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Schlecht für Publisher: Neuer Facebook-Algorithmus stellt Posts von Freunden in den Fokus

Facebook besinnt sich seiner Wurzeln: Ein neues Update des Newsfeed-Algorithmus stellt die Beiträge und Inhalte der Nutzer stärker in den Vordergrund – Publisher haben dabei das Nachsehen.

2 Min. Lesezeit
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Facebook: Algorithmus-Update mit kostspieligen Folgen für Publisher

Mehr Fokus auf Freunde und Verwandte: Facebook aktualisiert seinen Newsfeed-Algorithmus erneut. (Foto: Facebook)

Mehr Fokus auf Freunde und Verwandte: Facebook aktualisiert seinen Newsfeed-Algorithmus erneut. (Foto: Facebook)

Freunde und Familie zuerst.

Facebook nimmt regelmäßig Änderungen am Algorithmus seines Newsfeeds vor. Durch den Algorithmus wird bestimmt, welche Beiträge stärker sichtbar sind und welche weniger Aufmerksamkeit erhalten. Am gestrigen Mittwoch hat das Unternehmen eine weitere Anpassung für seinen Newsfeed verkündet, mit der Inhalte von Freunden und Verwandten weiter in den Vordergrund gerückt werden sollen. Betreiber von Facebook-Seiten wie Publisher und Unternehmen, die ihre Inhalte und Produkte bewerben, geraten dabei ins Hintertreffen, denn ihre Facebook-Posts werden durch das Update von noch weniger Nutzern gesehen.
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Das ist nicht das erste Mal, dass ein Update des Facebook-Algorithmus Inhalte des Freundeskreises hervorhebt. Schon im April gab es eine Anpassung, durch die einige Unternehmen einen Trafficrückgang von bis zu 25 Prozent verzeichnen mussten. Das ist bitter, da Facebook insbesondere für viele Newsseiten eine wichtige Traffic-Ressource darstellt.

Facebook-Newsfeed-Update: Publisher müssen sich mehr ins Zeug legen

Joshua Benton, Direktor von Harvards Nieman Journalism Lab, erklärt, bei dem Update handele es sich um inkrementelle Änderungen der Strategie Facebooks, die schon seit einiger Zeit verfolgt werde. Durch die Fokussierung auf den Nutzer und sein soziales Umfeld wolle Facebook die Loyalität seiner Mitglieder stärken und sie länger im Netzwerk behalten. Benton erläutert weiter, dass Publisher sich im Klaren sein sollten, dass Facebook andere Ziele verfolge als sie: Publishern dient Facebook als Trafficbringer, Facebook will auf der anderen Seite aber im Grunde nicht, dass Nutzer das Netzwerk verlassen. Aus diesem Grund ist Facebook mit seinen Instant Articles auch gewissermaßen selbst zum Publisher geworden.

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Wenn Beiträge eurer Facebook-Page aktiv geteilt werden und Likes und Kommentare erhalten, sollte das Update wenig Einfluss auf die Reichweite haben. (Bild: Facebook)

Wenn Beiträge eurer Facebook-Page aktiv geteilt werden und Likes und Kommentare erhalten, sollte das Update wenig Einfluss auf die Reichweite haben. (Bild: Facebook)

Facebook betont in der Ankündigung des Algorithmus-Updates, dass Betreiber von Pages mit einem Rückgang ihrer Reichweite und des Referral-Traffics rechnen können. Allerdings sei der Effekt von der Zusammensetzung des Publikums abhängig, schreibt Adam Mosseri, VP of Product-Management Newsfeed. Die Reichweite und daraus resultierend auch der Referral-Traffic sollte weniger stark einbrechen, wenn Nutzer Beiträge mit Freunden teilen, sie liken und kommentieren. Das ist selbstredend nicht neu, aber nach dem Update umso wichtiger. Publisher, die mit ihren Fans aktiv interagieren, Beiträge so aufbereiten, dass sie teilenswert und interessant sind, dürften sich womöglich wenig Sorgen um einen Einbruch ihrer Reichweite machen.

