So lassen sich auch langweilige Produkte mit Content-Marketing verkaufen
Ross Hudgens, Gründer der Agentur Siege Media aus San Diego, hat bei SlideShare eine interessante Präsentation veröffentlicht: Sie gibt Tipps, wie Marketer für vermeintliche langweilige Produkte spannenden Content erstellen können. Nicht jedes Unternehmen verkauft schließlich Produkte, die Menschen begeistern oder Dienstleistungen, die Kunden emotional ansprechen. Auch Unspektakuläres muss beworben werden, damit es seine Kunden findet. Als Beispiel führt Hudgens Handwerkerleistungen sowie die oft ungeliebte Toilettenreinigung an. Das sich Content-Marketing generell lohnen kann, hat sich schon an anderer Stelle gezeigt.
Den richtigen Dreh fürs Content-Marketing finden
Hudgens rät zu einer Herangehensweise in drei Schritten:
- Eine Strategie entwickeln
- Content entwickeln
- Den Content promoten
Diese Strategie lässt sich natürlich immer anwenden. Spannend wird es, wenn man sich die einzelnen Punkte genauer ansieht. So rät er zu einer klaren Fokussierung, die nicht das Produkt oder die Dienstleistung in den Vordergrund stellt, sondern die Geschichten, die es dazu zu erzählen gibt. Außerdem soll man sich selbst und das Unternehmen nicht zu ernst nehmen.
Bei der Entwicklung des Contents helfen Suchvorschläge, bekannt aus der Keywordrecherche. Marketer sollten laut Hudgens insbesondere den Long Tail ansprechen. Content, der seine Leser in der Nische findet. Nischen können die Stadt oder die Region sein, in der das Unternehmen sitzt, spezielle Informationen zu den einzelnen Berufen und Stellen im Unternehmen und natürlich Beiträge, die konkrete Probleme lösen.
Bei der Bewerbung des Contents stehen naturgemäß soziale Netzwerke und Viralität im Fokus. Da es sich oft um Nischenthemen handelt, sollte die Anzahl der Likes und Tweets laut Hudgens nicht in den Buttons angezeigt werden. Gerade hier wäre die niedrige Zahl wohl zunächst frustrierend. Klassische PR-Maßnahmen wie Pressemitteilungen runden die Strategie ab.
Update Auf vielfachen Wunsch haben wir noch ein paar Praxisbeispiele ergänzt.
Bei der Frage, was einem unspektakulären Produkt zur einer spannenden Story verhilft, zeigt Ross Hudgens am Beispiel der Firma Intuit, die früher eine sehr beliebte Onlinebanking-Software verkaufte. Der Corporate-Blog von Intuit, das in erster Linie Buchhaltungssoftware für kleine Unternehmen anbietet, könnte sich mit drögen Themen wie den Schwierigkeiten bei Kreditkartentransaktionen beschäftigen oder aber knackige Tipps für kleine Unternehmen aufbereiten. Der Blog von Intuit gibt der Zielgruppe deshalb Tipps, die sie für ihren Unternehmenserfolg braucht.
Die Botschaft der Toilettenpapiermarke Charmin verbreitet sich über Humor. Schließlich ist das, wofür man das Toilettenpapier braucht, nicht unbedingt ein Thema, das zu gepflegter Konversation einlädt. GE Appliances, das unter anderem Geräte zur Wasserentkalkung verkauft, geht ebenfalls den Weg des Nutzwertigen. Sie informieren anhand einer Karte der USA ihre Kundschaft, wo mit hartem Wasser zu rechnen ist und woran man es erkennt. So wird aus dem zunächst langweilig erscheinenden Produkt des Wasserentkalkers etwas, was die Kunden direkt berührt, weil sie das Wasser täglich brauchen, ihnen die Ursachen aber gar nicht bewusst sind.
Nicht besonders ergiebig der Artikel bis auf den Tip mit dem Storytelling. Ein Beispiel ?
War’s das schon ?
So verkauft man also langweilige Produkte. Echt spannend…
Den Artikel hättet ihr euch auch schenken können.
Oder zumindest Seite 2 anlinken :)
Hallo zusammen,
leider sind gestern im Laufe des Abends die eingebetteten Folien „verschwunden“. Ohne die macht der Artikel natürlich keinen Sinn und sieht nach Stückwerk aus. Jetzt sind sie wieder da.
Nichts für ungut Timo, aber die Folien machen den Artikel jetzt auch nicht viel besser. Einfach nur zu sagen Storytelling um ein langweiliges Produkt herum ist der Key das ist schon nen bisschen arg pauschal und nichtssagend. Vor allem wie ist denn die Story um das Klopapier?
Hallo Olaf,
das Klopapier selbst hat keine eigene Story, aber wie Du auf Folie 31 sehen kannst, gelingt es den Machern von Charmin zB durch den Vergleich mit dem Kaffee trotzdem eine Botschaft zu finden, die sich verbreitet.
Das trifft vielleicht nicht jedermanns Humor…
So wie ich das verstehe, ist die Toilette nur ein (möglicherweise fikitives) Beispiel für vermeintlich langweilige Themengebiete. Wie genau der Text lautet, wäre dann auch egal.
Gerade für Einsteiger bietet die Präsentation ja doch ein paar hilfreiche Tipps zur Planung, Erstellung und Vermarktung von Inhalten: Personas beispielsweise, mit Buffer als Best-Case. Der Fokus auf den Inhalt, nicht das Unternehmen. Außergewöhnliche Ideen am Beispiel der Infografiken. Die Recherche mittels Keywordtools, die zwar jeder SEO kennt aber eben nicht per se alle „Marketer“ – und einiges mehr, das ich jetzt nicht raussuchen möchte.
Dem Vortragenden ging es – wenn ich das richtig einschätze – gar nicht so sehr um die tatsächliche Umsetzung, sondern vielmehr um die Scheu einiger Unternehmen, sich an eigenen Inhalten zu versuchen.