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Zukunft der Mobilität: Warum es ohne Kollaboration nicht geht

Wie gelangt der Mensch zukünftig von A nach B? Die Frage ist zum Mittelpunkt öffentlicher Diskussionen, politischer Debatten und Innovationsanstrengungen von Unternehmen geworden.

Von Christopher Böhnke
3 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Sie betrifft nicht nur die Entwicklung neuer Fahrzeugtypen und -konzepte. Neue Spieler wie etwa Ride-Sharing-Plattformen haben dem Markt längst gezeigt, wohin die Reise individueller Mobilität gehen kann: digital, vernetzt und innovativ.

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Das Rennen um die Zukunft der Mobilität ruft weitere Neueinsteiger auf den Plan, darunter Einzelhändler und die Finanzbranche. Sie stellen die etablierten Mobilitätsanbieter – von Automobilkonzernen über Fluglinien zu ÖPNV-Anbietern – vor eine harte Bewährungsprobe.

Potenzielle Player müssen jetzt beweisen, dass sie einen Platz am Tisch verdienen, an dem die Zukunft der Mobilität designt wird. Was nicht länger funktionieren wird, ist die Konzentration auf die „Hardware“ – egal, ob mit Rädern, Flügeln oder auf Schienen. Individuelle Mobilitätsbedürfnisse, nutzerzentriertes Design, Vernetzung und Daten spielen die entscheidende Rolle.

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Technologie – Heilsstifter und Achillesferse

Wo stattdessen mit der Technik begonnen wird, droht das Chaos. Beispiel Paris: Im vergangenen Oktober waren die Pariser Straßen gefährlich überlastet. Doch nicht mit Automobilen, sondern mit einer Flut von Elektrorollern. Ähnliche Szenarien führten unter anderem in San Francisco oder Tel Aviv zum Verkehrschaos. Die Konsequenz der Pariser Stadtverwaltung: das Verbot der E-Scooter.

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In unseren Städten verwischen die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Verkehr, Personenverkehr und Gütertransport – mit der Folge, dass Mobilitäts-Ökosysteme immer weiter zersplittern. In aller Regel treffen dort rascher technologischer Fortschritt und immer neue kommerzielle Angebote auf mangelnde bis nicht vorhandene zentrale Planung.

Das Beispiel zeigt: Technologie ist ein Schlüssel zu neuen Mobilitätskonzepten und gleichzeitig ihre Achillesferse. Allein das technisch Machbare zu tun, führt oft in eine Sackgasse. Viel wichtiger wäre es, dass sich Unternehmen und Politik auf die tatsächlichen Bedürfnisse von Menschen und Gesellschaft konzentrieren. Wer in Zukunft Menschen transportieren will, muss nicht nur wissen, wie man sie bewegt, sondern auch ihre Beweggründe kennen.

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Mobilität ist eine Frage der Mentalität

Unternehmen und Organisationen können Ordnung ins Mobilitäts-Durcheinander bringen, indem sie die Zukunft von Mobilität als ein situationsabhängiges, durchgängiges und von der Hardware losgelöstes Angebot betrachten. Damit das gelingen kann, benötigen sie Echtzeit-Informationen über Menschen, deren Mentalitäten sich in Sachen Mobilität stark ähneln.

Reine Mobilitätsdaten von Menschen gibt es reichlich, doch sie allein garantieren keinen Erfolg. Ihr Wert entsteht erst, wenn man sich von althergebrachten Annahmen löst und die Datensätze aus einer neuen Perspektive betrachtet. Individuelle Mobilitätsbedürfnisse und Nutzung von Angeboten und Verkehrsmitteln haben weniger mit soziodemografischen Merkmalen zu tun als mit „Mindsets“.

Wer die Zukunft der Mobilität mitgestalten will, kommt nicht darum herum, einen Schritt zurücktreten und die Bedürfnisse der Menschen in ihrem gesamten Kontext verstehen. Zu den größten Herausforderungen für die etablierten Anbieter zählt dabei: Die Erwartungen von Kunden und Bürgern an Mobilität orientieren sich nicht mehr in erster Linie daran, was auf dem klassischen Markt für Mobilität zum Besten zählt. Sie schauen zunehmend darauf, welche Maßstäbe andere Branchen in Sachen Komfort, Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Individualität mit ihren Angeboten setzen – und messen daran das Mobilitätserlebnis.

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Es geht nur miteinander

Mobilitätsangebote zu schaffen, die situationsabhängig, durchgängig, individuell und wettbewerbsfähig sind, ist ein kontinuierlicher kollaborativer Prozess. Die Hardware-Anbeiter haben hier nur langsam Fortschritte gemacht, doch die Zeichen stehen auf Veränderung. Einige der größten Spieler sind mittlerweile dabei, die Barrieren, die sie bisher zwischen sich errichtet haben, niederzubrechen.

Längst haben zum Beispiel Automobilhersteller die Vorteile von Sprachassistenten wie Google Assistant, Siri oder Alexa erkannt und in ihre Fahrzeuge integriert. Dieser Trend zu einem stärker kollaborativen Ökosystem wirkt sich auch auf die Mobilität aus. Auch Telekommunikations-Unternehmen arbeiten mit anderen Unternehmen zusammen und übernehmen eine wichtige Rolle beim Thema Mobilität. Denn die gewaltigen Datenströme, die den Austausch menschlicher Bewegung messen und berechnen, bergen enormes Geschäftspotenzial.

Wer an dieser Entwicklung teilhaben will, muss sich um offene Anwendungsschnittstellen (API) bemühen. Er muss bereit sein, mit neuen Marktteilnehmern zusammenzuarbeiten, unabhängig davon, ob sie schon lange in diesem Sektor tätig sind oder nicht – und auch unabhängig davon, ob es sich dabei (noch) um einen Wettbewerber handelt.

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Der Austausch darf nicht bei anderen Unternehmen und Organisationen enden, sondern muss sich auf Kunden, Nutzer und Bürger erstrecken. Gerade wenn es um die Erfassung und Auswertung der Daten geht, die neue Mobilitätskonzepte befeuern werden, müssen Anbieter in der Lage sein, schwierige Fragen zu beantworten und zu zeigen, wo genau sie mit den Nutzerdaten welchen Mehrwert schaffen.

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