Anzeige
Anzeige
Test

Mercedes-Benz EQS SUV: Die Luxuslounge auf vier Rädern im Test

Der EQS SUV ist eines der komfortabelsten und luxuriösesten Elektroautos für die Langstrecke – vor allem für Menschen, mit großem Platzbedarf. Wir haben das vollelektrische Flaggschiff von Mercedes-Benz getestet.

Von Frank Feil
6 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Der Mercedes-Benz EQS SUV ist stolze 5,12 Meter lang. (Foto: Frank Feil)

Obwohl Mercedes-Benz offiziell bereits mit dem EQC die Ära der Elektromobilität eingeläutet hatte, war genau genommen der EQS das erste „richtige“ Elektroauto der Stuttgarter. Er basiert auf der modularen Elektroarchitektur (MEA), die flexibel im Radstand und damit auch bei der Batteriegröße ist. Zudem können die einzelnen Modelle wahlweise mit Heck- und Allradantrieb ausgestattet werden.

Anzeige
Anzeige

Mercedes-Benz sorgte mit dem EQS vor allem aufgrund der enormen Reichweite für Furore. Die WLTP-Reichweite liegt beim EQS 450+ bei stolzen 766 Kilometern. Damit lässt sich die Strecke von München nach Berlin bewältigen, ohne auch nur einmal eine Ladestation aufzusuchen.

Allerdings ist der EQS eben auch eine klassische Limousine – mit all ihren Vor- und Nachteilen. Gerade wer viel Platz braucht, egal ob für Kinder, Hund oder alles zusammen, wird mit dem EQS nicht glücklich werden. Und genau an dieser Stelle kommt der EQS SUV ins Spiel.

Anzeige
Anzeige

EQS SUV: Reichweite oder Performance?

Wer sich für einen EQS SUV interessiert, muss sich zunächst die Frage stellen, was für ihn wichtiger ist: Reichweite oder Performance?

Grundsätzlich verfügen alle Modelle über einen riesigen 108,4-Kilowattstunden-Akku. Während der EQS 450+ SUV aber lediglich 265 Kilowatt (360 PS) leistet und für den Sprint von 0 auf 100 km/h 6,7 Sekunden braucht, schafft der EQS 580 4matic SUV diesen in 4,6 Sekunden, 400 Kilowatt (544 PS) sei Dank. Allerdings reduziert sich die WLTP-Reichweite dadurch auch von 663 Kilometern auf 602 Kilometer. Das mag erst einmal nicht nach viel klingen, aber auf längeren Strecken merkt man den Unterschied durchaus.

Anzeige
Anzeige

Auch beim Preis macht sich die Änderung bemerkbar: Während der EQS 450+ SUV bei knapp 110.800 Euro startet, legt man für den EQS 580 4matic SUV mindestens 135.433 Euro auf den Tisch. Dazwischen sind dann noch der EQS 450 4matic SUV und der EQS 500 4matic SUV angesiedelt.

Wie bei allen Modellen der Stuttgarter ist die Aufpreisliste lang, beinhaltet zugleich aber alles, was derzeit State of the Art ist: Mbux-Hyperscreen mit OLED-Beifahrer-Display, Hinterachslenkung, wärmedämmendes Glas, Burmester-3D-Surround-Soundsystem, Mbux Augmented Reality für die Navigation, Sitzklimatisierung, Entertainment im Fond, alle gängigen Assistenzsysteme und vieles mehr. Setzt man einfach überall den Haken oder wählt direkt das AMG-Line-Business-Class-Paket aus, springt der Kaufpreis, abhängig von der gewählten Motorisierung, um bis zu 43.000 Euro nach oben.

Anzeige
Anzeige

Ein vollausgestatteter EQS 580 4matic SUV kostet somit über 170.000 Euro.

