Viele Zahlen, große Tabellen, monotone Arbeit – Microsoft Excel ist ein langweiliges Arbeitstool. Nur die wenigsten schauen gern acht Stunden am Tag ein Sheet an und füllen es mit Zahlen und Formeln.
Dass das Tabellentool von Entwickler Microsoft auch spaßig sein kann, beweist die Microsoft Excel World Championship 2023. Excel ist dabei ein E‑Sport, und die Besten der Besten waren am 10. Dezember in Las Vegas, um in den Finals den:die Weltmeister:in zu bestimmen. Wer zugeschaut hat, hat das volle Sportspektakel bekommen: laute Fans, schreiende Kommentatoren wie beim Wrestling und ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 25.000 Dollar.
So funktioniert die Excel-WM
Die einst langweilige Bürosoftware ist jetzt sexy. Das hat der Financial Modelling World Cup, die Organisation hinter der Excel-WM, geschafft. Denn die Teilnehmenden müssen bei dem Wettbewerb nicht einfach nur Zahlen in eine Tabelle eintragen.
Angetreten wird in einer Art Battle-Royale-System, in dem die Teilnehmenden sogenannte Cases vorgelegt bekommen. In diesen Fällen müssen die E‑Sportler:innen verschiedene Prognosen treffen und kreative Lösungswege für genannte Probleme suchen. Zum Üben haben die Organisator:innen sogar frühere Cases zur Verfügung gestellt. Die sind teilweise kostenlos oder für 20 Dollar erhältlich.
Das Halbfinale fing mit dem Case „Excel Superheros“ an, einem fiktiven Excel-Wettbewerb, angelehnt an die echte WM. In der Tabelle haben alle Teilnehmenden Punkte für ihre Fähigkeiten in sieben Kategorien bekommen. Diese basieren auf früheren Cases. In dem Wettbewerb sollen nun die echten E‑Sportler:innen vorhersagen, wer am besten bei dem Turnier abschneidet, welche Cases für wen am besten geeignet sind und wie die jeweilige Tagesform deren Leistungen beeinflusst.
Für jede gelöste Aufgabe gibt es Punkte. Wer innerhalb Zeitlimits von zwei Stunden pro Case die meisten Punkte hat, gewinnt. In klassischer Battle-Royale-Manier wird nach einer gewissen Zeit eine Person eliminiert.
Gewonnen hat der Favorit Andrew Ngai. Der Australier ist jedoch nicht Vollzeit-E‑Sportler, zumindest nicht ganz. Hauptberuflich arbeitet er nämlich bei Taylor Fry, einem Unternehmen, das sich auf Datenanalyse spezialisiert hat.
Wer jetzt nicht nur zur regulären Arbeitszeit Lust auf die Office-Software hat, kann auch in der Freizeit seinen E‑Sport ausüben. Teilnehmen kann nämlich jede Person, die sich bei dem Wettbewerb anmeldet. Die vergangene Saison begann am 19. Januar. Wann und wo die neue WM stattfinden wird, steht noch nicht fest.
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