Google kann anstrengend sein. Schließlich müssen die Informationen, die man braucht, erst gefunden werden. Also durchforstet man Seite um Seite, um sich ein gutes Bild machen zu können. Das komplizierte Vorhaben möchte die App Arc Search mithilfe von KI vereinfachen. Damit soll laut dem Unternehmen dahinter nicht weniger als der Umgang mit Suchmaschinen revolutioniert werden.
Mit dem „Browse for Me“-Button durchsucht die App die ersten sechs Google-Suchergebnisse und fasst sie zusammen. Schon beim Öffnen der App steht das Keyboard zum Eintippen direkt bereit.
So funktioniert Arc Search
Ich habe das Feature mit einer Suche nach dem James-Webb-Teleskop (JWST) ausprobiert. Bei einer klassischen Google-Suche finden sich Wikipedia-Artikel und Beiträge von der Nasa sowie einige News zum Teleskop. Lasse ich Arc Search für mich browsen, bekomme ich einen mithilfe von KI zusammengefassten Artikel. Ich erfahre den Zweck hinter der Mission, wann der Bau des Teleskops anfing, wann das JWST ins All geschossen wurde und was Forschende gerade mit dem Gerät vorhaben.
Die wichtigsten Informationen sind mit Emojis in unterschiedliche Abschnitte eingeteilt. Am Ende der Page zeigt die App noch einige weitere Seiten an, mit denen ich tiefer in das Thema eintauchen kann.
Das „Browse for me“-Ergebnis ist übersichtlich gestaltet und wirkt aufgeräumter als die klassische Suche bei Google. Dadurch möchte die App Ablenkungen beim Browsen und Suchen minimieren. Der Preis ist dafür die Auswahl. Außerhalb der vorgeschlagenen Websites habe ich bei meiner Suche viel weniger Möglichkeiten, meine Suche zielgerichtet zu vertiefen.
Auch bei den angezeigten Ergebnissen gibt es ein paar Störfaktoren. Wie bei einem Referat in der 5. Klasse fehlen nämlich korrekte Quellenverweise. Zusätzlich sind einige Teile des KI-Artikels nicht wirklich passend. Unter dem Abschnitt „Current Activities” bei meiner Suche nach dem James-Webb-Teleskop waren die neusten Aktivitäten, die gelistet wurden, aus dem Juli 2022 – die Informationen sind also ganze anderthalb Jahre alt.
Die erste App von The Browser Company
Josh Miller, CEO von The Browser Company, erklärt in einem X-Thread, wie es zur Entstehung der App kam. Ein Team im Unternehmen sollte innerhalb von drei Monaten den besten Browser für das iPhone programmieren – Regeln gab es dafür kaum. Die iPhone-App ist allerdings nicht das erste Projekt des Unternehmens.
Schon mit dem Arc Browser verspricht The Browser Company einen cleanen und aufgeräumten Browser. Das Argument für den Browser: Die aufgerufene Website ist der Star und erhält mehr Platz. Damit alles aufgeräumt bleibt, werden Tabs nach zwölf Stunden automatisch geschlossen, sofern sie nicht angepinnt werden.
Mit Arc Max bringt das Unternehmen außerdem KI in den Browser – und den Mac. So kannst du dank Arc Max die Command-Bar auf deinem Apple-Rechner für ChatGPT-Suchen nutzen. Auch das KI-Modell, mit dem der Browser auf dem iPhone läuft, besteht zu einem Teil aus OpenAI-Software.
Browsen mithilfe von KI ist spätestens seit Copilot keine große Neuerung mehr. Arc macht in einigen Fällen allerdings viel mehr richtig als Microsoft. Während der Copilot die ganze Zeit wie ein uncoolerer Clippy an der rechten Fensterseite darauf wartet, gefragt zu werden, ist bei Arc die KI integriert. Auch wenn bei beiden Anwendungen die KI noch einen zumindest kleinen Weg vor sich hat, damit sie wirklich praktisch wird, bietet Arc Search schon einen soliden Browser für das iPhone.
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