Mercedes-Benz EQS SUV im Test

Der Kofferraum des Mercedes-Benz EQS SUV verfügt über ein Volumen von bis zu 880 Litern (2.100 Liter mit umgeklappter Rücksitzbank). (Foto: Frank Feil)

EQS SUV: Grenzenloser Platz und Komfort

Obwohl der EQS SUV 5,12 Meter lang und ohne Außenspiegel fast zwei Meter breit ist, ist den Designern von Mercedes-Benz das Kunststück gelungen, dass man dem Auto seine schiere Größe auf den ersten Blick gar nicht ansieht. Nur wenn er direkt neben anderen Fahrzeugen steht oder man in einem engen Parkhaus rangieren muss, merkt man, wie wuchtig der EQS SUV eigentlich ist.

Dafür bietet er seinen Insassen aber auch nahezu unendlich viel Platz. Standardmäßig beläuft sich das Kofferraumvolumen auf 645 Liter, allerdings lässt sich die Position der zweiten Sitzreihe variieren, wodurch das Kofferraumvolumen auf üppige 880 Liter ansteigt. Klappt man die Rücksitzbank um, stehen sogar 2.100 Liter zur Verfügung. Wem derweil das Kofferraumvolumen nicht ganz so wichtig ist, der kann sich stattdessen für eine dritte Sitzreihe entscheiden.

Anzeige
Anzeige

Für unseren Test steht uns ein EQS 580 4matic SUV zur Verfügung, der serienmäßig mit Luftfederung, adaptiven Dämpfern, Allradantrieb und Hinterachslenkung ausgestattet ist. Daraus resultiert ein außergewöhnlich hoher Fahrkomfort. Selbst größere Unebenheiten schluckt der EQS SUV mühelos – und auch, wenn man mal etwas dynamischer in eine Kurve fährt, liegt der knapp 2,8 Tonnen schwere Luxusliner sicher auf der Straße.

Wer sich dann noch für das Akustik-Komfort-Paket, das Außengeräusche auf ein Minimum reduziert, und die Multikontursitze mit Massagefunktionen entscheidet, hat mit dem EQS SUV den perfekten Begleiter für die Langstrecke.

Ebenfalls bemerkenswert ist der Wendekreis von gerade einmal elf Metern. Zum Vergleich: Der fast 70 Zentimeter kürzere Volvo XC40 Recharge Pure Electric bringt es auf einen Wendekreis von 11,8 Metern.

Anzeige
Anzeige
Mercedes-Benz EQS SUV im Test

Aerodynamische Felgen erhöhen beim EQS SUV die Reichweite. (Foto: Frank Feil)

EQS SUV: Reichweite und Ladeleistung

Zeit, einen Blick auf die Reichweite des vollelektrischen SUV zu werfen. Man muss kein Ingenieur sein, um zu erahnen, dass der EQS SUV aufgrund seiner Bauform in puncto Effizienz nicht mit dem EQS mithalten kann. So bringt es unser Testwagen im WLTP-Fahrzyklus auf einen Verbrauch von 20,6 Kilowattstunden pro 100 Kilometer, woraus eine Reichweite von 602 Kilometern resultiert. Zumindest auf dem Papier.

In unserem zweiwöchigen Test bei frühsommerlichen Temperaturen lag der Durchschnittsverbrauch abhängig vom Streckenprofil und der Fahrweise zwischen 22 und 25 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Daraus resultiert eine realistische Reichweite zwischen 432 und 500 Kilometern. Für ein derart großes und schweres Fahrzeug ist das immer noch beeindruckend, aber Reichweitenrekorde stellt man damit keine auf.

Und dennoch ist die Reichweite mehr als ausreichend für all jene, die häufig längere Strecken fahren müssen. Selbst für die 800 Kilometer von München nach Hamburg muss man lediglich zwei kurze Ladestopps à 10 bis 15 Minuten einplanen. Der EQS SUV lädt am Schnelllader mit maximal 210 Kilowatt, die allerdings nicht durchgehend gehalten werden. Für einen Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent SoC (State of Charge) müssen rund 30 Minuten eingeplant werden. Wer gern so wenig Zeit wie möglich an der Ladesäule verbringt, legt deshalb lieber zwei kurze Ladestopps bis maximal 50 Prozent SoC ein.

