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Unsere Zukunft ist digital …! Unsere Zukunft ist rosig …!?? Oder: „Der Digitale Quatsch der Woche“

Dass sich die Eisenbahnunternehmen, zumindest in Europa, schon lange bemühen, künstliche Intelligenz zur Unterstützung heranzuziehen, ist kein Geheimnis. Die brennende Frage, die mich immer wieder quält, ist: Warum ist das Ergebnis nur so desaströs?

Von William Cohn
2 Min. Lesezeit
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(Bild: t3n)


Ein Leser dieser Kolumne bemängelte, dass das ganze Digitaldesaster der deutschen Bahn doch eigentlich kein Ding sei, da würden doch nur falsche Daten geliefert und die Bahn könne nichts dafür …

Wie bitte? Nur falsche Daten? Die Bahn kann nichts dafür? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Bahn kann in ihrem eigenen System nichts für ihre Fehler? Eine interessante Aussage! Eisenbahn ist ein extrem sicherheitsrelevantes System, von dessen fehlerfreiem Funktionieren nicht nur individuelle Schicksale, sondern im Zweifelsfall auch Menschenleben abhängen können, siehe der grauenvolle Unfall bei Bad Aibling am 9. 2. 2016.

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Die Frage ist doch nur, warum ist die vorgebliche künstliche „Intelligenz“ nicht in der Lage, nicht intelligent genug, offensichtlich nicht dafür programmierbar, ihre eigenen Fehler zu erkennen und zu korrigieren? Ein Beispiel gefällig? Ich war mal wieder mit der Bahn unterwegs, öfter mal was Neues, nicht wahr?

(Screenshot: William Cohn)

Die deutsche Bahn teilte mir in ihrer Fahrplan-App lapidar mit, dass die Fahrt entfällt! Gut, ich stelle mich darauf ein, mit dem Taxi fahren zu müssen! (Wenn die deutschen Taxifahrer wüssten, was ihre Schweizer Kollegen für diese überschaubare Strecke kassieren dürfen, aber lassen wir das, sonst könnten wir uns in Deutschland das Taxifahren bald auch nicht mehr leisten!)

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In Basel angekommen, erfahre ich am Bahnhof:

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(Foto: William Cohn)

Der Zug fährt also doch! Und zwar pünktlich!

Doch damit nicht genug, leider ist die Schweizer Bundesbahn auch nicht fehlerfrei! Denn im nämlichen Zug zeigt mir die dortige Anzeige dann:

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(Foto: William Cohn)

Drei Informationssysteme, drei Auskünfte und nur eine davon ist richtig? Soll das unsere digitale Zukunft sein? Müssen wir das akzeptieren? Oder hat der Boris-Johnson-Donald-Trump-Fake-News-Virus sogar schon die KI infiziert? Können Viren vielleicht doch von Menschen auf die technischen Systeme überspringen? (Ja, ja, ich weiß, technisch nicht möglich! Wirklich? Ich glaube inzwischen schon.)

Vor allem, warum wollen wir es zulassen müssen, dass technische Systeme, die von ihrer Natur her nicht nur fehlerfrei funktionieren müssen – ja, gar nicht anders können dürfen –, plötzlich gegenüber eigenen Fehlern fehlertolerant werden? Dafür bräuchte man wirklich keine KI, das konnte der Mensch schon immer besser!

Wirklich unwichtig?

Sollten Sie jetzt denken, was soll der Quatsch, ist ja nur eine Kleinigkeit, wozu sich darüber aufregen, dann könnte ich ihnen recht geben, jedoch, „eigentlich unwichtig?“ Wirklich? Wirklich unwichtig? Sollten wir am Ende alle schon von der Masse der Fehler, von den Fake News, von den Lügen, die uns täglich zugemutet werden, so abgestumpft sein, dass wir solche kapitalen Fehlleistungen extrem sicherheitsrelevanter Systeme achselzuckend hinzunehmen bereit sein wollen?

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Ich glaube nicht! Obwohl ich den Satz „So a Maschin’ is’ halt auch nur ein Mensch!“ aus dem Munde einer Wienerin sehr sympathisch finden kann!

Oder wird uns die KI, werden uns „die Systeme“ vielleicht doch wieder in die Situation dieses Cartoons von 1942 zurückbringen? Ich kann’s kaum erwarten!

(Screenshot: William Cohn)

Was unsere fabelhafte digitale Welt sonst noch an Überraschungen für William Cohn bereithält, lest ihr hier.

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