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Project Fi: Google wird zum Netzbetreiber mit innovativen Tarifen – in den USA

Google hat angekündigt, in den USA ab sofort auch als Mobilfunkanbieter aktiv zu werden. Neben günstigen Tarifen soll sich das neue Angebot vor allem durch moderne Features auszeichnen. So werden zum Beispiel WLAN-Hotspots automatisch zur Verbesserung der Netzqualität verwendet.

Von Moritz Stückler
2 Min. Lesezeit
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Schon seit vielen Wochen kursierten Gerüchte in den Medien, dass Google bald auch zum Netzbetreiber werden möchte. Heute hat Google diese Pläne endlich öffentlich vorgestellt. Wie man es aus Mountainview gewohnt ist, stecken viele kreative und innovative Ansätze hinter dem neuen Angebot namens „Project Fi“.

Project Fi arbeitet in den Netzen von T-Mobile und Sprint

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Im klassischen Sinne ist Project Fi ein einfaches Mobilfunktnetz. Da Google natürlich kein eigenes Netz unterhält, kooperieren sie mit T-Mobile und Sprint und nutzen deren Netze. Interessant dabei ist die Tatsache, dass T-Mobile ein GSM-Netz unterhält (wie es in Europa überall üblich ist), wohingegen Sprint sein Netz mit CDMA-Technologie betreibt. Bei den 4G-Netzen haben sich aber beide Betreiber auf den LTE-Standard geeinigt. Nur sehr wenige Smartphones können mit beiden Technologien umgehen – darunter auch das hauseigene Nexus 6 von Google bzw. Motorola. Das scheint einer der Gründe zu sein, wieso das neue Mobilfunknetz zunächst nur für Nexus-6-Nutzer zugänglich ist. Google scheint aber in Kooperation mit dem Chiphersteller Qualcomm auch noch weitere Hardware-Eigenschaften beim Nexus 6 angepasst zu haben.

Unterbrechungsfreier Wechsel zwischen WLAN, LTE, GSM und CDMA So sollen Gespräche in Googles Mobilfunknetz ohne Unterbrechung zwischen verschiedenen Netzen hin- und hergereicht werden können. Dabei ist vermutlich sowohl der Übergang von GSM zu CDMA gemeint, als auch die Einbeziehung von verfügbaren WLAN-Hotspots. Über ein Netz von tausenden Hotspots soll das Nexus 6 in Kooperation mit Project Fi immer über optimale Netzqualität verfügen. Die von Google vergebene Telefonnummer kann aber auch von allen anderen Geräten wie Tablets oder Desktop-PCs verwendet werden. Voraussetzung auf der Software-Seite ist die Verwendung der Google-Hangouts-App bzw. Webseite, über die sämtliche Anrufe abgewickelt werden.

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Project Fi: Google ist ab sofort auch Netzbetreiber. (Bild: Google)

Project Fi: Google ist ab sofort auch Netzbetreiber. (Bild: Google)

10 Dollar pro Gigabyte – Restvolumen wird erstattet

Innovativ geht Google auch bei der Preisgestaltung vor: Nutzer zahlen eine Grundgebühr von 20 US-Dollar pro Monat, dafür erhalten sie eine Telefon- und SMS-Flatrate. Darüber hinaus bezahlen sie 10 Dollar für jedes Gigabyte Datenvolumen. Wer zwei Gigabyte pro Monat verbraucht bezahlt also demnach 40 US-Dollar. Eine Besonderheit ist dabei, dass nicht verbrauchtes Volumen am Monatsende dem Nutzer wieder gutgeschrieben wird. Wer von zwei Gigabyte also nur 1,4 verbraucht bekommt am Ende eine Rückerstattung von sechs Dollar. Das Datenvolumen ist außerdem auch im Ausland gültig (nur mit 3G-Geschwindigkeit). Tethering (das Bereitstellen der Mobilfunkverbindung für andere Geräte) ist ebenfalls erlaubt.

