Effektive Suchmaschinenoptimierung für das Blog-CMS: WordPress-Blogs mit SEO beflügeln
Das erste wichtige Thema ist die Adresse, unter der die Postings zu finden sind – auch als „Permalink“ bekannt. Nach der Erstinstallation hantiert WordPress mit numerischen IDs. Empfehlenswert sind dagegen Keywords in der URL. Also statt www.beispiel.de/?p=12345 dann www.beispiel.de/artikel-zu-einem-bestimmten-thema. Der Grund: Google versucht aus nahezu allem, brauchbare Informationen zu gewinnen, um diese ins Ranking einer Seite einfließen zu lassen. Die URL eines Postings ist da keine Ausnahme, im Gegenteil.
Ausschlaggebend ist die Reihenfolge der Bausteine. Faustregel: Das Wichtigste kommt immer zuerst. Je unwesentlicher das Informationselement, zum Beispiel das Veröffentlichungsdatum oder die für Google News notwendige ID des Beitrags, desto weiter hinten im Link nimmt es Platz ein. Einstellen kann man das im Backend unter „Einstellungen“, „Permalinks“. Relevante Stichwörter, die WordPress aus dem Beitragstitel (Platzhalter %postname%) automatisch erzeugt, nimmt man also entsprechend nach vorn. Das ideale Gerüst sieht wie folgt aus: /%postname%/%post_id%/.
Wichtig ist zudem die Zahl der Keywords. Werte aus der Praxis belegen, dass Google innerhalb einer Adresse maximal vier Wörter nach der Domain berücksichtigt [1]. Deshalb gilt: Der Permalink sollte kurz und knapp definiert sein, zentrale, mit Bindestrichen separierte Keywords des Artikels enthalten und dabei für menschliches Publikum lesbar und verständlich bleiben. Eine Aufgabe, die meist einen händischen Eingriff erfordert. Denn standardmäßig generiert sich die URL aus dem kompletten Beitragstitel und wohl nur sehr selten besteht der aus weniger als fünf Begriffen. Beim Verfassen und Editieren der Posts hat der Autor unter dem Überschriftsfeld deshalb eine direkte Möglichkeit, die Adresse anzupassen.
Schnelle Ladezeiten für Mensch und Maschine
Die Ladezeit eines Blogs ist einer der wenigen Faktoren, die Blogger nicht unbedingt ernst nehmen. Aber es gibt handfeste Beweise für den Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit einer Website und der Position in den Suchergebnissen: Antwortet eine Website sehr träge auf Googles Anfragen, reduziert die Suchmaschine die Häufigkeit und die Tiefe der Indexierungen – keine guten Voraussetzungen für vordere Plätze.
Als erstes bietet es sich an, testweise Plugins abzuschalten. Denn auch wenn eine Erweiterung zu Beginn tadellos funktioniert hat, könnten sich mit der letzten Aktualisierung Fehler eingeschlichen haben, die sich negativ auf die Performance des Systems auswirken. Auch hier gilt der Leitsatz: Weniger aktive Plugins minimieren die Ausführungszeit der Artikelseiten (und steigern übrigens zugleich die Sicherheit).
Für eine generelle Temposteigerung empfiehlt sich der Einsatz eines der mittlerweile sehr ausgereiften Caching-Plugins, die dynamische Blogseiten in statisches HTML umwandeln und so zeitintensive Datenbankzugriffe und Parsing-Prozesse einsparen. Meist bringen sie zugleich weitere interessante, gewinnbringende Techniken mit, wie zum Beispiel GZIP-Komprimierung oder Gruppierung der CSS- und JavaScript-Dateien. Empfehlenswert sind hier Web Optimizer [2], W3 Total Cache [3] und WP Super Cache [4].
Verspricht keine der Methoden eine Besserung, lohnt sich nicht selten ein Blick in die Firefox-Erweiterung Firebug [5]. Wer sie noch nicht kennt: Seitenelemente werden samt Ladezeiten übersichtlich aufgelistet und stehen so für eine detaillierte Analyse zur Verfügung. Im Nu kann man feststellen, ob nicht in Wirklichkeit beispielsweise der Server lahmt. Auch der Artikel „High-Performance-Websites“ ab Seite 83 liefert wichtige Tipps.
