Das Zockerhaus“ thematisiert nach Ansicht des ZDF vor allem die Freundschaft mehrerer junger Online-Gamer. Kritiker:innen sehen in dem Reality-Format für Kinder aber auch Sexismus und Homophobie.

2 Min.
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Die jugendlichen Protagonisten des „Zockerhauses“. (Foto: ZDF)

In dem für das Kinderprogramm des ZDF produzierten Reality-Format „Das Zockerhaus“ soll die Frage geklärt werden, wie sich Freundschaften von Online-Gamern auf die echte Welt übertragen lassen. Für den quasiwissenschaftlichen Versuchsaufbau wurden sechs Teenager ausgewählt, die sich zuvor nur online kannten. Anschließend beziehen die Minderjährigen eine gemeinsame Wohnung. Aufgeteilt auf drei Teams müssen sie dort verschiedene Wettkämpfe bestreiten. Die Verlierer werden jeweils „bestraft“ und genau das ruft Kritiker:innen auf den Plan.

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Als Bestrafung müssen die Verlierer der Wettkämpfe unter anderem ihre Fingernägel lackieren, ein Kleid anziehen oder sich in glitzernder Gesichtsbemalung präsentieren. Nach Ansicht von Floris Müller-Reichenwallner und Sascha Verlan ist „das Zochkerhaus“ damit ein „zutiefst sexistisches Format, das ungefiltert Geschlechterrollen-Klischees bedient“. Müller-Reichenwallner und Verlan engagieren sich mit dem Verein Klischeesc für die Darstellung klischeefreier Vielfalt in Kinderbüchern und betreiben mit dem „Goldenen Zaunpfahl“ auch einen Negativpreis für sexistische Werbung.

„Das Zockerhaus“: Offener Brief fordert ZDF zur Löschung der Reality-Sendung auf

In einem offenen Brief des Vereins an das ZDF heißt es: „Acht dieser Bestrafungen sind sexistisch und haben zum Ziel, die Männlichkeit der jungen Protagonisten in Frage zu stellen, indem sie gezwungen werden, Dinge zu tun, die als weiblich, ‚verweichlicht‘ beziehungsweise schwul gelten. Dadurch werden nicht nur die Protagonisten herabgesetzt, sondern insgesamt Frauen und Homosexuelle.“ Ihre Forderung: Das ZDF soll die Sendung aus dem Programm nehmen und aus der Mediathek löschen, denn sie trage dazu bei, dass Jugendliche bei der Identitätsfindung eingeschränkt werden, indem sie sexistische Klischees reproduziere.

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Eine Reaktion des ZDF auf den offenen Brief steht noch aus. Auf Twitter hat die öffentlichrechtliche Fernsehanstalt lediglich erklärt, dass eine Antwort in Arbeit sei. Auf Anfrage bei der ZDF-Pressestelle heißt es: „Wir nehmen die bei uns eingegangene Kritik an der Sendung ‚Das Zockerhaus‘ ernst. Es war zu keinem Zeitpunkt unsere Absicht, negative Bewertungen vorzunehmen oder Gruppen unserer Gesellschaft abzuwerten. Die ausgewählten Aktionen sollten vielmehr eine spielerische Form der Erfahrungserweiterung ermöglichen und gängige Klischees entkräften und nivellieren. Die bei uns eingegangene Programmbeschwerde wird im ZDF-Fernsehrat bearbeitet und wir nehmen diese Kritik zum Anlass, uns erneut mit der Vermittlung und Rezeption von Rollenbildern in unseren Formaten zu beschäftigen.“

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Hel

Die haben doch nicht mehr alle Nadeln an der Palme.
„Sexismus „… na klar: die heutige Hexenjagd.
„Fingernägel lackieren“ ist doch eig. „gendergerecht“, oder jetzt auf einmal dann doch nicht??

Legt Euch ein anderes Hobby zu.
Bonsais pflegen soll z.B. sehr beruhigend sein…

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Oliver

Diese ganzen Sexismus- und Genderdebatten gehen mir so langsam gehörig auf den Senkel … haben wir nicht wichtigere Probleme anzugehen?! Abgesehen davon ist das Konzept der Sendung einfach nur blöd!

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