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Content first: Workflows im Zeitalter von responsive Webdesign

Auch in diesem Jahr drehte es sich auf der Developer Week um UX- und UI-Design. Im Panel von Patrick Lobacher haben wir uns inspirieren lassen.

Von Jessy Kösterke
2 Min. Lesezeit
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(grafik: 2opx.com)


95 Prozent aller Workflows sehen wie folgt aus: Zuerst kommt die Planung oder das Konzept, gefolgt von Wireframes und Prototyping, dem Design und anschließend der Entwicklung, wo Front- und Backenentwickler irgendeine Magic machen. Und zu guter Letzt wird das Ganze mit Content gefüllt.

Was hat sich geändert?

Leider funktioniert das nicht mehr. Warum? Weil wir immer mehr neue Endgeräte haben. Es gibt nicht mehr die Standardmaßen von Desktop, Tablet und Smartphone – alleine Android hatte 2015 über 24.000 Geräte. Eine Website wird auf den verschiedensten Geräten ausgeben, vom Display im Tesla Auto – was sich zwar vorerst kaum einer leisten kann – bis hin zur Smartwatch oder Fitnesstracker. Also kann man fast schon sagen: Adieu Breakpoints.

Soll so die Zukunft des Testens aussehen? Wohl kaum... (Gif: html5rocks.com)

Soll so die Zukunft des Testens aussehen? Wohl kaum… (Gif: html5rocks.com)

Content first: Workflow

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Man kommt nicht drumherum. Es macht keinen Sinn mehr, je nach Breakpoints gewisse Inhalte ein- oder auszublenden, nur weil es das Endgerät nicht her gibt. Wovon jetzt die Rede ist: Content first – denn der bestimmt am Ende das Konzept und Design. Vorab sollte also geklärt werden, welche Art von Content vorhanden ist und später integriert werden soll. Ein sinnvoller Ablauf könnte so aussehen:

1. Content anrichten

Im ersten Schritt wird der vorhandene Content angerichtet, ähnlich wie in einem Wireframe. Das muss allerdings kein finaler Wireframe sein. Wie und wo sollen Inhalte wie Bilder, PDFs und Texte stehen?

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2. Create Content

Jetzt kommt der wichtigste und gleichzeitig entscheidendste Punkt von allen. Denn wer kennt es nicht? Aus „Liste 1“ wird „Erfahren Sie mehr über unsere supertollen Produkte“. Eine genaue Planung des Contents ist gold wert, denn das verhindert das spätere Überarbeiten von jeglichen Dateien und spart am Ende kosten.

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3. Content Testing

Anschließend folgt das Content-Testing. Funktioniert der Content auf allen Geräten oder muss er angepasst und überarbeitet werden? Hier fällt die meiste Arbeit an, Patrick Lobacher sagte: „Ein Relaunch ohne Content-Überarbeitung funktioniert selten gut. In den letzten Jahren hat sich viel geändert, unter anderem auch das Leseverhalten.“

4. Feintuning

Nun folgt das „Feintuning“ des Contents, das kann zum Beispiel auf einem Moodboard festgehalten werden. Wie soll der Content wirken? Sollen irgendwelche Bildwerte übertragen werden? Gibt es eventuell eine Corporate Identity?

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5. Prototyping

Und erst jetzt geht das Prototyping los. Nicht jeder Designer ist im Frontend tätig, daher ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Designer und Frontend-Entwicklern im Zeitalter von agilen Projekten immer wichtiger. Das erspart oft böse Überraschungen.

6. Device Testing

Es gibt einige gute Simulatoren, die das Testen auf verschiedenen Browsern oder Geräten zeigen, aber wer auf Nummer sicher gehen will, sollte es direkt auf den Geräten testen. Diese zeigen zum Beispiel direkte „Geräte Bugs“ an. Das Testen im Tesla wird allerdings wohl noch ein bisschen auf sich warten müssen.

