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Arc-Browser: Das steckt hinter dem vermeintlichen Chrome-Killer

Arc versucht nicht weniger, als den Web-Browser neu zu erfinden. Das führt zu einer ungewöhnlich steilen Lernkurve für einen Browser. Aber lohnt sich die Umgewöhnung?

4 Min.
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Der Arc-Browser richtet sich an Poweruser. Doch kann er überzeugen? (Screenshot: Arc / t3n)

Egal ob Chrome, Firefox oder Safari: Die grundlegende Bedienung funktioniert bei allen großen Browsern mehr oder weniger gleich. Auch wenn es immer mal wieder neue Features gibt, hat sich daran schon seit Jahren nichts geändert. Umso schwieriger ist der Umstieg auf den Arc-Browser, denn dessen Macher:innen brechen gezielt mit vielen Browser-Konventionen.

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Schon die Positionierung der Adresszeile ist ungewöhnlich in dem bislang nur für macOS verfügbaren Browser. Die befindet sich nämlich nicht am oberen Rand des Fensters, sondern wurde in die Seitenleiste gestopft. Das ist erst mal irritierend, erklärt sich aber aus dem Bedienkonzept von Arc. Denn die Seitenleiste ist die zentrale Steuerungszentrale in Arc und genau dort zeigt sich, was das Startup The Browser Company mit dem ungewöhnlichen Browser erreichen will.

Arc: Das grundlegende Browser-Konzept erklärt

Unterhalb der Adressleiste könnt ihr eure Lieblings-Websites ablegen, die dort als Icons angezeigt werden. Das ist praktisch, der eigentliche Clou kommt aber erst danach: Im nächsten Abschnitt findet ihr euren aktuellen Space. Darunter versteht Arc im Grunde eine Tab-Sammlung.

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Das Prinzip ähnelt der Art und Weise, wie Apples Safari-Browser mit Tabgruppen umgeht. Ihr könnt hier also verschiedene Websites gruppieren – beispielsweise für die Arbeit – und dann immer wieder darauf zugreifen. Zwischen den Spaces könnt ihr mit einer Wischgeste auf eurer Magic Mouse wechseln. Visuell wird der Wechsel durch eine Farbänderung der Seitenleiste angezeigt. Farbe, Name und Icon eines Spaces könnt ihr nach Belieben festlegen.

Ebenfalls praktisch: Spaces können bei Bedarf unterschiedliche Profile nutzen. Das bedeutet, dass sie über jeweils unterschiedliche gespeicherte Passwörter, Cookies und andere Browserdaten verfügen. Das erleichtert den Umgang mit Web-Diensten, bei denen ihr mehrere Logins habt – beispielsweise einen von der Arbeit und einen privaten.

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Bei Arc dreht sich alles um die Seitenleiste – die ihr allerdings jederzeit ausblenden könnt. (Screenshot: Arc / t3n)

Arc-Browser: Tastaturkürzel sind ein Muss

In der Praxis geht der Umgang mit der Seitenleiste und den verschiedenen Spaces nach kurzer Einarbeitungszeit gut von der Hand. Wirklich Sinn macht das Bedienkonzept aber erst, wenn ihr die wichtigsten Tastaturkürzel kennt. Die könnt ihr bei Bedarf allerdings auch selbst anpassen.

Beispielsweise könnt ihr mit Cmd + S die Seitenleiste ein- und ausblenden. Das ist vor allem auf kleinen Monitoren wichtig, denn so praktisch sie auch sein mag, im Vergleich zu klassischen Browser-Interfaces nimmt sie viel Platz weg.

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The Browser Company bezeichnet den Browser auch als Betriebssystem für das Web. Ob man dieser Analogie folgen möchte oder nicht: Fakt ist, dass Arc eine Reihe von Bedienkonzepten, mit denen Betriebssysteme den Umgang mit mehreren Programmen erleichtern, auf Browser-Tabs überträgt.

