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Digitale Gesellschaft
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Kolumne: Wie erklär ich’s meiner Mutter? Was ist ein BarCamp?

Wie erklärt man seiner Mutter, dass man am Wochenende auf einem BarCamp ist – und vor allem, was ein BarCamp überhaupt ist? Gar nicht so einfach. Hier ein fiktives Gespräch zwischen t3n-Redakteur Jan Tißler und seiner Mutter.

Von Jan Tißler
2 Min. Lesezeit
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Mutter: Und was hast Du Schönes am Wochenende vor?

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Jan: Ich bin auf einem BarCamp.

Mutter: Camping? Bei dem Wetter?

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Jan: Nein, nein. Da wird nicht gecampt.

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Mutter: Aber da gibt’s dann eine Bar?

Jan: Ja. Nein. Also nicht direkt. Das hat mit einer Bar nichts zu tun.

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Mutter: Ha, ha, klar. Deiner alten Mutter kannst Du ja alles erzählen.

Jan: Also eigentlich ist der Name ein Gag, den nur Programmierer verstehen. „Bar“ ist ein Beispielwert. Das heißt praktisch „irgendwas“. Ein anderer solcher Wert ist „Foo“. Und die BarCamps sind ein Gegenentwurf zu den FooCamps.

Mutter: Aha, sehr lehrreich. Und was ist jetzt der Unterschied zwischen FooCamp und BarCamp?

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Jan: Bei FooCamps geht nichts ohne Einladung. Foo steht nämlich für „Friends of O’Reilly“ und Tim O’Reilly ist im Internet eine ganz große Nummer. Alles sehr elitär. Bei BarCamps ist das genau anders. Jeder kann hinkommen. Und vor allem kann jeder mitmachen. Beim BarCamp gibt es keine Zuschauer, keine passiven Besucher. Jeder soll seinen Teil zum Ganzen beitragen.

Mutter: Klingt anstrengend.

Jan: Ja. Nein. Das klingt immer viel dramatischer, als es ist. Beim ersten Mal war ich auch abgeschreckt. Aber in Wirklichkeit geht es auf den BarCamps total nett und entspannt zu. Das ist richtig familiär. Und dann unterhält man sich über alles, was interessiert. Meistens geht es um Computer- und Internet-Themen, aber muss es nicht. Daneben gibt es inzwischen BarCamps zu ganz anderen Bereichen wie Bibliothekswesen und solche Dinge.

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Schnappschuss vom BarCamp Cologne 3

Mutter: Also ihr steht zusammen und redet?

Jan: Auch. Eigentlich geht es um die „Sessions“. Die schlägt einer vor, weil er sich in einem Thema auskennt und es anderen gern vorstellen möchte oder mit uns diskutieren will oder was auch immer. Das ist dann ein bisschen wie bei einer Konferenz, nur viel offener und lockerer. Manche sagen deshalb auch „Un-Konferenz“.

Mutter: Und was für „Sessions“ gibt’s da jetzt am Wochenende?

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Jan: Das wird erst festgelegt, wenn alle da sind.

Mutter: Du fährst da hin und weißt nicht, was passiert? Und wenn gar nichts passiert?

Jan: Da passiert jedes Mal etwas. Es gibt immer Leute, die schon Ideen mitbringen. Manchmal ergeben sich durch Gespräche weitere. Und ganz oft ist es so, dass wieder andere ganz spontan etwas anbieten. Das soll auch alles gar nicht so professionell und glattgeschliffen sein. Es kommt mehr darauf an, Wissen miteinander zu teilen und sich kennenzulernen. So in der Art.

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Mutter: Und abends zu feiern.

Jan: Sagen wir mal so: Die meisten sind der Idee nicht abgeneigt, auch am Abend noch miteinander zu reden.

Mutter: Klingt irgendwie ziemlich nett.

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Jan: Ist es auch.

Mutter: Okay. Du hast mich überzeugt: Ich komme mit.

Jan: Was? Wie? Also… Ich…

Mutter: Ja bitte?

Jan: Ich meinte: Klar. Gern. Warum nicht?

Bildnachweis für die Newsübersicht: Grafik von Tine Steiss

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35 Kommentare
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Dein t3n-Team

der WebArchitekt

Hehehe sehr schön geschrieben. Ich hatte ein solches Gespräch erst gestern mit einem Freund, der zwar computer-affin ist, aber eben über Bar und Camp ähnlich gestolpert ist.

Antworten
assbach

hahah, genau – sehr gut ! :)

Antworten
Connie

irgendwo hab ich den Text schon mal gelesen, …

ist das ein Herüberschwappen von der Leipziger Buchmesse und dieser Plagiatsdebatte? ;=)

Antworten
Stefan Evertz

Besonders erschreckend: Ich erkenne den Raum auf dem Photo wieder ;)

Sehr schöner Text und ein guter Einstieg für ein BarCamp-Wochenende – Danke!

Antworten
Christian Rohweder

Sehr genial erklärt, danke schön. Und viele Grüße an die Mutter ;-)

Antworten
Sascha Bauer

Sorry, aber erklärt hat der Text wirklich nichts. Wer nicht weiß worum es geht, wird nach dem Lesen auch nicht schlauer sein. Aber wahrscheinlich soll das so ein elitärer Post sein, der nur von denen verstanden werden soll, die eh schon alles wissen!? :)

Antworten
Anja Beckmann

Sehr schöner Artikel! Vielleicht kannst du einen Gesprächsleitfaden für meine Familie entwerfen? Meine Lieben haben auch nach zehn Jahren noch nicht wirklich verstanden, was ich beruflich mache ;-)

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der WebArchitekt

@Anja

Ich nehme gern das Video vom Handelsblatt (elektronischer Reporter Folge 37) um es in 10 Minuten zu „erklären“ ;-)

Antworten
Manuel Schmutte

Perfekt für Mama, aber auch für Unternehmen… – Hier gibt es noch ein nettes Video zum Thema Sponsorensuche für BarCamps http://www.kassenzone.de/2010/03/04/barcamp-sponsoring-movie/

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Poker

hehe..diesen text hab ich soweit ich mich richtig entsinne schonmal irgendwo im netz gelesen… immer wieder aufs neue lustig ;)

Antworten
Jürgen

Ein sehr guter Artikel – werde mal versuchen meiner Mama alles zu erklären..

Antworten
Hausverwalter

Ist es eine Lüge, wenn ich meiner Mutter erzähle, dass ich zu einer Art „Kongress“ fahre?! :-)

Antworten
Christian Allner

Ich hab mir den Beitrag mal für unsere aktuelle Podcastfolge als Quelle genommen. :)

http://onlinegeister.com/folge006

Geht auch um Barcamps – passt also perfekt rein!

Antworten
ziska72

Stereotyp, sexistisch und aufschlussreich – spiegelt diese Haltung noch die der Digital Natives? Das wäre traurig. Wenn nicht, benennt den Artikel doch einfach um in „Wie erklär ich’s meinem Vater?“.

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