Fazit

Es ist eindeutig: Gute Inhalte sind teuer, aber sie zahlen sich aus. Es ist essentiell, dem Benutzer die Informationen zu geben, nach denen gesucht wird. Warum ist guter Inhalt teuer? Er muss recherchiert, sortiert, geschrieben, korrigiert, geplant, gespeichert und verwaltet werden – und das alles, bevor er überhaupt veröffentlicht werden kann. Voraussetzung dafür aber ist das Wissen, dass dieser Vorgang nicht mal nebenbei, während man die Website entwickelt, gemacht werden kann, sondern an erster Stelle steht.

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6 Kommentare
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Dein t3n-Team

andre

wo ist Punkt 2 in der Liste? :D

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DNLM

Ist wahrscheinlich dem Content Testing zum Opfer gefallen. ;)

Interessanter Artikel, aber ich stelle mir die Frage, wie es bei strukturierten Inhalten wie z.B. Produktkatalogen oder einfach nur News aussieht. Sprich, wenn der Content bereits vorliegt oder ständig erweitert wird. Greift dieser Ansatz dann auch?

Content bestimmt Konzept und Design – das ist natürlich vollkommen richtig, aber das war jeher so. Mir ist es bisher noch nicht untrrgekommen dass wild gestaltet und konzeptioniert wurde ohne den darzustellenden Content im Hinterkopf gehabt zu haben.

Mir fallen wirklich wenige Projekte aus der Vergangenheit ein, bei denen ich mir durch diesen Ansatz eine Verbesserung des Workflows/der Umsetzung vorstellen kann. Das sind vorrangig Sites einzelner Personen/ Portfolios.

Oder entgeht mir da etwas völlig und die Tage des Lorem ipsum sind gezählt?

Antworten
Sascha

„Content bestimmt Konzept und Design (…) das war jeher so.“

Klingt, als wärst Du im Schlaraffenland aufgewachsen ;-) Ganz im Ernst: Ich könnte vermutlich Telefonbücher füllen mit den Namen derer, die bei Webprojekten ein CMS, ein Photoshop-Design oder beides vorgesetzt bekommen, mit der Ansage: Da muss jetzt der Content rein. Ja, Konzepter und Designer haben bestimmt an Inhalte gedacht, aber dann doch lieber Container als Content konzipiert und designed. Das dreht sich seit einigen Jahren, und interessant ist, dass da ein Teil der Developer-Community eine sehr aktive Rolle spielt, nämlich diejenigen, die sich bspw. Webstandards und sauberem Code verpflichtet fühlen. Diese sind, ebenso wie diejenigen, die eine umfassende Content Strategie (d.h. nicht nur auf redaktionelle Inhalte beschränkt) entwickeln wollen und können. Lasst uns also eine Allianz bilden, um der Mehrheit der Container-Techniker und Branding-Stalinisten entgegenzutreten.

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Guest

„Content first“ wäre mal schön. Meiner Erfahrung der letzten zwei Jahre nach sieht es aber eher so aus, dass erstmal schön designed wird mit Platzhaltern und dann 2 Wochen vor Abschluss der Entwicklung die Inhalte ankommen und nirgends reinpassen.

Vielleicht hatte ich aber auch einfach nur Pech.

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YUHIRO.DE

Guter Ansatz.

Wie jedoch der Vorkommentator DNLM richtig angemerkt hat. Content muss nicht immer gleich sein. Es kann auch immer mal Inhalte hinzukommen. Dann wird es natürlich schwer, dass von Anfang an mit einzubeziehen. Oder man müsste hier dann sehr viel im Voraus planen. Z.B. ob in der Zukunft Video Inhalte, Slideshows, etc. hinzukommen. Und wer möchte schon soviel planen. Da überwiegt noch die Just-Do-It Mentalität, in welcher das Konzept und der Wireframe so schnell wie möglich erstellt werden.

Die Grundidee finde ich jedoch sehr interessant. Die vielen Endgeräte machen den Ansatz mit den Breakpoints überflüssig und irgendwie muss man dann dazu hinkommen, dass es überall läuft. Ein Content-First Ansatz kann hier definitiv helfen.

Antworten
smarthor

Passend zum Thema: Bei startminimal gibt es momentan 149€ individuelle Webdesigns zu verkaufen. Nur im Juli und die Stückzahl ist begrenzt.

http://smartminimal.de/website-fuer-149-euro/

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