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Getir, Gorillas, Flink: Stehen die 10-Minuten-Lieferdienste vor dem Aus?

Die Lebensmittellieferdienste Gorillas, Getir und Flink tun sich weiter schwer damit, Geld zu verdienen. Jetzt wird bekannt, dass beim türkischen Lieferdienst Getir offenbar einige Märkte infrage stehen.

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Getir drohen Millionenverluste – und die Investoren werden nervös. (Foto: Cineburg/Shutterstock)

Lieferdienst Getir könnte sich künftig von einigen Märkten zurückziehen. Das verwundert vor allem deshalb, weil die Getir-Eigner noch vor wenigen Wochen mit dem möglicherweise vor einer Übernahme stehenden Dienst Flink verhandelt haben sollen. Laut Informationen der Wirtschaftswoche haben sich die Flink-Gründer in Istanbul mit Getir getroffen. Getir hatte Ende 2022 den in Schwierigkeiten geratenen Anbieter Gorillas übernommen – und ein klares Zeichen gesetzt, dass der deutsche Markt eine wichtige Rolle für die Expansionsbestrebungen spiele.

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Einer der größten Anteilseigner bei Getir ist Mubadala Capital, der Staatsfonds aus Abu Dhabi, der nun mittelbar auch über das Schicksal und die Zukunft der deutschen Ableger der Lieferdienste entscheiden könnte. Aus Branchenkreisen heißt es, dass Getir Monat für Monat zweistellige Millionenverluste erwirtschaften soll, was auch angesichts der jüngsten Bewertung von rund zwölf Milliarden US-Dollar die Investoren nicht zufriedenstellen dürfte.

Denkbar ist in dem Zusammenhang neben der Übernahme von Flink auch, dass sich Getir schon in den nächsten Wochen auf einige Kernmärkte zurückziehen könnte. Anders als im naheliegenden Heimatmarkt Türkei, in dem die Geschäfte gut laufen, konnte man seit 2021 weder in Deutschland und noch in Großbritannien oder den USA die gewünschten Ziele erreichen, die eine langfristig befriedigende Geschäftstätigkeit rechtfertigen.

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Weitere Reduzierung auf einige Kernmärkte – wenn überhaupt

In der Tat ist das nicht der erste Schritt zurück – denn schon im vergangenen Jahr hat Getir seine Tätigkeit auf die genannten Märkte reduziert und sich auch in einigen nicht lukrativen Städten zurückgezogen. Märkte wie Italien, Spanien und Portugal blieben dabei auf der Strecke.

Problematisch war und ist die uneinheitliche Strategie, in einigen Großstädten in Konkurrenz mit anderen Diensten zu stehen, während eine Vielzahl an Ballungsräumen und mittleren Großstädten dagegen keinen der Lieferdienste am Start hat. Aus den oben genannten Gründen wäre der Rückzug für Deutschland aber gleich ein doppelter Schlag – denn hierzulande verbinden viele die agilen und spontanen Lebensmittelbestellungen immer noch mit den Gorillas.

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Klar ist aber auch, dass das Geschäft der Lebensmittellieferdienste nur schwer abbildbar ist, wenn zu den steigenden Kosten bei Lebensmitteln auch Arbeitskräftemangel und steigende Aufwendungen für Logistik kommen. Insbesondere die Verfügbarkeit binnen weniger Minuten verursacht – anders als etwa bei Diensten wie Knuspr oder Rewe Lieferservice – hohe Mehrkosten.

Hinzu kommt, dass sich wohl immer mehr Kund:innen auch darüber Gedanken machen, ob die Arbeitsbedingungen, die damit verbunden sind, nachhaltig und fair sind. Damit verbunden könnte eine Schrumpfung aber auch marktstärkend sein – denn für Lieferservices an sich gibt es angesichts sich verändernder Arbeitszeiten und einer alternden Gesellschaft durchaus einen Markt.

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Ob es in Deutschland mittelfristig aber gelingt, dieses Potenzial zu heben, bleibt abzuwarten. Bemerkenswert ist aber, dass sich selbst Logistik-Profi Amazon mit dem Amazon-Fresh-Dienst schwertut und wir schon länger keine diesbezüglichen neuen Erfolgsgeschichten gehört haben.

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