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Face to Face: Aktuelle Video-Conferencing-Tools im Überblick

Videokonferenzen schaffen persönliche Nähe, verbessern die Kommunikation und lassen so auch verteilte Teams effizient zusammenarbeiten. Das Angebot auf dem hart umkämpften Markt ist riesengroß. Wir zeigen, welche Lösungen es für Einsteiger und Fortgeschrittene gibt – mit und ohne Collaboration-Funktionen.

7 Min. Lesezeit
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[metabox keyword=“internet-tv“]Im Privatleben hat die Videokommunikation den Alltag längst verändert. Großeltern sehen ihre Enkelkinder am anderen Ende der Welt aufwachsen. Aus beruflichen Gründen getrennte Ehepaare müssen aufs Gutenachtküsschen nicht mehr verzichten. Und Smartphones mit Anwendungen wie FaceTime eröffnen Gehörlosen revolutionäre Kommunikationswege. Über die Vorteile von Videokonferenzen im Business-Umfeld muss man heutzutage deshalb auch gar nicht allzu viele Worte verlieren: Weniger Kosten, mehr Produktivität. Web-Conferencing-Tools haben längst bewiesen, dass sie Reisekosten reduzieren, Kommunikation verbessern, Entscheidungswege verkürzen, Arbeitsbedingungen flexibilisieren und die Internationalisierung der Geschäfte verstärken.

Breites Angebotsspektrum bei Video-Conferencing-Tools

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So ist inzwischen ein lukrativer Markt entstanden, der allein im Business-Sektor letztes Jahr über drei Milliarden US-Dollar erwirtschaftet hat. Ob Google, Apple, Microsoft, IBM, Cisco, Sony oder Adobe: Jeder Top-Player der IT-Branche möchte dieses Kommunikationsmedium der Zukunft mitgestalten. Dazu kommen zahlreiche Startups, die mit innovativen und preiswerten On-Demand-Lösungen den Markt liberalisieren. Konsumenten sowie Unternehmen jeder Größe profitieren heute von einem breit gefächerten Angebot, das von populären Massenmarkt-Anwendungen über modernere Cloud-Dienste auf Mietbasis (die immer günstiger werden und komplexe Desktop- und Raumsysteme ersetzen) bis zu exklusiven Telepresence-Lösungen reicht, die in der Vorstandsebene großer Konzerne zum Einsatz kommen.

Ein neues Meeting-Erlebnis

Durch immer bessere Technik, neuere Video-Codecs und schnellere Internet-Verbindungen ermöglichen Web-Conferencing-Systeme eine natürlichere Kommunikation, schaffen örtliche Barrieren ab und verbessern die Interaktion in verteilten Teams. Dazu kommt, dass man für eine annehmbare Video-Qualität heute noch nicht mal komplexe und teure Codec-Boxen oder MCU-Anlagen (Multipoint Control Unit ) braucht. Allerdings muss man die richtige Lösung für die eigenen Zwecke finden und dazu ein konkretes Anwendungsszenario möglichst klar definieren. Will man beispielsweise regelmäßige Videokonferenzen mit fünf, zehn oder noch mehr Teilnehmern abhalten, so werden die Anforderungen an das Videokonferenzsystem anders aussehen, als wenn man meist mit nur einem Gesprächspartner kommunizieren möchte. Denn ein entscheidendes Kriterium für eine reibungslose Videokommunikation in hoher Qualität ist die verfügbare Bandbreite. Für professionelle Business-taugliche Lösungen reichen heute schon günstige Webcams für 100 Euro oder weniger. Auch rund 1 Mbit/s pro Screen genügen, um glasklare Bilder zu übertragen.

