Seit Monaten stemmt sich der chinesische Technologiekonzern Huawei erfolgreich gegen die US-Sanktionen, durch die dem Unternehmen im Smartphone-Bereich etwa der Zugang zu Hardware von US-Firmen sowie zum Android-Universum und dem Google-Play-Store und anderen Diensten verwehrt bleibt. Auch die Coronakrise scheint Huawei ganz gut überstanden zu haben, wie ein Blick auf die Umsatzzahlen für das abgelaufene erste Halbjahr 2020 zeigt.
Huawei: Umsatzplus und Gewinn
Der Konzern meldet für die ersten sechs Monate einen Umsatz in der Höhe von 454 Milliarden chinesischer Yuan/Renminbi (57,1 Milliarden Euro). Das entspricht einem Plus von 13,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allerdings hatte das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2019 noch 23,2 Prozent betragen. Die Nettogewinnmarge soll sich auf 9,2 Prozent belaufen.
Dabei konnte Huawei sowohl im Carrier- und Enterprise- als auch im Consumer-Bereich beim Umsatz zulegen. Die Consumer-Sparte, zu der auch das wichtige Smartphone-Geschäft gehört, legte beim Umsatz um 16 Prozent auf 255,8 Milliarden Yuan (32,2 Milliarden Euro) zu. Der Bereich Enterprise verbuchte 36,3 Milliarden Yuan (4,6 Milliarden Euro) Umsatz, was einem Zuwachs von 15 Prozent entspricht. Im Carrier-Segment lag der Umsatz bei 159,6 Milliarden Yuan (20,1 Milliarden Euro), und damit bei einem Plus von neun Prozent.
Huawei im April sogar vor Samsung
Konkrete Zahlen zu Gewinn oder Absatz machte Huawei nicht. Bei den veröffentlichten Halbjahreszahlen handelt es sich um vorläufige Ergebnisse. Auf dem Smartphone-Markt musste Huawei im ersten Quartal jedenfalls Abstriche machen. Auf einem ohnehin rückläufigen Markt verlor Huawei laut IDC gut einen Prozentpunkt an Marktanteilen, konnte sich aber mit 17,8 Prozent hinter Samsung (21,2 Prozent) und vor Apple (13,3 Prozent) auf Platz zwei behaupten. Im April soll Huawei sogar erstmals an Samsung vorbei auf Platz eins des Smartphone-Verkaufsrankings geklettert sein. Zahlen zum zweiten Quartal liegen jedoch noch nicht vor.
Bisher kann sich Huawei vor allem auf den heimischen Markt verlassen. Die konkreten Auswirkungen des fehlenden Play-Stores und Android-Betriebssystems auf den neueren Huawei-Geräten bei den Verkäufen in Europa und den USA dürften sich erst bei den Analysen des Gesamtjahres zeigen. Aktuell kämpft der ins Visier der USA geratene chinesische Hersteller vor allem um Aufträge beim 5G-Ausbau. Die USA und Großbritannien wollen bei der Telekominfrastruktur auf Huawei als Netzwerkausrüster verzichten. Befürchtet wird, dass Huawei seine Hardware in den Netzen zur Spionage für China missbrauchen könnte.
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