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Project Fi Erstmal nur mit Einladung und Nexus 6

Zusätzlich zur Beschränkung auf einen einzigen Smartphone-Typ lässt Google momentan nur wenige Nutzer in das Netzwerk. Interessenten können sich auf der offiziellen Project-Fi-Webseite vormerken lassen und werden dann informiert wenn sie sich tatsächlich anmelden können. Vermutlich wird Google diese Beschränkung irgendwann aufheben, und hoffentlich auch andere Smartphones zulassen. Um über internationale Expansionen zu diskutieren ist es noch deutlich zu früh, aber den amerikanischen Markt könnte das Unternehmen mit diesem kundenfreundlichen Angebot deutlich aufmischen.

via googleblog.blogspot.de

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Hier können wir wohl lange warten

Erinnert wegen der Kunden-zentrierten Kombination von Netzen teilweise an Amazons Kindle-Whisper-Net oder wie das hiess für die ersten Kindle-Modelle wo man in 140 oder wie viel auch immer Ländern seine (nicht unbedingt billigen) Zeitschriften und Bücher per EDGE aufs Kindle bekam wenn kein WiFi in der Nähe war. Ich glaube erst später gabs Kindles ohne diese Funktion.

Das eine Standbein sind ja die vielen WiFis. Davon hat Android ja eine Karte und Google kennt durch Android bei Bedarf auch die Einlog-Daten.
90% von USA sind also möglicherweise besser und preisgünstiger (=kostenlos nutzbare WiFis) ausgebaut als hier.

de.wikipedia.org/wiki/CDMA2000 eigentlich heisst es CDMA2000.

SMS-Flatrate ist dort vielleicht normal aber bekämpft natürlich auch WhatsApp/Facebook.

Leider baut Google praktisch alles nur in USA aus oder lässt es stagnieren und wir warten ewig darauf (Google Wallet, Google Glass,…).
http://www.golem.de/news/konzernanwalt-google-und-street-view-in-deutschland-erfolglos-1504-113295.html

Nett ist vielleicht das das Nexus damit vielleicht mehr Funk-Standbeine hat als die Konkurrenz und genau deshalb mit Multi-SIM oder Soft-SIM ein extrem beliebtes Gerät werden könnte welches im Gegensatz zu vielen zurückgelassenen Großkonzern-Handies sogar noch Android-Updates bekommt.
Google könnte die Soft-SIM mit dem Google-Play-Konto verknüpfen und verrechnen und am örtlichen US-Flughafen bucht man sich im Free-WiFi im Google-Android-Play-Store ein Kontingent sobald man gelandet ist. Aber dafür müssen die Manager vielleicht erst irgendein Startup für viel Geld kaufen.
Ihr propagiert hier ja immer wieder das man möglichst viele Zahlungs-Methoden anbieten soll. Mehrere nutzbare Funknetz-Standards sind etwas vergleichbares.

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Ribert

Endlich bekommen Mobilfunkanbieter mal „richtige“ Konkurrenz. Dieser Einheitsbrei hier und dort ist ja nicht mehr auszuhalten.
Ich bezahle 35 € Für Telefon und SMS Flat und mir kommt es noch immer vor wie in den 90er Jahren. Es hat sich einfach nichts getan, hier kommt keine neue Technik mehr zustande.

Typisch deutsch.

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Hier können wir wohl lange warten

@Ribert: Im Prinzip macht Google aber ähnliches wie hier Drillisch, Mobilcom, Medion, Fonic,… u.ä: Man kauft Kontingente ein und vermarktet sie unter eigenem Namen.
Ob sich dadurch innovative oder günstigere Tarife entwickeln, ist unklar.

Man könnte in USA Hotspot-Anbietern YouTube+-Abos (Bessere Video-Auflösung, weniger Werbung) anbieten für jeden Tag den sie den Hotspot offen lassen. Dank Android kennt Google jeden Hotspot und seine GPS-Position und kann die bewohnten Gegenden zu vielleicht 90% durch WiFi abdecken und die anderen Lücken in unbewohnten Gegenden (Bauernhöfe die Meilen auseinander sind) auch teilweise.
Mobilfunk würde nur dort benutzt wo kein WiFi ist. Ein WiFi-Bürger-Netz durch Google wäre dort (aber wohl nicht hier) ratz-fatz möglich. Die Frage ist ob die Google-Manager auch so denken oder lieber die Kunden-Gelder den Mobilfunkern zufliessen lassen.

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