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Systeme für Ad-Hoc-Meetings

Neben der Teilnehmerzahl, der Videoqualität und der Webcam spielt die Art der Meetings eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung. Für spontane Treffen ohne große Vorbereitungen – etwa ein Treffen mit Kollegen im Home Office oder unterwegs – können sich populäre End-Consumer-Produkte wie Skype, Google Talk oder Google+ Hangouts sehr gut eignen. Sie sind leicht einzurichten und zu bedienen, sehr günstig oder sogar kostenlos und lassen sich auf fast jedem Gerät einsetzen, wie Windows, Mac, iOS, Android oder Blackberry. Daneben gibt es jedoch auch noch andere Lösungen.

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Der Skype-Herausforderer oovoo bietet kostenlose Videokonferenzen mit bis zu zwölf Teilnehmern.

Der Skype-Herausforderer oovoo bietet kostenlose Videokonferenzen mit bis zu zwölf Teilnehmern.

oovoo

Eine vergleichsweise wenig bekannte, aber mit über 50 Millionen Usern beachtenswerte Videokonferenz-Lösung ist oovoo. Das von New Yorker Entwickler stammende Tool ermöglicht Video-Konferenzen mit bis zu zwölf Personen – und das kostenlos unter Windows, Mac, iOS, Android und sogar direkt via Facebook. Laut Herstellerangaben sollen sich die virtuellen Sitzungen zudem auch unterwegs mit einer 3G-Verbindung problemlos abhalten lassen.

Im Vergleich zum Consumer-Platzhirsch Skype überzeugt oovoo mit einigen netten Collaboration-Funktionen. Dazu zählt beispielsweise das Aufzeichnen von Videokonferenzen oder die Möglichkeit, Video-Grüße an mehrere Personen gleichzeitig zu senden (nur unter Windows). Nachteilig für den Firmeneinsatz ist allerdings, dass ooVoo keine Verschlüsselung verwendet. Das Programm ist in der Standard-Variante kostenlos. Wer auf Desktop-Sharing und Videoaufzeichnungen nicht verzichten möchte, muss für den Dienst rund drei Euro im Monat zahlen.

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Mit Opentok Group Chat Embed kann man Videokonferenzen in jede beliebige Website unkompliziert integrieren.

Mit Opentok Group Chat Embed kann man Videokonferenzen in jede beliebige Website unkompliziert integrieren.

Opentok Group Chat Embed

Wer auf der Suche nach einer möglichst unkomplizierten Videokonferenz-Lösung ohne Schnickschnack ist, sollte einen Blick auf den kostenlosen Online-Dienst Opentok Group Chat Embed werfen. Damit können Anwender Videokonferenzen aus jeder beliebigen Website heraus sofort starten – ohne irgendeine Software herunterladen oder einen eigenen Benutzer-Account erstellen zu müssen. Der Clou: Webseitenbetreiber erhalten ein HTML-Code-Schnipsel für das Flash-basierte Video-Chat-Widget, das sie einfach in ihre Site einbinden. Damit eignet sich das Tool hervorragend für interne Teams, die mit einem webbasierten Projekt-Wiki arbeiten, oder auch für den Online-Support sowie Help-Desk. Dass jeder Teilnehmer sofort loslegen kann, ist eines der wichtigsten Differenzierungsmerkmale dieses Tools. Nach Herstellerangaben sind dabei bis zu zwanzig aktive Teilnehmer möglich. Die Videoqualität lässt aber im Vergleich zu anderen kostenlosen Angeboten zu wünschen übrig.

Vsee

Eine ebenfalls leichtgewichtige Video-Conferencing-Lösung für das Business-Umfeld ist Vsee, das ein Team aus Netzwerk- und Video-Spezialisten an der Stanford University entwickelt hat. Es nutzt selbst entwickelte Datenübertragungsalgorithmen, die laut Hersteller bis zu 50 Prozent weniger Bandbreite erfordern sollen, als die meisten Konkurrenzprodukte. Der Fokus von Vsee liegt vor allem auf Einfachheit, Sicherheit und der Verbesserung der Online-Zusammenarbeit. So bietet Vsee neben Video-Chats mit mehreren Teilnehmern auch File- und Screen-Sharing- mit Annotations-Funktionen. Die verschlüsselten Verbindungen und Sicherheitsstandards sollen sogar den hohen Ansprüchen von Regierungen und Militär genügen. Vsee kann man für rund neun US-Dollar im Monat mieten. Einsteiger können eine eingeschränkte Version kostenlos testen.

