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Superbillig: Mikroben produzieren Wasserstoff in erschöpften Ölquellen

Ein Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Texas hat Mikroben gentechnisch so verändert, dass sie Öl fressen und Wasserstoff (und Kohlendioxid) ausscheiden. Das tun sie sogar sehr effektiv.

1 Min.
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Neue Idee: Ölquellen werden zu Wasserstofffarmen.(Quelle: John Perry / PIxabay)

Das texanische Unternehmen Cemvita hat ölfressende, wasserstoffproduzierende Mikroben mit unerwartet gutem Erfolg in einer erschöpften Ölquelle getestet. Nun sollen aufgegebene Ölquellen weltweit in saubere Wasserstoffproduktionsanlagen verwandelt werden.

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Mikroben verdauen Öl zu Wasserstoff

Weniger als einen US-Dollar soll das Kilogramm Wasserstoff kosten, das von speziell entwickelten Mikroben ausgeschieden wird. Die Mikroben ernähren sich von Kohlenwasserstoffen, vor allem Erdöl.

Im Verdauungsprozess wandeln sie es in Wasserstoff und C02 um. Die Gase diffundieren durch die Zellwände heraus und steigen nach oben. Ölquellen eignen sich für den Mikrobeneinsatz ganz besonders, denn sie werden nie völlig leer.

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Erschöpfte Bohrlöcher ideale Einsatzorte für Mikroben

Denn mit sinkendem Öldruck nimmt die Wirtschaftlichkeit der Förderung ab. Am Ende befindet sich noch jede Menge Öl in den Bohrlöchern, die dennoch als erschöpft deklariert werden.

Solche Reservoirs können mit den Cemvita-Mikroben weiter wirtschaftlich betrieben werden, vor allem, weil eine Förderinfrastruktur bereits vorhanden ist. So können aus erschöpften Bohrlöchern biologische Wasserstofffarmen werden.

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Dazu werden die Mikroben in die erschöpften Ölbohrungen gepumpt. Dort fressen und fermentieren sie, während sie sich dabei rasant vermehren.

Der aus den Mikroben tretende Wasserstoff kann oben am Austritt des Bohrlochs wieder aufgefangen werden. Das miterzeugte Kohlendioxid wird direkt abgetrennt, um es wieder zu verfestigen.

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Klimaneutraler Wasserstoff aus Öl

Wegen des entstehenden CO₂ darf Cemvita den Wasserstoff nicht als grün oder sauber bezeichnen. Er gilt bestenfalls als klimaneutral.

Risiken gibt es bei dem Verfahren bislang nicht. Allerdings wird der Hersteller nachweisen müssen, dass seine Mikroben keine sonstigen negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben werden.

Cemvita sieht sich einem riesigen Potenzial gegenüber. Das Unternehmen weist darauf hin, dass rund 60 Prozent der bekannten Ölreserven der Welt im Boden bleiben müssen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.

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Kommentare (1)

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Christoph Neuhauser

Bei diesem Artikel vermisse ich ausnahmsweise ein bisschen Sachverstand in der t3n-Redaktion. Wie soll denn der Wasserstoff „bestenfalls als klimaneutral“ gelten, wenn er aus fossilen Energieträgern gewonnen wird? Das freiwerdende CO2 ist ja bei diesem Verfahren zwingend fossil, so dass daran rein gar nichts klimaneutral ist. Auch den Hinweis, dass 60 Prozent der Ölreserven unter der Erde bleiben müssen, hätte man als Journalist mal kritisch hinterfragen müssen. Unter der Erde bleiben heißt in diesem Fall nämlich zwingend, dass man das Öl auch nicht durch irgenwelche Mikroben verdauen (ergo verbrennen) lässt!

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