Schwerpunkte im Seitentitel setzen
Die schon genannte Devise „Wichtiges zuerst“ gilt auch beim Titel der Seiten. Zudem sollte er nur das Notwendigste enthalten. Der Blogname samt Untertitel macht beispielsweise auf der Startseite eine gute Figur, auf Unterseiten eher weniger. Simple Regel dazu: In den Titel gehören nur Informationen mit Bezug zum Artikel.
Zahlreiche SEO-Plugins für WordPress erlauben eine benutzerdefinierte Formatierung des Seitentitels: So kann die Reihenfolge der Bestandteile abhängig vom Bereich (Startseite, Beitrag, Kategorie etc.) variabel und mit wenigen Klicks definiert werden. Ein Beispiel ist hier SEO Title Tag [6]. Darüber hinaus kann man die automatisch generierten Titel damit manuell anpassen. Auf diese Weise justiert man gezielt nach, ohne das Template zu verändern.
Sinnvolle Benennung der Bilddateien
Bilder oder Videos gehören zu einem guten Blogpost meist dazu. Auch Google sieht darin eine Bereicherung und zieht eingebundene Dateien in die Berechnung des Rankings mit ein [7]. Ein weiterer Vorteil der Bildoptimierung ist eine bessere Platzierung in der „Universal Search“: Bei einer Suchabfrage werden schon lange nicht mehr nur Websites als Treffer ausgegeben, sondern auch Bilder – die dann wiederum auf die entsprechende Seite führen.
Der stumpfe Upload der Bilder und die Einbindung in den Artikel reichen dabei selten aus. Die Suchmaschine muss von der Wichtigkeit der Bilder und ihrer Zugehörigkeit zum Thema erst überzeugt werden, indem man sie mit geeigneten Eigenschaften und Informationen bestückt.
Die Zusammensetzung des Dateinamens ist hier bedeutungsvoll. Bestenfalls beinhalten die Bilder schon vor dem Upload im Namen drei bis fünf sinnige Schlagwörter aus dem Artikelkern. Einige der auf dem Markt verfügbaren SEO-Plugins übernehmen diese manchmal zeitraubende Aufgabe und editieren die Datei nach der Server-Übertragung selbstständig, wobei der eingegebene Text aus dem Alt-Tag als Quelle dient. Wahlweise hat man nach dem Upload der Grafiken selbst die Möglichkeit, die Felder für den Bildtitel und die Beschriftung um passende Vokabeln zu ergänzen.
Fazit
Die genannten Empfehlungen zur Optimierung haben einen wichtigen Vorteil: Unter Bloggern kommen die vorgestellten Methoden kaum bis gar nicht zum Einsatz. Altbekannte und bis zur jetzigen Stunde sehr verbreitete SEO-Maßnahmen sollen trotzdem nicht vergessen werden: Dazu gehören eine Sitemap im XML-Format oder die Pflege aussagekräftiger Descriptions der Seiten [8]. Ebenso nicht zu vergessen: Zahlreiche Verlinkungen zwischen den Blogseiten sorgen für „gesundere Durchblutung“. Relevante Begriffe sollten durch Formatierungen wie fett oder schräggestellt hervorgehoben sein und damit Bedeutsamkeit signalisieren.
Aber trotzdem nicht vergessen: Nichts ist so wichtig wie einzigartiger, qualitativ hochwertiger Inhalt.
Sehr schöner Beitrag in der Print-Ausgabe!
Ein weiteres geeignetes CMS-System ist aus meiner Sicht TYPOlight. Wir haben damit bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht, sowohl bei unser eigenen Webseite, als auch bei den unserer Kunden.
Guter Beitrag, dankeschön :)
Sehr schöner Beitrag in der Print-Ausgabe!
Ich habe noch nicht so recht die Funktionsweise von wpSEO verstanden. Das ist zwar nicht der Beitrag des Artikels, aber indirekt kann dieses Tool die beschriebenen Thematiken umsetzen. Schaltet sich das Tool automatisch ab, wenn die monatlichen Abos gekündigt würden?
Nutze an sich immer das AllInOneSeoPack.
Daher auch nur eine Erweiterung :)
Interessantes Thema, vor allem, wenn man so wie ich noch relativ neu in der Materie ist. Für die Suchmaschinenoptimierung habe ich mir auf meinem WordPress-Blog http://www.projekt-jow.de ein SEO-Plugin installiert, welches eigentlich schon fast alles alleine übernimmt :)
The details are delivered in such a way that I have retained it into my memoir. Impressive blog post.