Web-Conferencing mit Collaboration

Wer nicht nur spontane Ad-Hoc-Meetings abhalten, sondern virtuelle Treffen mit mehreren Personen – auch solchen außerhalb des Unternehmens – planen, durchführen und protokollieren möchte, steht vor der Qual der Wahl: Denn der Trend geht eindeutig zu umfassenden Collaboration-Suites in der Cloud, die weit mehr als nur Gruppen-Video-Chats im Angebot haben. Sie stellen die effiziente Zusammenarbeit – unabhängig von Zeit und Ort – in den Vordergrund.

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WebEx Meetings gilt als eine der anspruchsvollsten Videokonferenz-Lösungen im Business-Umfeld.

WebEx Meetings gilt als eine der anspruchsvollsten Videokonferenz-Lösungen im Business-Umfeld.

Cisco WebEx

Ein Klassiker in diesem Bereich ist WebEx Meetings. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Online-Plattform, die Cisco Systems 2007 übernommen hat. In Sachen Performance, Sicherheit und Funktionalität erfüllt sie die Anforderungen anspruchsvoller Enterprise-Kunden, wird aber zu einem Preis angeboten, der auch für klein- und mittelständische Unternehmen attraktiv ist. So können Firmen bereits ab knapp 20 Euro im Monat eine leistungsstarke Videokonferenz-Infrastruktur in der Cloud nutzen, die Video-Chats mit bis zu acht Teilnehmern erlaubt. Kostenlose Mobile-Clients für Smartphones und Tablets (iOS, Android und Blackberry) liefern dem Anwender die Flexibilität, jederzeit und überall an einer Konferenz teilnehmen zu können.

Die Cisco-Lösung zeichnet vor allem aber eine Reihe interessanter Collaboration-Features aus, die gerade im Business-Umfeld oft entscheidend sind. Dazu zählen die üblichen Desktop- und File-Sharing-Funktionen, aber auch professionelle Skizzier-Tools, Whiteboards für das gemeinsame Brainstorming sowie Meeting-Bereiche, die als zentrale Drehscheibe der Zusammenarbeit dienen. WebEx konkurriert unter anderem mit Adobe Connect, Microsoft Lync Online, Citrix GoToMeeting sowie die Produkte der Firma Vidyo.

Dozeo

Eigene virtuelle Internet-Konferenzräume bietet auch das Stuttgarter Startup Dozeo mit seinem gleichnamigen Dienst an. Ohne vorherige Software-Installation lassen sich im Browser auf einem zentralen Web-Portal Meetings planen und starten, Kollegen einladen oder die Agenda schreiben. Zu den zentralen Collaboration-Funktionen zählen Screen-Sharing oder auch die professionelle Online-Präsentation von Dokumenten, Bildern und Grafiken.

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Der User kann dabei Textpassagen markieren, Bereiche verschieben oder ins Detail zoomen. Praktisch: Man kann sich in ein Meeting bei Bedarf auch telefonisch einklinken.

Dozeo gibt es im Freemium-Modell. Die funktionell eingeschränkte Gratis-Version liefert Ein-Mann-Firmen einen virtuellen Konferenzraum mit Unterstützung für bis zu fünf Teilnehmern. Wer in einem größeren Team arbeitet, muss mit mindestens neun Euro im Monat rechnen.

iMeet, Meetings.io, GlobalMeet, AnyMeeting

Dozeo muss sich in einem hart umkämpften Markt behaupten, auf dem die etablierten IT-Größen den Ton angeben und unzählige Startups ihr Glück versuchen. Viele junge US-amerikanische Anbieter richten sich an Business-User, die Video-Conferencing als zentralen Bestandteil einer umfassenden Collaboration-Plattform verstehen. Dazu gehören etwa iMeet, Meetings.io, GlobalMeet und AnyMeeting.