Auch hier empfiehlt es sich aber, die dazugehörigen Tastaturbefehle zu kennen, um diese Funktionen sinnvoll einsetzen zu können. Cmd + T öffnet ein Eingabefeld, das an Apples Spotlight-Suche erinnert. Darüber könnt ihr neue Tabs öffnen, im Web oder einer offenen Website suchen oder sogar Einstellungen verändern.

Mit Ctrl + Tab wiederum bekommt ihr eine kleine Ansicht aller offenen Tabs angezeigt und könnt zwischen ihnen hin und her wechseln. Das Ganze entspricht optisch und funktional dem mit Cmd + Tab aufrufbaren App-Switcher von macOS. Nur eben für Browser-Tabs statt Programme.

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Der Arc-Browser bringt mehrere Websites in ein Fenster. (Screenshot: Arc / t3n)

Von iPadOS wiederum hat sich Arc die Möglichkeit abgeschaut, auf einfache Art und Weise zwei Websites nebeneinander oder auch untereinander in einem Fenster anzeigen zu lassen. Auf die Art müsst ihr nur mit einem Fenster hantieren und könnt euch trotzdem mehrere Websites gleichzeitig anzeigen lassen.

Arc: Unter der Haube steckt wieder mal Chromium

Während sich das Feature klar von Chrome unterscheidet, steckt unter der Haube dieselbe Software. Arc basiert auf Googles quelloffenem Browser Chromium, der wiederum auch die Basis für Chrome bildet.

Das hat den Vorteil, dass ihr auch sämtliche Chrome-Erweiterungen mit Arc nutzen könnt. Außerdem bleibt Chrome der mit Abstand am häufigsten genutzte Web-Browser. Dementsprechend dürfte so ziemlich jede Website auch damit getestet worden sein. Probleme mit einer Web-App dürften daher deutlich seltener auftreten als beispielsweise mit Safari.

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Was kann Arc sonst noch?

Neben den genannten Features verfügt Arc ungewöhnlicherweise auch über ein integriertes digitales Whiteboard namens Easel. Hier könnt ihr Ideen in Text und Bild festhalten und sie dann auch direkt aus dem Browser heraus mit anderen Arc-Nutzer:innen teilen.

Außerdem verfügt Arc auch über eine eigene Notiz-Funktion. Auch hier besteht die Möglichkeit, die Notizen mit anderen zu teilen. Notizen und eure Easel-Whiteboards werden jeweils als Teil eures aktuellen Spaces in der Seitenleiste gespeichert.

Arc verfügt von Haus aus über ein digitales Whiteboard und eine Notiz-Funktion. (Screenshot: Arc / t3n)

Lohnt sich der Umstieg auf den Arc-Browser?

Für den Massenmarkt ist das Bedienkonzept von Arc eindeutig zu speziell. Poweruser:innen, die den ganzen Tag im Web verbringen und sowieso viel auf Tastaturkürzel setzen, sollten dem Browser aber eine Chance geben.

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Das Browser-Interface mag zunächst zwar etwas irritierend wirken, schon nach kurzer Zeit solltet ihr euch aber daran gewöhnt haben, zumal die grundlegende Bedienung in sich schlüssig ist.

Wechseln solltet ihr aber wirklich nur dann, wenn ihr euch eine Abkehr von klassischeren Browser-Interfaces vorstellen könnt und auch eine gewisse Einarbeitungszeit in Kauf nehmen wollt. Sollte das auf euch nicht zutreffen, bleibt ihr besser bei einem anderen Browser.

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Mit anderen Worten: Ein kleines Startup meint allen ernstes mit ein paar von Vivaldi geklauten Features bei Mac-Usern punkten zu können, da es zurecht darauf hofft, dass diese sich nicht ausreichend über Alternativen informieren. Das Ergebnis wird sein, dass auch diese Alternative von den Usern nicht wahrgenommen wird. Daraus folgt ein Marktanteil < 5% und somit sicher kein Chrome-Killer.
GG better surrender…

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