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Frankreichs Kampf gegen Temu und Shein – auch ein Modell für Deutschland?

T‑Shirts für 5 Euro, Jeans für 15 Euro – Shein und Temu haben die Preisschraube bei der Billigmode weiter angezogen. Jetzt will Frankreich mit Nachhaltigkeits­gesetzen gegensteuern, doch die neue Regelung hat ihre Tücken.

2 Min.
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Frankreichs Umweltschützer:innen kämpfen gegen Shein und Temu. (Foto: Tada Images/Shutterstock)

Die Kritik an der auf Billigware spezialisierten Plattform Temu reißt nicht ab. Frankreich hat jetzt als erstes Land angekündigt, man wolle die Fast-Fashion-Anbieter Shein und Temu stärkerer Regulierung unterziehen. Interessanter­weise fokussiert sich das französische Parlament dabei vor allem auf die beiden Online­anbieter, will wohl aber auch Retailer wie Primark, Zara und Co. nicht ungeschoren lassen.

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Frankreich will Werbung verbieten und Billigmode teurer machen

Frankreich will demnach ein Werbeverbot für die Billigmode anstrengen, das sich auch auf die Tätigkeit von Influencer:innen erstreckt, und plant eine Umweltabgabe in Höhe von bis zu 10 Euro pro Kleidungsstück, sofern dieses als nicht nachhaltig eingestuft wird und beispielsweise nicht recycelbar ist oder in der Produktion große Mengen an Wasser benötigt. Das eingenommene Geld soll dafür verwendet werden, die ökologischen Schäden auszugleichen.

Schwer tut man sich noch damit, genau zu definieren, was alles unter Fast Fashion zählt. Doch auch wenn Abgeordnete befürchten, dass die Behörden ausgetrickst werden könnten und entsprechende Verbote geschickt umgangen würden, könnte gerade eine schwammige Definition der Billigkleidung den Kampf erschweren bis unmöglich machen.

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Verheerende Umweltbilanz der Billigmode­hersteller

Nach Angaben französischer Umweltschützer:innen stehe die Fast-Fashion-Industrie bereits heute für rund zehn Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes. Bis 2050 könnten es, so rechnet man vor, 26 Prozent sein. Eine verheerende Umweltbilanz, wie die französische konservative Abgeordnete Anne-Cécile Violland erklärt. Doch gekauft werden die Waren von Temu und Shein erst dann nicht mehr, wenn sie zu teuer seien.

Shein schließlich meldet sich mit einem ungewöhnlichen Statement zu dem Entwurf, der bereits die National­versammlung passiert hat, zu Wort. „Dieser Gesetzentwurf wird lediglich die Kaufkraft der Franzosen verschlechtern, nachdem sie ohnehin schon von steigenden Lebens­haltungskosten betroffen sind“, gibt sich das Unternehmen sozial.

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Alleingang gegen Temu und Shein schwierig umzusetzen

Doch auch wenn Violland gern auch die Deutschen und die Europäische Union am gleichen Strang ziehen sehen würde, steht in beiden Fällen ein solches Gesetz (noch) nicht auf der Agenda. Das deutsche Verbraucher­schutz­ministerium plant bislang keinen ähnlichen Vorstoß auf Bundes- oder EU-Ebene. In der Tat dürfte ein nationaler Alleingang, egal ob er nun von französischer oder deutscher Seite kommt, problematisch und wenig zielführend sein, da es in einem EU-Binnenmarkt leicht wird, diesen zu umgehen.

Immerhin: Die EU-Ökodesign­verordnung sieht im Bekleidungsbereich eine Recyclingpflicht vor und erklärt, hierunter fallende Produkte müssten recycelt und repariert werden können. Immerhin darf ab 2028 unbenutzte und unverkaufte Ware nicht mehr vernichtet werden, wie dies in der Vergangenheit der Fall war.

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Alex O.

Temu: „Wenn sie bei uns nicht kaufen können wird es ihren Bürgen schlechter gehen“
Fast wie bei der Mafia……

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