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Was die Kernfunktionalität angeht, gibt es unter diesen Alternativen eigentlich kaum Unterschiede. Sie alle stellen Tools bereit, um Web-Meetings zu planen und durchzuführen sowie im Team kommunizieren zu können. Ein Nachteil von Meetings.io (neulich durch Jive Software übernommen [16] ) und AnyMeeting ist, dass sie keine Mobile-Clients bieten. iMeet unterstützt immerhin iPhone und iPad, GlobalMeet zudem auch noch Android. Preislich sind alle Lösungen unter 50 US-Dollar im Monat zu haben, Meetings.io lässt sich sogar kostenlos nutzen.

Die Zukunft: Video-Conferencing wird universell

Je mehr Videokonferenz-Lösungen auf den Markt drängen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Video-Conferencing-Partner die gleiche Software nutzen. Diskussionen um das zu nutzende System gehören jedoch früher oder später der Vergangenheit an. Denn Top-Anbieter wie VidyoPolycom und andere bringen bereits Hersteller-neutrale Video-Konferenz-Systeme auf den Markt. Die deutsche Telekom hat beispielsweise in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Firma BlueJeans, Pionier in diesem Bereich, den universellen Cloud-Dienst VideoMeet gestartet. Er verbindet klassische Raumsysteme von Polycom, Tandberg, Lifesize und anderen mit populären Anwendungen wie Skype, Microsoft Lync oder Google Talk. Die Anpassungen an die unterschiedlichen Video-Codecs und Bandbreiten übernimmt die Telekom-Plattform dabei automatisch.

Die Zukunft? Die deutsche Telekom bietet mit VideoMeet einen universellen Videokonferenz-Dienst, der viele populäre Systeme verschiedener Hersteller unter einen Hut bringt.

Die Zukunft? Die deutsche Telekom bietet mit VideoMeet einen universellen Videokonferenz-Dienst, der viele populäre Systeme verschiedener Hersteller unter einen Hut bringt.

Fazit: Bessere Meeting-Erlebnisse und sinkende Preise

Rund zwanzig Jahre nach ihrem Debüt erlebt die Video-Kommunikation eine Renaissance. Grund dafür sind schnelle Breitbandanschlüsse, Smartphones und Tablets, innovative Videotechniken, robuste Cloud-Computing-Infrastrukturen und On-Demand-Lösungen, die sich jedes Unternehmen leisten kann. Große Unternehmen ersetzen teure Telepresence-Systeme im Highend-Bereich zunehmend durch einfache Cloud-basierte Lösungen, die eine gleichwertige Qualität zu deutlich niedrigeren Preisen und geringerem Pflegeaufwand bieten.

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Kleine und mittlere Betriebe tendieren zu speziellen SaaS-Lösungen, die vor allem eine reibungslose Online-Zusammenarbeit in den Fokus stellen. Hier sehen sich etablierte Anbieter wie etwa Cisco (Webex), Adobe (mit seiner Connect-Plattform) und Citrix (GoToMeeting) mit immer mehr Startups wie Dozeo, iMeet und AnyMeeting konfrontiert, die mit frischen und innovativen Ideen für viel Bewegung im Markt sorgen. Wer sich am Ende durchsetzen wird, kann man heute nicht sagen. Ein Gewinner steht bereits jetzt schon fest: Der Kunde, denn er profitiert von immer besseren Meeting-Erlebnissen, sinkenden Preisen und einer steigenden Auswahl.

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Dein t3n-Team

Lars.Schulze

schaut Euch mal Sqwiggle an, macht wirklich Spaß

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