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Es ist dennoch davon auszugehen, dass Marken und Unternehmen ein wenig tiefer in die Tasche greifen müssen, um ihren Facebook-Pages zum Wachstum zu verhelfen. Laut Kari DePhillips, Gründerin der Social-Media-Marketing-Agentur „The Content Factory“, sehe aktuell nur ein geringer Teil der Fans einer Facebook-Page mit 10.000 Mitgliedern deren Beiträge. Um die Reichweite zu erhöhen, müsse man schon jetzt in Werbung investieren – mit dem Update dürfte dieser Trend sich fortsetzen. Ob es tatsächlich zu einem weiteren Einbruch des Referral-Traffics kommt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Passend zum Thema: Facebook-Redesign: Das könnte die größte Veränderung des Newsfeeds seit Jahren werden

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via www.theguardian.com

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MST

Waaaas, es geht bei einem sozialen Netzwerk um persönliche Kontakte? Frechheit! Es sollen Dinge gezeigt werden, die reale Menschen, die man kennt, gut finden? Unverschämtheit! Die armen „Publisher“ müssen einem wirklich leid tun, wenn die rein technischen Faktoren gegenüber den sozialen abgewertet werden.

(Das ist jetzt keine naive, Facebook-ist-toll-und-unverzichtbar-Meinung, denn dass Facebook *der* Ort der Kommunikation sein möchte und dabei undurchsichtige Algorithmen darüber entscheiden, was von A nach B geht, ist ohnehin sehr kritisch zu sehen)

Antworten
Markus

Ich beschäftige mich laienhaft mit der Frage nach dem perfekten Infostream und muss leider feststellen, dass die Ansprüche beider Seiten „mein Inhalt ist ganz wichtig und soll jeden erreichen“ und „ich möchte nur für mich wirklich relevanten Inhalt“ völlig illusorisch sind. Derzeit wird passiv versucht aus dem Verhalten des Users abzuleiten, was er mag und das mag vielleicht wissenschaftlich cool sein, aber immer wenn ich meinen Facebooktimeline ansehe, bin ich mir sicher Theorie und Praxis liegen weiter auseinander, als ich es zugestehen würde.

Derzeit probiere ich für mich eine Komponente aktiver Einflussnahme, also einen Informationsstrom, bei dem ich über Parameter selbst entscheiden kann. Das ist eine Mischung aus moderner Timeline und konventionellem RSS-Reader, und damit wird es zwar besser, aber am Ende liegt es doch wohl auch an dem „Mist“ den man oben in den Trichter schüttet.

Antworten
MST

Das Stichwort RSS-Reader gefällt mir. Tatsächlich geht es mir so, dass ich mich durch meine Zusammenstellung an RSS-Feeds, die ich abendlich durchgehe, wesentlich passender informiert fühle. Klar sind da Artikel bei, die mich nicht interessieren, aber es kostet eine halbe Sekunde den Teaser zu scannen und weiterzugehen – kein Verlust und auf der anderen Seite das Gefühl zu haben, dass nur man selbst auswählt und kein ungefragter (ggf. allgemein populärer oder gut bezahlter) Mist dazwischen ist, ist es Wert. Vielleicht ist diese Herangehensweise von der Illusion geprägt, dass jeder seinen Blog haben sollte (thematisch wie persönlich) und die persönliche Feed-Auswahl die Quellen zu einem Netzwerk verbindet. Aber diese dezentrale Vorstellung ist leider nicht mehr sehr populär. Für irgendeine Angst der sog. Publisher bei dem Zentralorgan Facebook ihren Fuß in der Tür zu behalten, habe ich null Verständnis. Wenn sie was zu sagen haben, werde ich schon auf anderem Wege davon erfahren.

Markus

Das Problem bei dezentralen Blogs (die ich oft bevorzuge) ist, dass man diese finden muss. Bei einem SearchDriven-Ansatz kann man die Parameter definieren und freier nach „Quellen“ suchen. Aber es setzt einen Minimalstandard voraus, den es nicht im Geringsten gibt. Es fehlen Struktur und Tools für so einen Ansatz. In einem „Intranet“ kann ich mir den Ansatz vorstellen, weil ich da Einfluss auf Struktur und Tools habe. Für das freie Internet bleibe ich bei meinen RSS-Tools.

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