Nächster Halt Zukunft: Diese 5 Startups wollen den Bahnverkehr transformieren

Meckern über die Deutsche Bahn ist so eine Art Volkssport hierzulande – zugegeben, Gründe gibt es genug –, aber konkrete Ideen für Verbesserungen hört man eher selten. Klar, das WLAN in den Zügen soll besser werden, bitte schön, aber zusätzliche Strecken baut man nicht mal eben und auch viele andere Probleme erweisen sich bei genauerem Hinsehen als komplexer als gedacht.
Doch es gibt ein paar Startups, die mit ihren Ideen dabei helfen wollen, dass es auch in Zukunft noch (halbwegs) verlässlich heißt: Die Bahn kommt.
Startups mit Ideen für eine moderne Mobilität
Bleiben wir doch zunächst bei der Deutschen Bahn selbst. Die scheint inzwischen nämlich durchaus begriffen zu haben, dass sie sich digitalisieren muss – und es dafür mehr als elektronische Wagenstandsanzeiger braucht.
Im eigenen Startup-Hub Mindbox arbeiten DB-Mitarbeiter:innen zusammen mit Startups an Ideen und Projekten, „die das Potenzial haben, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs insgesamt weiter zu erhöhen.“
Mobility-as-a-Service: Ioki
Mit der 100-prozentigen Bahn-Tochter Ioki will das Unternehmen beispielsweise Mobility-as-a-Service anbieten – mit On-Demand-Lösungen im öffentlichen Nahverkehr, auch jenseits der Schiene. Dabei geht es aber nicht darum, nur die Deutsche Bahn zu unterstützen; das Angebot richtet sich an Kommunen, Verkehrsunternehmen und umfasst auch Mobilitätsanalysen und -planung.
Über den Dingen schweben: Ottobahn

Die Schwebebahnen von Ottobahn sollen nachhaltig und vollautonom betrieben werden. 2023 soll eine erste kommerzielle Strecke bei München in Betrieb gehen. (Grafik: Ottobahn)
Einen – jedenfalls für Nicht-Wuppertaler:innen – eher ungewöhnlichen Ansatz wählt Ottobahn. Das Startup entwickelt eine Schwebebahn und will 2023 mit einer ersten kommerziellen Referenzstrecke an den Start gehen. Die Ottobahn soll nachhaltig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben werden und vollautonom fahren.
Die Teststrecke wird seit Februar 2022 erfolgreich bei München betrieben.
Baustellen optimieren: Abaut
Auch Abaut hat schon über das Mindbox-Programm mit der Bahn zusammengearbeitet. Das Startup aus München bietet eine Plattform an, die das gesamte Ökosystem einer Baustelle digital abbilden kann – so sollen Betriebe, aber auch Baustellen selbst, transformiert werden.
Nutzer:innen können über Abaut Ausschreibungen schalten und Angebote einholen, aber auch den Fortschritt einer Baumaßnahme genau tracken und – wie im Fall der Bahn – die Nutzung der befahrbaren Gleise so optimieren, dass es zu möglichst wenig Wartezeiten kommt.
Mit Machine-Learning: Konux
Um die Optimierung von Abläufen, Fahrplänen und die Wartung des gesamten Bahnsystems geht es bei Konux, ebenfalls einem Münchener Startup mit Mindbox-Erfahrung. Data-Science und Machine-Learning sollen dabei helfen, Strecken bestmöglich auszulasten, den Verkehr zu monitoren und Fahrpläne zu optimieren.
Leuchtende Akzente: Siut

Für mehr Sicherheit sollen die leuchtenden Bahnsteigkanten sorgen, die Siut aus Lichtfaserbeton herstellt. (Bild: Siut)
Bahnunterführungen können – gerade bei Dunkelheit – echt gruselig sein. Mit seinem Lichtfaserbeton will Siut dem entgegenwirken. Illuminierte Fassaden sollen Orte aufwerten und einladender gestalten und leuchtende Bahnsteigkanten für mehr Sicherheit und Informationen am Gleis sorgen.
Das Startup aus Berlin hat bereits Projekte in mehreren Großstädten wie Hamburg, Berlin und Stuttgart realisiert.