Anzeige
Anzeige
Listicle
Artikel merken

Schon wieder eine Kündigung? 5 Gründe, warum dir die Mitarbeiter davonlaufen

Wenn Chefs mit einer hohen Fluktuation von Mitarbeitern kämpfen, gibt es oft gute Gründe dafür. In diesem Artikel erfährst du, welche das sind – und was du dagegen tun kannst.

Von Daniel Hüfner
4 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

(Foto: Shutterstock)

Kündigungen kommen Chefs teuer zu stehen

Es sind Zahlen, die den ein oder anderen Chef durchaus überraschen dürften: Gerade mal 16 Prozent der Mitarbeiter, das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Gallup hervor, fühlen sich eng an ihren Arbeitgeber gebunden. Der Großteil hingegen, nämlich 67 Prozent, ist demnach nur schwach gebunden und leistet Dienst nach Vorschrift – was praktisch einer inneren Kündigung gleichkommt.

Anzeige
Anzeige

Geht man davon aus, dass jede Kündigung mit Kosten für Neuausschreibungen, Einarbeitung und den Verlust von Know-how einhergeht, ist das eine teure Angelegenheit: Auf bis zu 118,4 Milliarden Euro jährlich beziffert Gallup den volkswirtschaftlichen Schaden innerer Kündigungen.

Mit agilem Recruiting die richtigen Talente finden und binden – in unserem Guide erfährst du, wie es geht!

Anzeige
Anzeige

Aber man hat sich doch so gut verstanden…

Eine schriftliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses ist dann oft nur noch eine Frage der Zeit. Bekommen Chefs die am Ende tatsächlich von einem Mitarbeiter vorgelegt, ist die Überraschung oft groß. Man habe sich doch so gut verstanden, ein faires Gehalt gezahlt und überhaupt sei der Mitarbeiter ja immer so engagiert gewesen, lauten dann oft die etwas unbeholfenen Ausflüchte. Dabei gibt es für Mitarbeiter – gerade wenn binnen weniger Monate ungewöhnliche viele von ihnen das Unternehmen verlassen – gute Gründe, das Handtuch zu werfen.

Anzeige
Anzeige
Legt der Mitarbeiter seinem Chef die Kündigung vor, ist die Überraschung oft groß. (Foto: Shutterstock)

Kündigt der Mitarbeiter, ist die Überraschung oft groß. (Foto: Shutterstock)

Welche das sind, zeigt ein Blick auf eine weitere und erst in diesem Jahr herausgegebene Umfrage der Marktforschungsfirma Ernst & Young, die die häufigsten Kündigungsgründe unter anderem für Deutschland identifiziert hat. Befragt wurden rund 9.700 Beschäftigte im Alter von 18 bis 67 Jahren. Im Folgenden listen wir die Gründe auf und sagen euch, was es damit auf sich hat.

1. Zu viele Überstunden

Mit 75 Prozent gab die Mehrheit der deutschen Befragten an, wegen zu vieler Überstunden das Arbeitsverhältnis zu kündigen. Diese Zahl überrascht nicht, denn die Deutschen gelten schon seit Längerem als Europameister der Mehrarbeit.

Anzeige
Anzeige

Gerade wenn die eigenen Mitarbeiter deutlich mehr Überstunden leisten müssen als im Vertrag geregelt und die noch dazu unbezahlt sind, drückt das auf Dauer die Motivation. Hinzu kommen mehr Krankheitsfälle durch gesundheitliche Folgen.

2. Keine Gehaltsentwicklung im Portemonnaie

An zweiter Stelle sorgt eine zu geringe oder stagnierende Gehaltsentwicklung für Kündigungslust. 73 Prozent der Befragten gab an, aus diesem Grund das Unternehmen zu verlassen.

Zwar ist ein hohes Gehalt für die Generation Y nicht mehr das alleinige Argument für einen Verbleib beim Arbeitgeber, bieten Chefs aber weder ein faires Gehalt noch eine regelmäßige – der Leistung und Betriebszugehörigkeit entsprechende – Erhöhung an, sind Kündigungen garantiert. Schließlich hat das auch etwas mit persönlicher Wertschätzung zu tun.

Anzeige
Anzeige

3. Nachteile durch flexible Arbeitszeiten

Flexible Arbeitszeiten hören sich für junge Mitarbeiter erst mal toll an. Logisch, was soll gegen die Möglichkeit, später anfangen oder früher aufhören zu können, auch einzuwenden sein?

In Wahrheit durchaus eine ganze Menge. Denn wer gerne auch mal zwei oder drei Stunden später anfängt, riskiert unfreiwillige Mehrarbeit (siehe Punkt 2) oder kann auf Dauer nicht mehr bequem zwischen Job und Familie trennen. Spätestens wenn Letzteres eintritt, drohen Kündigungen. Darum haben 72 Prozent der Befragten die Nachteile durch flexible Arbeitszeiten als dritthäufigsten Kündigungsgrund angegeben.

4. Schlechte Aufstiegsmöglichkeiten

Der Mangel an Aufstiegschancen bewegt der Studie zufolge 71 Prozent der Befragten dazu, ihren Job zu schmeißen. Mag dieses Argument gerade für Mitarbeiter am Anfang ihrer Einstellung – neue Leute, neue Aufgaben, mehr Gehalt – noch eine eher untergeordnete Rolle spielen, so werden sich relativ bald erste Routinen einstellen.

Anzeige
Anzeige

Die Folge sind Unterforderung, einhergehend mit Langeweile und dem Wunsch, durch eine Beförderung neue Herausforderungen anzunehmen. Sind die Bedingungen in der Firma dafür aber nicht gegeben, werden sich Mitarbeiter schnell bei der Konkurrenz umsehen.

5. Chef gestattet kaum Freiheiten

Gewähren Chefs auch sonst wenig Freiheiten, nährt das eine hohe Mitarbeiterfluktuation. Immerhin gaben 68 Prozent der Befragten an, dass ein zu sehr auf Kontrolle fixierter Arbeitgeber eine Kündigung begünstigt.

Solche Gedanken können sich beispielsweise manifestieren, wenn es keine Regelung für die Arbeit im Home-Office gibt, Strukturen für Telearbeit fehlen oder Gleitzeit für den Arbeitgeber lediglich ein Fremdwort ist.

Anzeige
Anzeige

Fazit: Lernen durch Exit-Interviews

Auch wenn sich anhand der genannten Beispiele eine Handvoll eindeutiger Kündigungsgründe für Mitarbeiter ableiten lassen, muss darauf hingewiesen werden, dass es nur in den seltensten Fällen den einen Kündigungsgrund gibt. Oft ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren ausschlaggebend für den Austritt aus einem Beschäftigungsverhältnis.

Arbeitgeber und Chef sind deshalb gut beraten, mit jedem Mitarbeiter ein ausführliches Exit-Interview zu führen und den Ursachen auf den Grund zu gehen – einerseits um die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern, andererseits um sich die Chance zu wahren, einen guten, aber wechselwilligen Mitarbeiter später erneut einzustellen.

Lies auch unseren Artikel „Nach der Kündigung: 7 Fragen, die Arbeitgeber beim Abschlussgespräch stellen sollten“.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
7 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Olaf Hinz

und vor allem: Mitarbeiter verlassen ihre Führungskraft und nicht das Unternehmen:

http://www.business-wissen.de/artikel/fuehrungskraefteentwicklung-statt-employer-branding-gegen-fachkraeftemangel/

Antworten
Angebot & Nachfrage

hallo Freunde,

mich würde interessieren, mit welchen Gehaltsvorstellungen man sich als Senior Webdeveloper aktuell in München punkten kann.

Habe mir mal die Mietpreise angesehen. Man sagt ja 1/3 vom Nettomonatsgehalt soll max für Miete draufgehen. Und dann komme ich auf mindestens 80′ K. Mir werden ständig Angebote um die 60′ K gemacht.
Meine Währung ist nicht € sondern qm!
Wie seht Ihr das?

Freue mich über Einschätzungen von Arbeitnehmern!

Antworten
Anonymous

Nun wissen tu ich nichts – aber 80k, hm… das klingt sehr hoch angesetzt, München hin oder her.

Antworten
Olaf Barheine

6. Schlechtes Projektmanagement. Wenn Projekte stets aufgrund unrealistischer Planungen zeitlich und finanziell vollkommen aus dem Ruder laufen, schaut sich das kein Mitarbeiter auf die Dauer lange an und kündigt erst innerlich und dann ganz real.

Antworten
Sandro

@A&N. Diese Rechnung lässt sich auf München nicht (mehr) anwenden. Die Mieten sind hier überdurchschnittlich gestiegen, Gehälter allerdings nicht. 50 qm kosten inzwischen ca. 800,-. Der typische Münchner wohnt allerdings auch nicht auf 100 qm. Mein Tipp, 30 km südlich oder östlich umschauen.

Antworten
Jan Beich

6. geringe Wertschätzung
7. schlechtes Projektmanagement
8. keine offene / sachliche Kommunikation
9. veraltetes / unzureichendes Arbeitsmittel

Antworten
Manuel

Die Basis aller Wertschätzung ist Ehrlichkeit. Selbst bei guter Bezahlung wird der Frust hochgehalten, wenn man das Gefühl hat, belogen zu werden.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige