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„Teufelskomet“ verliert seine Hörner – und leuchtet jetzt grün

Der als „Teufelskomet“ bekannt gewordene Himmelskörper 12P/Pons-Brooks hat seine ikonischen Hörner verloren. Dafür leuchtet er nun grün. Das steckt dahinter.

Von Sebastian Milpetz
2 Min.
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So sieht 12P/Pons-Brooks nicht mehr aus (Bild: Sotherncomets.info)

Im Sommer dieses Jahres hatte eine Eruption dem Kometen 12P/Pons-Brooks eine seltsame Form beschert – und sie hat ihm eine gewisse Bekanntheit außerhalb der Astronomenszene eingebracht. Der Himmelskörper zeigte hufeisenähnliche Auswüchse, die Beobachter:innen wahlweise an Teufelshörner oder an den Millennium-Falken erinnerten, Han Solos Raumschiff aus Star Wars. 

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Doch nun hat 12P/Pons-Brooks sein Alleinstellungsmerkmal schon wieder verloren. Laut Live Science  sieht der Komet nach einem neuen, noch heftigeren Ausbruch nicht mehr so aus wie noch im Sommer.

Grüner Schein und Schatten statt Hörner

Jüngste Aufnahmen zeigen, dass 12P/Pons-Brooks seine Hufeisenform verloren hat. Der Komet ist nun vollständig rund. Neu ist jetzt ein auffälliger grüner Schein des Himmelskörpers – Spaceweather bezeichnet ihn als „verrücktesten Kometen aller Zeiten“. Zu der seltenen Färbung kommt es bei Kometen, die einen besonders hohen Anteil von Dikohlenstoff besitzen.

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Neu ist neben der grünen Aura ein auffälliger dunkler Streifen auf der Oberfläche. Worum es sich dabei handelt, ist noch nicht ganz klar. Es könnte ein Schatten sein, den ein besonders heller vulkanischer Schlot wirft. Dies vermutet der Hobbyastronom Eliot Herman, der jeden Tag Bilder des Kometen macht, gegenüber Spaceweather. Es könnten aber auch ähnliche Strukturen sein, aus denen auch die „Teufelshörner“ bestanden.

So sieht 12P/Pons-Brooks jetzt aus. (Bild: spaceweather.com)

So entstanden die „Teufelshörner“

Bei 12P/Pons-Brooks handelt es sich um einen kryovulkanischen Kometen. Dieser seltene Typ besteht aus Eis, Staub und Gasen. Bei seinen vulkanischen Eruptionen tritt kein geschmolzenes Gestein aus, sondern sogenanntes Kryomagma, ein zähes Gemisch aus Eis, Wasser und Staub. Spekulationen zufolge könnte der Komet auch Flüssigkeiten in seinem Inneren beherbergen.

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Im Sommer kam es zu einem besonders heftigen Ausbruch, dem stärksten seit fast 70 Jahren. Das Kryomagma wurde im Koma, der Gashülle um den Kometen, vom Sonnenlicht besonders stark reflektiert. Deshalb leuchtete 12P/Pons-Brooks nach der Eruption 100 Mal stärker als zuvor.

Die exzentrische Hufeisenform könnte durch Verwerfungen in der Oberfläche des Kometen entstanden sein, die das Kryomagma umleitete. Darüber herrscht in der Community noch keine Einigkeit – genauso wenig wie darüber, warum die „Hörner“ jetzt verschwunden sind.

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12P/Pons-Brooks: Im Frühjahr 2024 von der Erde zu sehen

12P/Pons-Brooks wurde 1812 von Jean-Louis Pons entdeckt und 1883 von Williams Robert Brooks wiederentdeckt, daher der Name. Der Komet vom Halley-Typ hat eine Umlaufzeit von 71 Jahren. 12P/Pons-Brooks ist einer der hellsten bekannten periodischen Kometen. Sein Kern besitzt einen Umfang von etwa 30 Kilometern.

Im Frühjahr nächsten Jahres wird 12P/Pons-Brooks von der Erde aus mit bloßem Auge sichtbar sein. Am 2. Juni 2024 wird er unserem Planet am nächsten sein.

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