Nachhaltigkeit in IT-Konzernen: Wie Apple, Hewlett Packard, Samsung und Lenovo abschneiden
Nachhaltigkeistanalyse benotet IT-Unternehmen von „D“ bis „A“ für Anleger
Die Rating-Agentur Oekom Research benotet die sozialen und ökologischen Leistungen von Unternehmen – exklusiv für Anleger die in nachhaltige Unternehmen investieren wollen. Der Analyse sind auch die großen IT-Hersteller unterzogen wurden. Darin wird unter anderem festgestellt, dass Hewlett Packard (HP) gut und Apple nur mittelmäßig abschneidet. Die Unternehmen werden auf einer Skala von „D“ bis „A“ benotet, jeder Buchstabe wird noch einmal in einen Negativ- (D-), Mittel- (D) und Positivwert (D+) unterteilt.
Platz 1 bis 3 in Nachhaltigkeit: HP, Lenovo und Apple
Einige Auszüge aus dem Oekom-Bericht hat das c’t-Magazin veröffentlichen dürfen: Als Branchensieger ging Hewlett Packard hervor mit der Bestnote „B“. Eine der Stärken des Hardware-Herstellers besteht darin, dass das Unternehmen wichtige Zulieferer bei der Einführung von Standards in den Bereichen Arbeitnehmerrechte, Arbeitssicherheit und Gesundheit unterstützt. Weniger gut werden schwere unternehmensethische Kontroversen innerhalb der letzten Jahre ausgelegt.
Auf dem zweiten Platz befindet sich Lenovo mit der Note „B-“. Das Unternehmen hat gute Maßnahmen zur Verlängerung der Produktlebensdauer vorgenommen. Zu den Schwächen gehört jedoch, dass Lenovo keine Unterstützung von Initiativen zum Aufbau von Recyclingstrukturen in Entwicklungsländern zugesichert hat.
Auf Platz Drei ist Apple mit der Note „C+“ gelandet. Der IT-Riese aus Cupertino hat vor allem Punkte durch die Verringerung des Gebrauchs beziehungsweise dem Ersatz von gefährlichen und giftigen Substanzen in der Produktion gesammelt. Auf der Negativliste steht jedoch auch, dass Apple durch mangelnde Transparenz bezüglich der Umsetzung einer Klimaschutzstrategie aufgefallen ist.
In dem c’t-Auszug folgen außerdem der Reihe nach Fujitsu (C+), Sony (C+), Samsung Electronics (C+) und Acer (C) – wo andere große Branchengrößen wie Microsoft gelandet sind, wird leider nicht ersichtlich.
Kriterien und Benotungssystem der Nachhaltigkeitsanalyse von Oekom Research
Oekom Research wertet Informationen aus, die die IT-Protagonisten von sich aus und auf Anfrage preisgeben. Hinzugezogen werden aber auch Analysen von Gewerkschaften sowie Menschenrechts- und Umweltorganisationen. Die Hauptkriterien, die geprüft werden, sind die Arbeitsbedingungen in der Zulieferkette, die Reduzierung beziehungsweise Substitution von Gefahrstoffen in Produkten, die Energieeffizienz der Produkte, die Maßnahmen zur Rücknahme, Recycling und Wiederverwendung von Produkten sowie die Kundeninformationen zu Energiesparpotenzialen und Gefahrstoffen.
Die Benotung läuft indes so ab: Das Unternehmen bekommt Punkte, sobald es sich öffentlich für nachhaltige Maßnahmen verpflichtet. Tauchen dann aber glaubwürdige Berichte auf, die die Maßnahmen negieren, werden die Punkte wieder abgezogen. Gibt ein Unternehmen öffentlich keine Angabe zu einer Kategorie ab, wird automatisch die schlechteste Note vergeben. Rein theoretisch kann ein Hersteller also auch fälschlicherweise schlecht benotet werden – es ist jedoch unwahrscheinlich, dass ein IT-Konzern mit imagefördernden Maßnahmen hinter dem Berg hält.
via www.heise.de