Anzeige
Anzeige
Mercedes-Benz EQS SUV im Test

Das Interieur wird dominiert vom bereits aus dem EQS bekannten Hyperscreen. (Foto: Frank Feil)

EQS SUV: Erstklassiges Infotainment und zuverlässige Ladeplanung

Auch wenn das Mbux-Multimediasystem von Mercedes-Benz gern mal für sein nicht mehr ganz so zeitgemäßes Design kritisiert wird, so zählt es dennoch zu den besten am Markt – zumindest wenn es um die Basics geht. Die Bedienung ist einfach und intuitiv, alles läuft flüssig. Vor allem der Sprachassistent der Stuttgarter sucht seinesgleichen – und führt jeden Befehl zuverlässig innerhalb kürzester Zeit aus.

Auch in Sachen Ladeplanung, die bei einem Elektroauto elementar ist, enttäuscht der EQS SUV nicht. Sobald man sein Ziel ins Navi eingegeben hat, berechnet der Bordcomputer innerhalb kürzester Zeit die notwendigen Ladestopps und berücksichtigt dabei auch die Auslastung der Ladestationen. Besonders komfortabel lädt man übrigens bei Ionity, da der EQS SUV (wie auch EQS, EQE und EQE SUV) dort Plug-and-charge unterstützt. Will heißen: Man schließt einfach nur das Ladekabel an und das Fahrzeug kümmert sich um alles Weitere.

Wer Software-Spielereien erwartet, wird indes enttäuscht. Das Ausgefallenste, was der EQS SUV zu bieten hat, ist ein Geländemodus, der einem beispielsweise den Neigungswinkel anzeigt und detaillierte Einblicke in Fahrwerk und Antrieb gibt. Ob außerhalb von Presseevents jemals ein EQS SUV wirklich offroad unterwegs war, ist indes nicht bekannt.

Anzeige
Anzeige

Ein schönes Beispiel für ein Software-Feature, das einfach umzusetzen wäre, das man allerdings bei Mercedes-Benz vergebens sucht, ist der Haustiermodus. Wer etwa seinen Hund im Auto lassen möchte, muss jedes Mal (!) umständlich die Innenraumüberwachung deaktivieren und im Sommer zusätzlich die Klimaanlage einschalten. Diesbezüglich sind Hersteller wie Tesla oder Nio deutlich weiter.

Mercedes-Benz EQS SUV im Test

Nette Spielerei: der Geländemodus des EQS SUV. (Foto: Frank Feil)

EQS SUV: Viel Luxus für viel Geld

Sieht man von dem furchtbaren und einem Fahrzeug in dieser Preisklasse nicht wirklich angemessenen Touch-Control-Lenkrad ab, ist der EQS SUV ein Elektroauto, das keine Wünsche offenlässt.

Fahrkomfort, Verarbeitung und Materialauswahl sind auf höchstem Niveau. Die Kombination aus einem überaus geräumigen Kofferraum (oder wahlweise sieben Sitzen) und einer realistischen Reichweite von bis zu 500 Kilometern macht den EQS SUV zum perfekten Reisebegleiter. Zwar ist die Ladeleistung von maximal 210 Kilowatt nicht gerade rekordverdächtig, aber in Kombination mit der vergleichsweise hohen Reichweite muss man dennoch keine Kompromisse auf der Langstrecke eingehen. Vor allem in Anbetracht der ganzen Annehmlichkeiten, die der vollelektrische SUV an Bord hat.

Anzeige
Anzeige

All das hat natürlich seinen Preis. Wenn man nicht gerade einen „nackten“ EQS SUV kaufen möchte, sollte man mindestens 135.000 Euro einkalkulieren. Andererseits dürfte für diejenigen, die Mercedes-Benz mit diesem Fahrzeug ansprechen möchte, der Preis ohnehin zweitrangig sein.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige