Wie lange lebt ein Tweet? [Studie]
Halbwertszeit eines Tweets: 18 Minuten
Wer viel twittert, kommt an der Frage nicht vorbei, wie lang die durchschnittliche (Über-)Lebensdauer seiner Tweets eigentlich ist. Eine Möglichkeit, etwas darüber auszusagen, sind die Retweets. Sie zeigen zwar nicht, wie viele Nutzer den Tweet tatsächlich gelesen haben. Aber sie legen dar, wie lange die Nachricht umherschwirrt und wie lange ihre Blütezeit ist, bevor das Retweeten wieder abnimmt. Diese Halbwertszeit liegt laut Peter Bray bei durchschnittlich 18 Minuten.
Der seomoz-Autor hat Statistiken zur Überlebensdauer von Tweets erhoben. Das größte Problem dabei war, dass sich die Gesetzmäßigkeiten beim Retweeten stark unterscheiden, je nachdem, wie groß die Folgschaft eines Nutzers ist: „Nutzer mit einer großen Anzahl an Followern können auch nur ein einziges Wort twittern, und erzielen trotzdem viele Retweets.“ Deshalb hat sich Bray mehr auf die Gruppe derer fokussiert, die eine überschaubare Anzahl von Followern haben.
Einige interessante Feststellungen und Ergebnisse seiner Statistiken, die ihr im Ganzen hier lesen könnt:
- Insgesamt haben die Tweets von Nutzern mit großer Anhängerschar zwar eine längere Lebensdauer als die von Nutzern mit kleiner Gefolgschaft. In der zweiten Gruppe gibt es aber eine beachtliche Anzahl von Ausreißern.
- Je länger ein Tweet auf der eigenen Seite oben steht, desto länger ist seine Lebensdauer. Je mehr man twittert, desto kürzer ist also die Lebensspanne eines einzelnen Tweets. Weniger ist insofern mehr!
- Die meisten Retweets kommen über offizielle Twitter Clients, allen voran Twitters Web-Client, Twitter for iPhone und Twitter for Android. Bei Desktop Clients wie Twitter for Mac geht das Retweeten sehr schnell, bei Kurationsdiensten wie Flipboard dauert es länger.
Interessant ist die aufgeworfene Frage, wann die beste Zeit zum Twittern ist: Dann, wenn die meisten eigenen Follower online sind? Oder dann, wenn die meisten Nutzer offline sind, weil eigene Tweets angesichts mangelnder Konkurrenz eher geteilt werden?
Am ehesten lässt sich aus der Analyse sicherlich der Rat ziehen, es mit der Häufigkeit eigener Tweets nicht zu übertreiben, damit sich die Postings nicht gegenseitig „kannibalisieren“.
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Foto: iStockphoto.com/pressureUA