Anzeige
Anzeige
News

Jackpot am Geldautomaten: So konnten Bankkunden in einer Nacht Millionen abheben

Es klingt nach einem traumhaften Szenario wie im Film: Kund:innen einer äthiopischen Bank konnten für kurze Zeit weit mehr abheben, als ihr Kontostand hergab. Doch für die Bank wird der Spaß wahrscheinlich albtraumhaft teuer.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Unverhoffter Geldsegen am Automaten. (Foto: Shutterstock)

Bei der Commercial Bank of Ethiopia (CBE), der größten äthiopischen Geschäftsbank, kam es am vergangenen Wochenende zu einem erstaunlichen Vorfall. Dabei konnten die Kund:innen offenbar aufgrund einer falschen Einstellung bei einem Systemupdate unbefugte Geldabhebungen in Millionenhöhe durchführen. Entdeckt hatten einige Kunden, dass sie weit mehr Geld von ihrem Konto abheben konnten, als der Kontostand aufwies – ein dort ungewöhnlicher Vorgang, weil Konten selbst meist auf Guthabenbasis geführt werden.

Anzeige
Anzeige

Schnell verbreitete sich die frohe Kunde insbesondere unter jungen Leuten und Studierenden, die in dem ostafrikanischen Land über verschiedene Social-Media-Dienste und per Smartphone vernetzt sind. Lange Schlangen bildeten sich laut Medienberichten vor den Geldautomaten auf den Campusgeländen.

Neben den Abhebungen an den Geldautomaten gab es zahlreiche Überweisungen an andere Banken. Insgesamt sei, so erklären lokale Medien, ein Schaden in Höhe von umgerechnet über 36 Millionen Euro entstanden.

Anzeige
Anzeige

Bankenpanne war kein Hackerangriff

Die Bank benötigte mehrere Stunden, um die Transaktionen zu unterbinden und die Geldautomaten mithilfe der Polizei abzusperren. Es habe sich bei der Panne nicht um einen Hackerangriff gehandelt, sondern es sei „bei Wartungs- und Inspektionsarbeiten“ ein Fehler aufgetreten, so das Unternehmen.

Bei der CBE handelt es sich um eine durchaus etablierte Bank mit mehr als 38 Millionen Kontoinhaber:innen und einer 82-jährigen Geschichte. Sie appelliert jetzt an die Kund:innen, das unbefugt abgehobene Geld zurückzugeben, wie Aufrufe an mindestens drei Universitäten des Landes belegen. Dabei wurde zugesichert, dass keine strafrechtlichen Konsequenzen bei Rückgabe folgen werden.

Anzeige
Anzeige

Unklar ist, ob und in welchem Umfang das Geld anderweitig zurückgefordert, die Abhebungen nachverfolgt und den jeweiligen Konten zugeordnet werden können. Immerhin gebe es einzelne Berichte von freiwilligen Rückgaben auf dem Campus der Universität Dilla.

Ginge das auch in Deutschland? Eher nicht

Doch wer auf einen ähnlichen Jackpot in Deutschland oder einem anderen EU-Land hofft, muss enttäuscht werden. Hierzulande sind Geldautomatennetze zentral zuverlässig steuerbar – und selbst die Türen werden zentral über die Alarmanlage eines Dienstleisters verwaltet (weswegen kürzlich die 550 Filialen der Postbank und die etwa 400 Filialen der Deutschen Bank in Deutschland über Stunden geschlossen blieben). Und selbst wenn es eine solche Sondersituation gäbe, würden sämtliche Zahlungen zuverlässig protokolliert und zurückgefordert.

Anzeige
Anzeige

Umso erstaunlicher ist, dass es offenbar kein vergleichbares Not-aus-Szenario für die Bankenkette in Äthiopien gab. Auch wenn die CBE erklärte, der Schaden sei im Vergleich zu den Gesamtvermögenswerten der Bank gering, dürfte ein zweistelliger Millionenschaden nichts sein, was man seinen Vorgesetzten so einfach erklären kann wie einen aus dem Ruder gelaufenen Rabattcoupon.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
5 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Baki

Was soll denn „die Kund:innen…“ sein? wer schreibt den sowas? Und wie soll ich das bitte lesen? Gemeint war im Text „die Kunden“, das sind schon Männer und Frauen, da kann man nichts mehr gendern. Aus Kund:innen kann ich ja noch Kundinnen lesen, aber was bin ich dann als Mann? Ein Kund? Man, man, man. Lasst doch Mal endlich den gender Quatsch, keiner braucht das. Und wenn ihr unbedingt meint gendern zu müssen, dann schreibt es wenigstens aus, „der Kunde“ und „die Kundinnen“.

Antworten
James

Dr Fehler ist der Doppelpunkt. Es soll wohl eher „Kundinnen“ heißen. Männer gibt es für die Sprachverfälscher ja schon lange nicht mehr. Letztlich ist das ja auch der Grund für die Verfälschugen: Männer sind Unterklasse. Zu Recht? Sind wohl nur noch Weicheier die nix mehr zu melden haben. Statt dessen geben kleine Scharen agressiver und frustrierter Leute den Kurs an. Bis in den Krieg.

Antworten
Gast

Kunden sprechen zwar den Kunden und die Kundin aber, aber nicht Kund – also Menschen, die sich keinem Geschlecht dazugehörig fühlen. Sowas nennt man Inklusion – und wird übrigens „Kund*innen“ geschrieben.

Kein Problem, helfe gerne.

Antworten
Kevin Cafferty

Wir leben in einer Zeit, in der eine menschengemachte Sache, die Sprache, wichtiger ist als dieser „teure Spaß“, der in diesem Text thematisiert wird. Uff. So obnoxious. ‍♂️
Ich hoffe, dass die Institution durch diesen Vorfall keine zu schwerwiegenden Folgen erfahren wird.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige